2. Februar 2021

Auslandsgeschäft heimischer Unternehmen

Die Unternehmen der Region Limburg-Weilburg, insbesondere aus der Industrie, wollen im Jahr 2021 weiter im Ausland investieren, haben aber ihre Investitionspläne gegenüber den Vorjahren reduziert. Aufgrund der Beeinträchtigungen der Pandemie erwarten sie gegenüber 2020 überwiegend eher abnehmende Exporte. Die wichtigsten Auslandsmärkte bleiben die Länder der Eurozone.
Die Umfrage zum Auslandsgeschäft der regionalen Unternehmen, die die IHK Limburg immer zum Jahresbeginn durchführt, zeigt, dass vor allem die heimischen Industriebetriebe Geschäftsbeziehungen ins Ausland pflegen. Sechs von zehn Unternehmen der Branche machen mit ihren Waren bzw. Diensten Geschäfte mit ausländischen Kunden. In diese Geschäftsbeziehungen wollen die Industrieunternehmen und auch Unternehmen aus den Bereichen Handel und Dienstleistungen in 2021 weiter investieren.
„Die Aussichten für den Außenhandel werden durch das Pandemiegeschehen und den erneuten Lockdown abermals gedämpft. Es bleibt aber abzuwarten, inwieweit sich die vorrangig die Dienstleistungen betreffenden Maßnahmen im weiteren Verlauf auch auf die Industrie auswirken werden. Aktuell sind Auftragslage und Auslandsgeschäft der Branche vergleichsweise etwas positiver zu bewerten. Das deutet darauf hin, dass die Industrie von den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung weniger stark betroffen ist als im Frühjahr letzten Jahres“, sagt IHK-Präsident Ulrich Heep.
Auslandsinvestitionen nehmen leicht ab
Für das Jahr 2021 planen die Unternehmen, die ins Ausland investieren per Saldo die Investitionen zu reduzieren: Im Vergleich zum Vorjahr wollen 21 Prozent mehr und 25 Prozent weniger aufwenden (der Rest gleich viel). Mit den Investitionen wollen die Betriebe vor allem den Vertrieb und den Kundendienst auf den Auslandsmärkten ausbauen (Motiv bei zwei von drei Investitionen). Den Aufbau der Produktion im Ausland hat jede dritte Investition der Unternehmen zum Ziel. Wenn heimische Unternehmen in die Produktion im Ausland investieren, geschieht dies zum Teil wegen günstigerer Kostenstrukturen oder es wird damit die Voraussetzung dafür geschaffen, eigene Produkte auf dem dortigen Markt besser vertreiben zu können. 
Auftragseingänge sind zurückgegangen
Die Unternehmen setzen weiterhin auf die Auslandsmärkte, auch wenn die Auftragseingänge der Industrieunternehmen aus dem Ausland in den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres per saldo gesunken sind. Fallende Auftragseingänge verzeichneten 43 Prozent der Exportunternehmen, gestiegen sind sie bei 25 Prozent der Unternehmen, beim Rest sind sie gleichgeblieben. Mit neuem konjunkturellem Aufwind aus dem Ausland wird in den kommenden Monaten noch nicht gerechnet. Für 2021 erwarten die Unternehmen eher ein sinkendes Exportvolumen: 20 Prozent der Unternehmen vermuten steigende Exporte, 22 Prozent weniger Exporte, der Rest eher keine Veränderung.
Zielländer
Befragt nach der Zielregion der Auslandsinvestitionen, nennen die Unternehmen an erster Stelle die Länder der Eurozone (84 Prozent). Diese Auslandsmärkte sind nah, die Mentalität ist vertraut und außerdem gibt es innerhalb der Euro-Zone kein Wechselkursrisiko. Die sonstigen EU-Länder sowie Großbritannien, Schweiz und Norwegen geben 13 Prozent der Unternehmen als Zielländer an. Zugelegt als Zielland hat China, hier wollen 16 Prozent der Unternehmen investieren. Auch der übrige Raum Asien/Pazifik ohne China, genannt von 9 Prozent der Unternehmen hat an Bedeutung gewonnen. Die USA haben als Zielland von Investitionen verloren, hier wollen 7 Prozent der heimischen Unternehmen investieren. Als Zielgebiete vereinzelt genannt werden die Räume Russland-Türkei-Südosteuropa, Afrika-Nah-/Mittelost und Süd-Mittelamerika. Auf Afrika sowie Nah- und Mittelost scheint aktuell kein Investitionsinteresse gerichtet zu sein.