Standortpolitik

Wirtschaftsbericht Jahreswechsel 2007/08

Wirtschaft in der Region hält Kurs
Unsicherheit auf den Weltmärkten dämpft allerdings die Erwartungen 2008
Konstanz/Schopfheim. Die Wirtschaft in der Region Hochrhein-Bodensee zeigt sich auch zum Jahresbeginn 2008 in einer guten und stabilen Verfassung. Der Geschäftsklimaindex – Maßstab für die jeweilige aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate – ist zwar gegenüber der Herbstumfrage 2007 der Industrie- und Handelskammer nochmals um acht Punkte auf 126 gesunken. Im Wesentlichen ist dieses Ergebnis jedoch Ausdruck einer wachsenden Unsicherheit der heimischen Wirtschaft in Bezug auf die weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten und deren negativen Einflüsse auf die gesamte Weltwirtschaft.
Zufriedenheit in nahezu allen Wirtschaftsbereichen
Das nunmehr zweieinhalb Jahre anhaltende Konjunkturhoch bestimmt am Hochrhein und am Bodensee zum Jahreswechsel 2007/08 nahezu alle Wirtschaftsbereiche. Industrie, Baugewerbe, Handel und Dienstleistungen zeigen sich mehrheitlich mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Besonders positiv ist die Stimmung in den regional bedeutsamen Industriebranchen Elektrotechnik, Maschinen- und Anlagebau, Chemie und Metallbearbeitung. Volle Auftragsbücher und ausgelastete Produktionskapazitäten bestimmen in diesen Betrieben das Bild. Die Auftragseingänge aus dem In- und Ausland bewegen sich auf einem stabil hohen Niveau. Positiv wird die aktuelle Geschäftslage zum Jahresbeginn 2008 auch in weiten Teilen des Finanz- Dienstleistungssektors gesehen. Abstriche sind hingegen beim Handel, insbesondere beim Einzelhandel zu machen.
Wachsende Unsicherheit in Bezug auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung
Vor dem Hintergrund der teils dramatischen Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten haben sich die Geschäftserwartungen für 2008 in der heimischen Wirtschaft zum Jahresbeginn etwas eingetrübt. Eine wachsende Unsicherheit hat sich dahingehend breit gemacht, dass im Sog dieser Krise auch die gesamte Weltwirtschaft Schaden nehmen könnte. In der Bewertung der Unternehmen stellt daher die Weltwirtschaft erstmals seit vielen Jahren ein ernsthafter zusätzlicher Risikofaktor dar, neben der Entwicklung von Kosten und Steuern. Über 50 Prozent des Umsatzes wird in den beiden Landkreisen Lörrach und Konstanz mit Exporten erwirtschaftet. Anhaltende Erfolge auf Weltmärkten sind daher für die heimische Wirtschaft von größter Bedeutung. Im Fokus stehen vor allem der weitere Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen innerhalb Europas sowie Maßnahmen zur Markterschließung in Russland, Südosteuropa und den asiatischen Staaten.
Inländische Investitionstätigkeit leicht rückläufig
Vor dem Hintergrund der besonders regen Investitionstätigkeit im zurückliegenden Jahr einerseits und den gedämpften Konjunkturerwartungen für 2008 andererseits muss davon ausgegangen werden, dass die Inlandsinvestitionen in den nächsten zwölf Monaten verglichen mit 2007 in der Region Hochrhein-Bodensee schwächer ausfallen. Sie werden aller Voraussicht nach jedoch immer noch deutlich höher sein als die Abschreibungen im gleichen Zeitraum. Im Vordergrund der inländischen Investitionstätigkeit 2008 werden einmal mehr der Ersatzbedarf (insbesondere beim Handel und im Dienstleistungssektor) und Rationalisierungsmaßnahmen stehen. In der Industrie spielen darüber hinaus Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte und neuer Verfahren sowie Investitionen zur Erweiterung der Produktionskapazitäten eine wichtige Rolle. Was die Auslandsinvestitionen anbelangt, so verfolgt jedes dritte befragte Industrieunternehmen expansive Planungen. Als Zielgebiete werden vor allem Nordamerika, China und der übrige asiatische Raum sowie Russland genannt, wobei die Investitionen in diese Wirtschaftsräume zu gleichen Teilen dem Ausbau des Vertriebs- und Kundendienstnetzes sowie dem Ausbau der Produktion zur Markterschließung einerseits bzw. zur Kosteneinsparung andererseits dienen.