International

Übersicht über bestehende Handelsabkommen

Im Außenhandel können auf Grund von Abkommen zahlreiche Zollvorteile (Präferenzen) in Anspruch genommen werden. Man unterscheidet zwei Formen der Präferenz:
  • Freiverkehrspräferenz
    Voraussetzung für den Zollvorteil ist, dass sich die Waren im sogenannten zollrechtlich freien Verkehr befinden, das heißt sie wurden bereits verzollt und versteuert. Bei der Einfuhr in das Zollgebiet des Abkommenspartners fällt kein weiterer Zoll an.
  • Ursprungspräferenz
    Voraussetzung für den Zollvorteil ist, dass die Waren die jeweils vorgeschriebenen Be- und Verarbeitungsschritte erfüllen (Ursprungsregel), um den präferenziellen Ursprung zu erreichen. Lässt sich der Ursprung nachweisen, erfolgt die Einfuhr in das Zollgebiet des Abkommenspartners zollbegünstigt oder zollfrei.
Die jeweils unterschiedlichen Ursprungsregeln lassen sich auf Basis der Zolltarifnummer der Ware im Präferenzportal des Zolls recherchieren. Der Ursprung ist beim Grenzübertritt mit Dokumenten nachzuweisen. Dies geschieht entweder mit einer im Wortlaut vorgeschriebenen Ursprungserklärung (bis 6.000 € Sendungswert) oder mit einer Warenverkehrsbescheinigung (EUR.1 oder EUR-MED). Unternehmen, die eine Bewilligung als Ermächtigter Ausführer haben, können die Ursprungserklärung immer abgeben. Sie benötigen keine Warenverkehrsbescheinigung. Weiterführende Informationen zu diesen Themen finden Sie in der Servicespalte neben dem Text.
Eine grafische Übersicht der bestehenden Abkommen ist unter den Downloads neben diesem Text hinterlegt. Eine tabellarische Übersicht finden Sie hier:
Symbol Bedeutung
+ zusätzlich vom Allgemeinen Präferenzsystem (APS) erfasst
> einseitige Präferenzgewährung durch die EU
< einseitige Präferenzgewährung durch das jeweilige Land
<> gegenseitige Präferenzgewährung
F Freiverkehrspräferenz
U Ursprungspräferenz
EWR Europäischer Wirtschaftsraum (EEA)
Ländergruppe, Land oder Gebiet*
APS
einseitig/
gegenseitig
Art der Präferenz
Präferenznachweis
*in nicht alphabetischer Folge
Andorra (Waren der Kap. 25-97) <> F
Andorra (Waren der Kap. 1-24) > U EUR.1 (für Waren der Kap. 1-24)
Andorra (Tabakwaren der HS-Positionen 2402 und 2403) < F
San Marino <> F
Island
Norwegen
Liechtenstein
<>
<>
<>
U
U
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Schweiz <> U EUR.1/EUR-MED oder EA
Mazedonien <> U EUR.1 oder EA
Türkei
(Waren d. Handelsregelung f. Agrarerzeugnisse)
<> U EUR.1 oder EA
Türkei (EGKS-Waren) <> U EUR.1 oder EA
Türkei (sonstige Waren) <> F A.TR/LE-TR
Israel <> U EUR.1/EUR-MED oder EA
Westjordanland u. Gazastreifen <> U EUR.1 oder EA
Ägypten
Jordanien
Libanon
Syrien
<>
<>
<>
>
U
U
U
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
EUR.1/EUR-MED oder EA
EUR.1/EUR-MED oder EA
EUR.1/EUR2
Algerien
Marokko
Tunesien
<>
<>
<>
U
U
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Ceuta und Mellila <> U EUR.1 oder EA
Färöer <> U EUR.1/EUR-MED oder EA
Chile <> U EUR.1 oder EA
Mexiko <> U EUR.1 oder EA
CARIFORUM <> U EUR.1 oder EA
Überseeische Länder u. Gebiete (ÜLG) + > U / F EUR.1/
Ausfuhrbescheinigung EXP
APS (least developed countries LCD) + > U Ursprungszeugnis Form A
APS (other beneficiary countries OBS) + > U Ursprungszeugnis Form A
MAR (AKP): bestimmte Staaten Afrikas,
der Karibik und des Pazifiks
+ > U EUR.1
Bosnien-Herzegowina <> U EUR.1 oder EA
Serbien
Montenegro
Kosovo
<>
<>
<>
U
U
U
EUR.1 oder EA
EUR.1 oder EA
EUR.1 oder EA
Albanien <> U EUR.1 oder EA
Georgien <> U EUR.1 oder EA
Republik Moldau <> U EUR.1 oder EA
Ukraine <> U EUR.1 oder EA
West-Pazifik-Staaten (zur Zeit nur Papua-Neuguinea und Fiji) z.T. <> U EUR.1 oder EA
Republik Korea (Südkorea) <> U nur EA
CAS-Staaten (zur Zeit Kamerun) + <> U EUR.1 oder EA
ESA-Staaten + <> U EUR.1 oder EA
Andenstaaten (Peru, Kolumbien; ab 1.1.2017: Ecuador) <> U EUR.1 oder EA
Zentralamerika (Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama) <> U EUR.1 oder EA
SADC-WPA-Staaten (Botsuana, Lesotho, Namibia, Südafrika, Swasiland) z.T. <> U EUR.1 oder EA
Ghana (ab 15.12.2016) + > U EUR.1 oder EA
Die Mitglieder der Ländergruppen können Sie im Portal Warenursprung und Präferenzen Online sehen.