Innovation und Umwelt

Klimaschutz in Unternehmen: Hotel derWaldfrieden

Ruhe und Ausgleich, Achtsamkeit und Verbundenheit mit der Natur: Diese Werte sind in der Betriebsphilosophie des Naturparkhotels „derWaldfrieden“ in Todtnau schon immer fest verankert – lange, bevor es auch für Gastronomen und Hotels opportun wurde, Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf die Fahnen zu schreiben. Die landschaftliche Idylle des Hochschwarzwaldes erzwingt es geradezu, sie behutsam zu behandeln.
Volker Hupfer, der den Familienbetrieb in dritter Generation leitet, kann darüber viel erzählen. Seit 1889 existiert der Waldfrieden auf einem 1020 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Hochplateau, erst als beschaulicher Bauernhof mit bis zu zwölf Milchkühen. 1950 wurden die ersten drei Gästezimmer vermietet, 1954 kam eine Gaststätte hinzu. 1970 hat die Familie die Landwirtschaft aufgegeben. „Beides ging damals nicht mehr“, erinnert sich der Hotelier. Was sich über all die Jahrzehnte nicht geändert hat, sagt er aus tiefer Überzeugung: „Wir leben schon immer in und mit der Natur.“

Als Gründungsmitglied im Verein Naturpark Südschwarzwald ist sein Betrieb seit 1999 engagiert. 2018 schloss man sich als Partner dem Biosphärengebiet Schwarzwald an. Zahlreiche Label und Auszeichnungen belegen das engagierte Umweltmanagement mit dutzenden Projekten, die das Hotel umgesetzt hat. Von der EMAS-Zertifizierung über den Architekturpreis Baukultur Baden-Württemberg bis zum Grünen Stern vom Guide Michelin.

Eine 36 Seiten starke Umwelterklärung verrät Einzelheiten. Vor allem das 2013 nach dem Niedrigenergie-Standard errichtete Spa-Haus ist hier zu nennen. Ein Gebäude, das sich harmonisch an den Hang schmiegt, ohne als Fremdkörper in der Landschaft zu wirken. Naturbelassene Materialien und die an Außenfassade und für das Dach verwendeten Schindel sorgen für eine traditionelle Schwarzwaldarchitektur. Dreifach verglaste Holz-Alu-Fenster über eine Fläche von 800 Quadratmetern sowie die im Zuge des Neubaus installierte Regenwassernutzung und Holzhackschnitzel-Heizung senken die Verbrauchswerte der Gebäude. Energiesparende Beleuchtung, eine E-Ladesäule in der Tiefgarage, Lüftungen mit Wärmerückgewinnung – all dies gehört ebenfalls zur ökologischen Ausrichtung.

Allerdings beschränkt sich das Thema Nachhaltigkeit für Hupfer nicht nur auf die Umsetzung von Verordnungen oder auf erfolgreiche Auditoren-Prüfungen: „Wir sind nachhaltig im umfassenden Sinne.“ Das Gefühl, im Hochschwarzwald zu sein, drückt sich – vermeintlich nebensächlich – auch darin aus, dass Familie Hupfer Lebensmittel überwiegend aus der Region bezieht, ebenso den Ökostrom von den gerade einmal zehn Kilometer entfernten EWS Schönau. Alle handwerklichen Tätigkeiten werden von Fachkräften aus der Umgebung durchgeführt.

„Nachhaltigkeit hat auch was mit Menschen zu tun“, sagt Volker Hupfer. Sein Haus bemühe sich daher, Mitarbeiter langfristig an sich zu binden und sie im Bereich des Umweltmanagements kontinuierlich zu schulen. Es passt ins Bild, dass Hupfer – ergänzend zum Hotel mit seinen 55 Betten – auch die Einheimischen des kleinen Orts Todtnau-Herrenschwand nicht vergisst. „Wir wollen für sie Dorfwirtschaft sein und bleiben.“
bb

Das Naturparkhotel gehört zu den Gründungsmitgliedern des bundesweiten Unternehmensnetzwerks Klimaschutz. Kern des Unternehmensnetzwerks ist eine digitale Plattform, die der Vernetzung, der Unterstützung und dem Erfahrungsaustausch der Mitglieder dient.

Weitere Infos hier: 
https://www.klima-plattform.de/netzwerk/mitglied-werden