Berufsorientierung vor Ort

IHK-Präsident Flammer: „Die Wirtschaft hat die Türen weit geöffnet“

Kickern für den guten Zweck, Süßigkeiten, Blöcke, Stifte, Taschen – und vor allem Ausbildungsplätze: Mit rund 1000 Besuchern, fast ausschließlich Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen der Region, ist die erste Ausbildungs- und Studienmesse des Jahres, organisiert von der IHK Lahn-Dill und dem Handwerk, erfolgreich gestartet.

Pressemeldung vom 1. April 2022

Bereits am Eröffnungstag besuchten bis zu 1000 junge Gäste die Veranstaltung und informierten sich – unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften – an den 60 Ständen über unterschiedliche Berufsbilder und -wege in der Region. Ansprechpartner aus Industrie und Handwerk, dem Dienstleistungssektor, dem öffentlichen Dienst, aus sozialen und pflegerischen Berufen bis hin zu Hochschulen und anderen Bildungsträgern aus der Region standen den Besuchern für Gespräche und den Kontakt ins Unternehmen zur Verfügung.
Gut besucht war vor allem der Tischkicker, den die Isabellenhütte aus Dillenburg in der Halle aufgestellt hatte. Für jedes geschossene Tor spendet das Unternehmen einen Euro für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die in der Region untergekommen sind. Das sprach sich schnell herum und brachte den digitalen Torzähler an der Wand zum Laufen.
Die Herborner Pumpentechnik hatte zu Demonstrationszwecken zwei Pumpen aufgebaut, die neugierig umlagert wurden. Auch die anderen Stände waren gut besucht, Auszubildende aus den Unternehmen erklärten den potenziellen Bewerbern, wie ihr Tagesablauf im Betrieb aussieht und füllten Leinentaschen mit Informationsmaterial.
„Unsere Wirtschaft braucht Nachwuchskräfte“, erklärte IHK-Präsident Eberhard Flammer zur Eröffnung. Die regionale Wirtschaft bleibe auch in diesen Krisenzeiten auf Kurs in der beruflichen Ausbildung und könne jedem, der sich für eine duale Ausbildung interessiert ein Angebot machen. Das gelte auch für die geflüchteten Menschen: „Die Wirtschaft hat ihre Tore weit geöffnet.“
Der Präsident der Handwerkskammer, Stefan Füll, bestätigte das, und warb um Bewerber, die sich auch vorstellen können, keinen reinen Bürojob zu machen. Die Veranlagung zur Arbeit mit den Händen bringe jeder mit: „Kinder werden eigentlich als Handwerker geboren!“
Im Bereich der IHK Lahn-Dill sind derzeit 3227 junge Menschen in der beruflichen Ausbildung aktiv. Das sind fast ein Viertel weniger als noch vor zehn Jahren.1064 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge liegen der Kammer für das laufende Jahr bereits vor.
Die Ausbildungs- und Studienmesse ist am Samstag, 2. April, noch von 9.30 Uhr bis 15 Uhr in der Sporthalle des Johanneums in Herborn für Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und weitere Interessierte geöffnet. Es gilt die 3-G-Regel: geimpft, genesen, getestet.