IHK-Umfrage

Coronavirus trifft Unternehmen in Limburg-Weilburg

6. März 2020 – Die Coronavirus-Epidemie führt zu deutlichen Bremsspuren in der heimischen Wirtschaft. Viele Betriebe erwarten Beeinträchtigungen und plädieren für staatliche Unterstützungsmaßnahmen. Das ergab eine Blitzumfrage der IHK Limburg bei Unternehmen in der Region Limburg-Weilburg.
Bei vielen Unternehmen sind infolge des Coronavirus durch Umsatzeinbrüche die Liquidität und damit auch Arbeitsplätze gefährdet. Fast jeder zweite der befragten Betriebe im Bezirk der IHK Limburg erwartet in den kommenden Wochen Auswirkungen auf seine Geschäfte. Rund ein Drittel der Firmen rechnet mit teilweise empfindlichen Umsatzeinbußen für das Geschäftsjahr 2020. Dies ergab eine Umfrage der IHK, an der sich über 140 Unternehmen beteiligt haben.
Als schon eingetretene oder mögliche negative Folgen werden genannt (Rangfolge nach Häufigkeit der Nennung): Absage von Messen/Veranstaltungen, weniger Nachfrage nach eigenen Produkten oder Dienstleistungen, Krankheitsausfälle im eigenen Unternehmen, Unsicherheiten über zukünftige Geschäfte oder Investitionen, fehlende Waren oder Dienstleistungen (Warenimport aus China und Italien), Reiseeinschränkungen.
Viele der Unternehmen plädieren für staatliche Unterstützungsmaßnahmen, die vor allem schnell und unbürokratisch umgesetzt werden sollen. Die Unternehmen treffen aber auch selbst Vorsorge, planen Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter oder haben diese bereits umgesetzt, indem sie Hygiene-Material beschaffen, Dienstreisen und Messeteilnahmen absagen sowie Home-Office anbieten.
Informationsbedarf sehen die Firmen vor allem beim Umgang mit Verdachtsfällen und Infizierten im Betrieb sowie bei den Formalitäten zur staatlichen Lohnerstattung, falls Betriebe in Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes stillgelegt werden. Informationsbedarf besteht weiterhin zu Storno- und Rücktrittsregeln sowie Kurzarbeitergeld und anderen Unterstützungsleistungen.
Die Umfrage ist Teil einer bundesweiten Befragung der IHK-Organisation, die auf Basis der Rückmeldungen der Unternehmen die Herausforderungen für die Unternehmen in Deutschland gegenüber der Politik plastisch darstellen will. Die Ergebnisse werden unmittelbar in die Beratung der Bundesregierung einfließen – zum Beispiel beim Koalitionsgipfel am Sonntag, den 8. März 2020.
Die IHK-Organisation stellt praktische und fortlaufend aktualisierte Informationen zur Coronavirus-Krise auf einer zentralen Website zur Verfügung, die auch auf die maßgeblichen Behördenseiten verweist (siehe www.ihk-limburg.de).
© Weilburg-TV
Über die Folgen des Coronavirus für die Wirtschaft in der Region Limburg-Weilburg spricht Monika Sommer, Hauptgeschäftsführerin der IHK Limburg, im Arthaus-Talk von Weilburg-TV.