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Preis zur Förderung der Ausbildung im Handwerks- und Dienstleistungsbereich

Die Ausbildung im dualen System in hoher Qualität und in ausreichender Quantität ist für die Zukunftssicherung unserer Region unverzichtbar. Deshalb setzt der Landkreis Konstanz mit dem „Lehrlingspreis“ seit vielen Jahren ein deutliches Zeichen für die duale Ausbildung und vergibt den mit 2.000 Euro dotierten Preis in diesem Jahr auf Vorschlag der Handwerkskammer sowie der Industrie- und Handelskammer je zur Hälfte an Mohanad Ahmed Ibrahim Ibrahim (HWK) und Tobias Brändle (IHK).
„Mit dem Preis werden gleichermaßen die Ausbildungsleistungen der Auszubildenden als auch das Engagement der ausbildenden Betriebe gewürdigt. Gleichzeitig sollen junge Menschen zur Entscheidung für eine Ausbildung im dualen System ermutigt und die Unternehmen motiviert werden, Ausbildungsplätze anzubieten“ so Landrat Zeno Danner. Er verlieh die Preise auch in diesem Jahr persönlich an die beiden Preisträger und gratulierte ihnen zu den hervorragenden Leistungen. Im Unterschied zu anderen Anerkennungspreisen werden bei der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten nicht nur die Prüfungsergebnisse, sondern auch Gesichts-punkte wie rollenuntypische Berufswahl, individuelle Leistungsvoraussetzungen und Persönlichkeit berücksichtigt.
Im Bereich Handwerk erhält Mohanad Ahmed Ibrahim Ibrahim, der als Maler und Lackierer beim Malergeschäft Kamenzin in Orsingen-Nenzingen ausgebildet wurde, den Preis in Form einer Urkunde und eines Schecks. Er wurde begleitet von seinem Ausbilder Timo Joos. Mohanad Ibrahim machte im Jahr 2017 eine Einstiegsqualifizierung und begann danach seine Lehre. Er nahm an Weiterbildungen der Handwerkskammer teil und besuchte Kurse an der Volkshochschule, um sein Deutsch zu verbessern. Die Gesellenprüfung schaffte er mit einem sehr guten Ergebnis, was von Albrecht Kamenzin mit einer Übernahme als Malergeselle in seinem Betrieb belohnt wurde. „Ich bedanke mich bei meinem Chef, bei meinen Ausbildern und für die tatkräftige Unterstützung meiner Kollegen“, so Mohanad Ibrahim.
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz Raimund Kegel freute sich, dem Preisträger persönlich die Glückwünsche überbringen zu können und einige anerkennende Worte des Lobes auszusprechen. „Ich bin begeistert, wie schnell sich Mohanad Ibrahim als Nicht-muttersprachler die Feinheiten des Handwerks angeeignet und durch Begleitangebote eine insgesamt so erfolgreiche Gesellenprüfung abgeschlossen hat. Ein lernwilliger und hochmotivierter Auszubildender ist in diesem Fall auf einen sehr guten Ausbildungsbetrieb gestoßen, dem ich für sein Engagement ebenfalls ganz herzlich danke“, so Kegel.
Tobias Brändle wurde von der IHK als Preisträger vorgeschlagen. Nach seinem abgeschlossenen Bachelorstudium der Geschichte und Philosophie absolvierte er seine Ausbildung zum Industriekaufmann mit Zusatzqualifikation „Internationales Wirtschaftsmanagement und Fremdsprachen“ bei der Takeda GmbH in Singen. Mit seinen Jahrgangskolleginnen und -kollegen entwickelte er eine „Postkorbaufgabe“ als Fachaufgabe für alle kaufmännischen Bewerberinnen und Bewerber bei Takeda. Diese konnte in den letzten Assessmentcentern bereits erfolgreich genutzt werden. Er wurde dieses Jahr nach seiner Ausbildung im lokalen Supply Chain als „Order Handling Manager“ übernommen: „Vielen Dank an alle Ausbildungsbeauftragten und das Ausbilderteam der Takeda GmbH für die hervorragende Organisation, Betreuung und Unterstützung in den vergangenen drei Jahren“, so Brändle.
Auch Prof. Dr. Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee, sowie Alexandra Thoß, Geschäftsführerin und Leiterin Ausbildung, ließen es sich nicht nehmen, an der kleinen Zeremonie teilzunehmen und würdigten die Leistung von Tobias Brändle mit persönlichen Glück-wünschen: "Tobias Brändle ist ein tolles Beispiel dafür, wie nahe sich akademische und berufliche Bildung gekommen sind. Duale Ausbildung trotz Hochschulzugangsberechtigung ist heute genau so normal wie der Wechsel von einer Hochschule oder die Kombination beider Bildungswege. Darin spiegelt sich der lange, erfolgreiche Kampf um Anerkennung der Gleichwertigkeit - nicht Gleichartigkeit - der beiden Systeme. Entscheidend für den Erfolg ist doch allein, dass jeder junge Mensch die Ausbildung und den Beruf ergreifen kann, der seinen Neigungen und seinem Potenzial am nächsten kommt."