16. Juni 2021

Fachkräftelücke öffnet sich weiter

Bis 2035 könnten in der Region Limburg-Weilburg 9.600 Fachkräfte fehlen. Das prognostiziert der aktuelle IHK-Fachkräftemonitor.
Die Fachkräftelücke öffnet sich vor allem wegen der demografischen Entwicklung und ist ein großes Risiko für die regionale Wirtschaft. Aktuell besteht am Arbeitsmarkt noch ein leichter Überschuss in Höhe von 2.800 Fachkräften.


 
„Die Corona-Pandemie senkt die Nachfrage nach Fachkräften nur kurzfristig. Derzeit steht für regionale Betriebe das Halten der Fachkräfte im Vordergrund. Mittel- und langfristig aber wird die Demografie-Welle weiter auf die Unternehmen zurollen und der Wirtschaft einen massiven Fachkräftemangel bescheren. Bis zum Jahr 2035 könnte das Angebot an Fachkräften um 30 Prozent zurückgehen. Das besorgt uns ernsthaft, denn unsere gut ausgebildeten Fachkräfte machen die regionale Wirtschaft stark“, so IHK-Präsident Ulrich Heep.
Fehlen werden den Unternehmen in Zukunft vor allem beruflich Qualifizierte. 2035 werden sie 94 Prozent der Fachkräftelücke ausmachen. Die Engpässe sind in allen Regionen Hessens zu erwarten und keineswegs nur ein Problem der Metropolen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit eines landesweiten und koordinierten Vorgehens.
„Bereits im nächsten Jahr wird der Fachkräftebedarf wieder deutlich anziehen. Deshalb müssen wir schon jetzt gemeinsam gegensteuern. Jede Stärkung der dualen Ausbildung, jedes Werben für berufliche Orientierung ist wichtig. Die Landesregierung und das Bündnis für Ausbildung haben hier bereits gute Programme aufgelegt. Doch für eine Trendwende braucht die Wirtschaft noch deutlich mehr Auszubildende, stärkere Bildungsbemühungen im MINT-Bereich und mehr Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland. Die regionale Wirtschaft wird weiterhin mit großem Einsatz ausbilden, in den Städten und auf dem Land gleichermaßen“, so Heep.
Hintergrund:
Die Ergebnisse entstammen dem IHK-Fachkräftemonitor Hessen und der begleitenden Veröffentlichung „Fachkräftereport 2021“. Der IHK-Fachkräftemonitor ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Industrie- und Handelskammern und der WifOR GmbH. Basierend auf Konjunkturumfragen und Langfristprognosen werden Schätzungen für das langfristige Arbeitsangebot und die langfristige Arbeitsnachfrage vorgenommen. Die Ergebnisse werden differenziert nach Berufsgruppen, Branchen, Regionen und Qualifikationsniveaus bis zum Jahr 2035 ausgewiesen.

Weiterführende Links:
Der aktuelle IHK-Fachkräftemonitor steht unter www.fachkraefte-hessen.de kostenlos zur Verfügung.
Der Fachkräftereport bietet vertiefende Analysen der Fachkräftesituation in Hessen und ist kostenlos unter www.hihk.de/fachkraeftereport verfügbar.