Pressemeldung

Fachkräfteeinwanderung: Lob für Referentenentwurf aus Konstanz

Bei der IHK Hochrhein-Bodensee in Konstanz trafen sich am 09.03.2023 insgesamt 16 ehrenamtlich Engagierte, auch aus dem Präsidium der IHK, mit der FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Ann-Veruschka Jurisch. Sie stellte den aktuell vorliegenden Referentenentwurf zur Fachkräfteeinwanderung vor, aus dem noch in diesem Jahr ein Gesetz werden soll. Neben Präsidiumsmitgliedern der IHK nahmen weitere interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Mitarbeiter der Ausländerbehörde Konstanz an der anschließenden Diskussion teil.
Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Claudius Marx machte gleich zu Beginn deutlich, dass der Fachkräftemangel in Wirklichkeit als Arbeitskräftemangel bezeichnet werden müsse. Die Ressource Mensch fehle und daher stehe diese Thematik ganz weit oben auf der Liste der zu lösenden Probleme. "In den vergangenen Jahren war das deutsche Einwanderungsrecht ein Abwehrrecht. Das müssen wir dringend ändern und ein Willkommensrecht daraus machen, denn Deutschland ist im Moment als Einwanderungsland nicht mehr attraktiv genug.", machte Marx deutlich. Hier stimmte die Abgeordnete Jurisch zu, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit angepassten Gesetzen Deutschland zu einem attraktiven Einwanderungsland für Fach- und Arbeitskräfte weiter zu entwickeln. "Die Förderung der Erwerbseinwanderung ist ein absolutes Kernprojekt der Freien Demokraten. Da ich die Berichterstattung dazu übernehmen durfte, kann ich mich an der Detailarbeit des Gesetzes beteiligen. Daher ist der Austausch mit den Menschen aus der Praxis für mich von enormer Bedeutung", so Jurisch.  Die Abgeordnete betonte, dass es ihr wichtig sei, effektive, einfache Mittel für die Einwanderung in den Arbeitsmarkt zu finden, die nicht in noch größerer Bürokratie mündeten. Die Wertschätzung von Arbeitserfahrung anstatt nur rein formaler Qualifikationen sei dabei eine wesentliche Neuerung des künftigen Einwanderungsrechts. Neben einem einfachen und transparenten Punktesystem zur Einwanderung zur Jobsuche setzt sich Jurisch insbesondere für die Ausweitung der so genannten Westbalkan-Regelung auf andere Staaten ein. Dies stieß bei den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern auf viel Zuspruch.  Mit diesem Modell gebe es bereits positive Erfahrungen, insbesondere, weil die Verantwortung über die Auswahl geeigneter Arbeitskräfte bei der Westbalkan-Regelung bei den Unternehmen liege. Besorgt äußerten sich die Teilnehmenden im Hinblick auf die administrative Umsetzung. Der gute Ansatz des Gesetzes laufe leer, wenn er in der Umsetzung mit neuen bürokratischen Hürden verbunden werde. Hier gelte es, mehr Vertrauen in die Unternehmen zu setzen, die am besten wüssten, wen sie wo mit Erfolg einsetzen und gegebenenfalls auch nachqualifizieren könnten.
 
Jurisch ist es zudem ein besonderes Anliegen, die Verfahren bei der Einwanderung zu entschlacken, Prozesse zu digitalisieren und auch Technologien wie Künstliche Intelligenz im Einwanderungsrecht einzusetzen.