Über uns

"Mobilität ist der zentrale Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unserer Region"

Interview mit MIchael Bäumle, Vorsitzender des Versehrsausschusses
Warum gibt es einen Verkehrsausschuss – welche Bedeutung hat das Thema im IHK-Bezirk?
Mobilität ist der zentrale Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unserer Region und zudem ein Grundbedürfnis unserer Gesellschaft. Ohne gut ausgebaute Infrastrukturen können Unternehmen ihre Produkte nicht verlässlich transportieren. Die Bevölkerung ist auf gute Verkehrswege angewiesen, um zur Arbeit zu kommen und in der Freizeit mobil zu sein. 
Die Mobilität von Menschen und der Transport von Gütern wird sich verändern. Die Frage ist nur, wie.  Die Beantwortung dieser Frage dürfen wir nicht allein einzelnen Entscheidungsträger überlassen. Die Wirtschaft, regionale und überregional, muss sich bei diesem Thema einbringen, mitdiskutieren und auch Ideen liefern.  
Wer sind die Mitglieder des Ausschusses?
Aktuell gehören dem Ausschuss 25 Mitglieder an.  Die eine Hälfte sind Vertreter aus dem Bereich Versand und Speditionsleiter der Industrie, die anderen 50 Prozent sind eigenständige Spediteure. Wir versuchen uns weit gefächert aufzustellen und haben daher Spediteure aller Verkehrsträger wie Schifffahrt, Straße, Bahn, Luftfahrt und sogar der Verzollung dabei. Auch Gäste aus der Verwaltung und Wissenschaft unterstützen den Ausschuss mit ihrer Expertise. Zusätzlich versuchen wir gerade, einen Vertreter aus dem Bereich der Personenbeförderung für die Ausschussarbeit zu gewinnen. 
Wie wird man Mitglied?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. In der Regel werden Unternehmen oder Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, von aktiven Mitgliedern empfohlen. Diese werden dann als Gäste zu einer Sitzung eingeladen und wenn es für beide Seiten passt, stimmt das Gremium ab. In den vergangenen Jahren sind einige Mitglieder aus Altersgründen aus dem Ausschuss ausgeschieden, haben sich aber selbst noch um eine Nachfolge gekümmert. Das hat mich besonders gefreut. 
Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich?
Grundsätzlich befassen wir uns mit allen Themen rund um den Verkehr. Dauerbrenner sind in unserer Region natürlich die A98, die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke und die Gäubahn. Aber auch Themen wie Innenstadtmobilität, LKW-Stellplätze, Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken oder die Bebauung des Sisslerfeld in der Schweiz am Hochrhein stehen auf der Agenda. Derzeit ist natürlich Corona und die Auswirkungen der Pandemie das Thema Nummer eins.
Wie häufig und wo treffen Sie sich?
Wir treffen uns zwei Mal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst. Wir wechseln die Tagungsorte bewusst zwischen den Kammerbereichen Schopfheim und Konstanz, um unter den Mitgliedern die Anfahrt gerecht aufzuteilen. Wenn es möglich ist, versuchen wir bei Mitgliedsfirmen der IHK zu tagen, um dabei den Ausschussmitgliedern ein interessantes Rahmenprogramm zu bieten. Derzeit finden die Versammlungen leider auf Grund der Pandemie online statt. 
Was bringt Ihnen die Arbeit im Ausschuss?
Zum einen ist der Austausch sehr interessant. Jeder bringt einen anderen Blickwinkel in die Diskussion mit ein. Der Lerneffekt ist da natürlich enorm. Und natürlich macht die Ausschussarbeit auch Spaß. Gemeinsam kreative Verkehrs- und Logistiklösungen zu entwickeln, in die IHK-Vollversammlung zu tragen, die wiederum die Möglichkeit hat, Ideen oder auch Missstände an die Politik weiterzugeben, ist einfach wichtig. 
Uns allen liegt viel daran, die Standortqualität und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region zu erhalten und zu stärken. Das wird nur mit einer gut funktionierenden Infrastruktur gehen. 
Was reizt Sie am Amt des Ausschussvorsitzenden?
Mir persönlich ist das Amt des Vorsitzenden nicht wichtig. Die Arbeit im Verkehrsausschusses liegt mir sehr am Herzen. Ich betrachte den Ausschuss als Team zum Thema Verkehr. Die Erfahrung zeigt, dass man als einzelner nur wenig bewegen kann. Als Team, als Ausschuss, als IHK jedoch wird man gehört und kann wichtige Themen aus unserem Berufsalltag auf einer großen Plattform präsentieren. Nur Gemeinschaft macht stark.   
Zur Person
Michael Bäumle (50) führt gemeinsam mit seinem Bruder Martin Bäumle das Familienunternehmen, die Spedition Bäumle GmbH, in 4. Generation. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Murg, weitere Niederlassungen gibt es in Weil am Rhein und Dormagen. Auch in der Schweiz ist die Spedition mit einem Standort präsent. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 250 Mitarbeiter. In 160 LKWs, vorwiegend in den Bereichen Silo, Tank, Container und Intermodal transportiert die Spedition Bäumle europaweit Güter. Michael Bäumle ist seit 2003 Mitglied des IHK-Verkehrsauschuss und seit 2019 der Vorsitzende. Der IHK Vollversammlung gehört er seit 2014 an.