Best Practice: Takeda in Singen
Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz betreffen alle – auch die Wirtschaft. In unserer Serie stellen wir Ihnen Unternehmen aus der Region vor, die sich besonders in diesen Bereichen engagieren. Sie erzählen, welche Maßnahmen sie ergreifen, um zum Klimaschutz beizutragen. In diesem Artikel stellen wir Takeda in Singen vor. Mit Biomasseheizwerk, Wassereinsparung und Sensibilisierung der Mitarbeiter setzen sie sich für Nachhaltigkeit ein.
Integrität, Fairness, Ehrlichkeit und Ausdauer – dafür steht das forschende Pharmaunternehmen Takeda, das japanische Wurzeln hat und auf eine traditionsreiche Geschichte blickt, die bis ins Jahr 1781 zurückreicht. Diese vier Werte spielen auch heute und bei dem Thema Umwelt eine bedeutende Rolle. Mit großer Ausdauer ist das Unternehmen auf dem Weg zu Klimaneutralität. Das Ziel ist, 2040 über die gesamte Wertschöpfungskette, also von den Lieferanten bis zur eigenen Produktion, klimaneutral zu sein. Dieses Ziel verfolgt auch der Takeda Standort in Singen, der sich auf die Produktion eines Impfstoffs und zweier Medikamente konzentriert.
Der Klimaneutralität ein Stück näher kommt das Pharmaunternehmen mit der Inbetriebnahme des neu gebauten Biomasseheizwerks, geplant für das 1. Quartal 2025. Statt wie bisher Erdgas zur Dampferzeugung zu verwenden, wird Altholz demnächst im neuen Heizwerk verbrannt. Bis zu 40 Tonnen Altholz pro Tag, dies entspricht ca. 3 LKW-Ladungen, wird das Unternehmen benötigen. „Hier haben wir als Takeda in Singen einen spürbar großen Hebel, um CO2-Emissionen zu reduzieren.“, erklärt Sandra Bärthel, Leiterin EHS and Ethics&Compliance.
Standort Takeda in Singen
Seit 1997 ISO14001- und EMAS-zertifiziert
Doch nicht nur zukünftig plant das Unternehmen mit Maßnahmen zur Klimaneutralität beizutragen. Bereits seit vielen Jahren spielt das Thema Nachhaltigkeit eine starke Rolle im Pharmakonzern. Seit 1997 ist der Standort in Singen nach ISO14001 und EMAS zertifiziert. Die ISO14001 ist eine internationale Umwelt-Management-System-Norm. Das Eco-Management and Audit Scheme hingegen, kurz EMAS, wurde von der Europäischen Union entwickelt. Es kombiniert Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung. Mit der Teilnahme verpflichten sich Unternehmen über ihre gesetzlichen Pflichten hinaus, den betrieblichen Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern. Jährlich lässt Takeda sich in einem externen Audit überprüfen zum Erhalt des Zertifikats. Hierbei legt Takeda Singen dar, dass Maßnahmen eingehalten und ebenso weiterentwickelt werden.
Zu einem der bisherigen Schritte des Unternehmens zum Thema Nachhaltigkeit zählt die Installation von Photovoltaikanlagen zur Energiegewinnung auf den Gebäudedächern. Der restliche Strom wird aus 100% regenerativen Energiequellen bezogen. Auch der Wasserverbrauch spielt eine große Rolle. In der Pharmaindustrie ist dieser hoch, da in der Produktion unter anderem zur Reinigung große Mengen an Wasser benötigt werden. Dies ist von hoher Bedeutung, da die Einhaltung von Hygienestandards oberste Priorität haben. Parallel dazu ist Takeda Singen stetig mit Hilfe von Verbesserungsprojekten dabei, um Ressourcen- und Wassereinsparungen zu erzielen. So kann der Singener Standort bereits jetzt das Ziel des japanischen Mutterkonzerns, den Verbrauch um 5% bis 2025 zu senken, erreichen. Nach zusätzlichen Einsparmöglichkeiten wird kontinuierlich gesucht. Beim Thema Reduzierung von Abwässern plant Takeda, in Zukunft mit dem Reallabor der Uni Konstanz zusammenzuarbeiten, um eine optimierte Lösung für einige Prozesse zu erarbeiten.
Das Biomasseheizwerk am Standort Singen
Sensibilisierung von Mitarbeitern
Neben Maßnahmen in der Produktion und auf Unternehmensebene wird die Sensibilisierung von Mitarbeitern vorangetrieben. Bis zu drei Mal jährlich werden Aktionstage zum Thema Umwelt- und Klimaschutz organsiert. Beispielsweise konnten bei einer Vogelstimmenführung und einer Pflanzenerkundungstour Fauna und Flora auf dem Werksgelände nähergebracht werden. Beim jährlichen Müllsammeln in der Umgebung am „Clean-up Day“ werden Mitarbeiter sensibilisiert. „Wir möchten die Menschen am Standort einbinden und sie aktiv dazu anregen, ihren CO2 -Fußabdruck zu verringern“, betont Bärthel. Subventionierungen beim Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr oder beim Kauf eines Fahrrads zählen zu den aktuellen Förderungen.
Doch die Aktionen und Maßnahmen enden nicht. Viele weitere Ideen und Pläne werden auf ihre Machbarkeit überprüft. In Zukunft möchte Takeda in Singen vermehrt an der Wärmerückgewinnung arbeiten, den Wasserverbrauch weiter senken und auch die Produktion im Bereich Impfstoffe möglichst umweltfreundlich gestalten.