Heimische Wirtschaft verabschiedet Resolution

Die Vollversammlung der IHK Lahn-Dill hat auf ihrer jüngsten Sitzung in einer Resolution Bundes- und Landespolitiker aufgefordert, den Betrieben eine „belastbare Öffnungsperspektive“ aufzuzeigen: „Das pauschale Schließen ist nicht ursachengerecht und berücksichtigt in eklatanter Weise nicht die ergriffenen Hygienemaßnahmen“, heißt es in der Erklärung. Weiter fordert die Kammer in dem Papier erkennbare Fortschritte bei der Immunisierung der Bevölkerung, den „Einsatz von Betriebsärzten in Betrieben aller Größenklassen“ sowie „ausreichend Equipment“, damit die Wirtschaft in der Lage ist, die Impfstrategie von Bund und Ländern zu unterstützen.
Die Kammer sei sehr gut aufgestellt und in der Lage, die Mitgliedsunternehmen in der Coronakrise weitreichend zu unterstützen. So habe die IHK seit Herbst 2020, mit Beginn der zweiten Welle, mehr als 1200 Beratungen über ihre Corona-Hotline geführt und allein 30 Anträge auf das Darlehen Hessen Mikroliquidität mit einem Gesamtvolumen von mehr als 600.000 Euro bearbeitet, erklärte Hauptgeschäftsführer Burghard Loewe in seinem Bericht. In teils wöchentlichen Wirtschaftsdialogen hätten Präsidium und Hauptgeschäftsführung regelmäßige Gespräche mit den politischen Vertretern aus den Kreisen, Mitgliedern des Landes- und Bundestages sowie dem Regierungspräsidenten geführt und die Forderungen der heimischen Wirtschaft an die Politik eingebracht.
Auch konnten alle Prüfungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung unter Corona-Bedingungen stattfinden, 1268 Ausbildungsprüfungen und 473 Weiterbildungsprüfungen habe die Kammer seit Ausbruch der zweiten Welle im Oktober 2020 bis heute organisiert, so Loewe. Um die Berufsorientierung auch in Corona-Zeiten zu gewährleisten, habe die IHK Lahn-Dill drei andauernde virtuelle Ausbildungs- und Studienmessen organisiert, in denen sich die heimischen Unternehmen vorstellen und freie Ausbildungsplätze anbieten. IHK-Präsident Eberhard Flammer. „Wir haben nach wie vor viel mehr Ausbildungsplätze als Bewerber.“
Des Weiteren hat das Parlament der heimischen Wirtschaft eine Grundsatzposition zur Nachhaltigkeit mit Empfehlungen an die Landesregierung verabschiedet. „In Zukunft wird die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zunehmend von ihrem Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft abhängen. Die Wirtschaft der IHK Lahn-Dill ist bereit, sich dieser Verantwortung mit neuen oder veränderten Geschäftsmodellen zu stellen“, erklärte dazu Präsident Flammer. Von der Landespolitik erwarten die Vertreter der Wirtschaft an Lahn und Dill unter anderem verstärkte Investitionsanreize, Forschungsförderung und Technologieoffenheit.