Pressemeldung

Industrie- und Handelskammern der Region begrüßen angekündigte Anrainerkonferenz

Die jüngste Berichterstattung zum Ausbau der Gäubahn beschäftigt auch die Wirtschaft im Südwesten.
Die Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammern (IHKs) der Regionen Schwarzwald-Baar-Heuberg und Hochrhein-Bodensee, Thomas Albiez und Prof. Claudius Marx, betonen unisono: „Wir begrüßen das angekündigte Format der Anrainerkonferenz von Michael Theurer, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Denn auch die Wirtschaft braucht Planungssicherheit: für den Transport ihrer Güter, für die Fahrt ihrer Mitarbeitenden zum Arbeitsplatz und Kunden, für die Ankunft von Gästen und Touristen in Richtung Bodensee oder Landesgartenschau 2028 in Rottweil.“
Bei allem Verständnis für die Komplexität dieses Infrastrukturgroßprojekts seien aus Sicht der beiden Kammern nach wie vor viele Fragen offen. Und mit dem nun vorgelegten Gutachten zur direkten Anbindung an den Stuttgarter Hauptbahnhof ohne den derzeit geplanten Umstieg in Vaihingen kommen weitere hinzu. Thomas Albiez: „Umso wichtiger ist es, dass die Projektverantwortlichen von Politik und Bahn sich auf einen verbindlichen Zeitplan einigen, klare Verantwortlichkeiten festlegen und den Baufortschritt regelmäßig kommunizieren.“ Die Industrie- und Handelskammern stünden mit ihrem grenzüberschreitenden Wirtschaftsbündnis jederzeit für den Dialog zur Verfügung. „Die Akteure unseres Wirtschaftsbündnisses sollten unbedingt in die Anrainerkonferenz involviert werden“, sagt Thomas Albiez.
Prof. Claudius Marx betont: „Alle Akteure im Südwesten sind sich einig, dass der Gäubahn-Ausbau keinen Aufschub mehr duldet. Deutschland steht in der Pflicht, mit dem Nachfolge-Vertrag von Lugano ein internationales Abkommen zu erfüllen, damit Waren- und Personenströme von der Nordsee bis Norditalien leistungsfähig und klimaschonend abgewickelt werden können.“ Claudius Marx ergänzt: „Infrastrukturprojekte lassen sich leicht verzögern: durch Genehmigungsverfahren, Finanzierungsfragen, Zuständigkeitsstreitigkeiten oder andere Vorbehalte. Aber die Schieneninfrastruktur ist nun einmal Teil der politischen Daseinsvorsorge, ein notwendiger Beitrag zur Entlastung der Straßen und zum Klimaschutz und ein entscheidender Standortfaktor für die Unternehmen einer Region.“
Hintergrund:
Das grenzüberschreitende Wirtschaftsbündnis besteht seit Sommer 2019 aus insgesamt zwölf deutschen und schweizerischen Kammern und Verbänden entlang der Strecke. Ziel ist es, den Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich, der sich in der Vergangenheit trotz massiven Investitionshochlaufs immer wieder verzögert hat, voranzutreiben. Die Wirtschaft verspricht sich davon nicht nur eine bessere Anbindung an nationale und internationale Verkehrswege. Der Ausbau ist auch dringend erforderlich, um das steigende Güteraufkommen auf der Schiene abzuwickeln, um die Straßen zu entlasten und um einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Zum Netzwerk gehören:
  • Die Industrie- und Handelskammern der Regionen Schwarzwald-Baar-Heuberg, Hochrhein-Bodensee, Nordschwarzwald, Reutlingen und Stuttgart.
  • Die Handelskammer Deutschland-Schweiz sowie die Zürcher Handelskammer
  • Der Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg und Spedlogswiss als Verband schweizerischer Speditions- und Logistikunternehmen
  • Die IVS Industrie und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen sowie der Verband economiesuisse