IHK-Umfrage

Auslandsgeschäfte werden schwieriger

18. Juni 2019 – Die Exportaussichten der regionalen Industrieunternehmen haben sich eingetrübt. Der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Ausfuhrerwartungen ist gegenüber dem Frühjahr letzten Jahres deutlich zurückgegangen, wie eine aktuelle Umfrage der IHK Limburg zeigt.
Protektionismus auf zahlreichen Märkten, zunehmende Handelskonflikte und der Brexit nehmen der Weltkonjunktur den Wind aus den Segeln – das spüren auch die heimischen Exporteure bei ihren Geschäften. Bei den Auftragseingängen aus dem Ausland gab es bei den Betrieben in den letzten vier Monaten per Saldo einen deutlichen Rückgang um 20 Prozent (9 Prozent der Unternehmen verzeichneten gestiegene Auftragseingänge, 29 Prozent gefallene).
Das Vertrauen der Unternehmen, dass sich die weltwirtschaftliche Entwicklung auf kurze Frist erholt, ist gering. Die Verunsicherung hinsichtlich der Auslandsnachfrage steigt daher deutlich. Für das weitere Jahr 2019 rechnen zwar 19 Prozent der Exporteure im Landkreis Limburg-Weilburg noch mit einer Steigerung der Exporte, fast ebenso viele (17 Prozent) aber mit einem Rückgang. Im Frühjahr 2018 gingen noch 26 Prozent von einer Steigerung und nur 10 Prozent von einem Rückgang aus. Die Jahre davor war der Optimismus bezüglich wachsenden Auslandsgeschäften zumeist noch ausgeprägter.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) weist in seiner Analyse der aktuellen konjunkturellen Entwicklung vor allem darauf hin, dass der Protektionismus im Außenhandelsgeschäft auf dem Vormarsch sei. Das mache sich auch in den Geschäften der international aktiven deutschen Unternehmen bemerkbar, schließlich hänge ein Viertel der Jobs und jeder zweite Arbeitsplatz in der deutschen Industrie vom Welthandel ab. Laut DIHK-Umfrage geben 46 Prozent der Betriebe an, seit dem letzten Jahr von neuen Handelshemmnissen betroffen zu sein – also fast jedes zweite Unternehmen.