Innovation und Umwelt

Klimaschutz in Unternehmen: MAYKA Naturbackwaren GmbH

6,5 Tonnen Sticks und Brezeln, abgepackt in rund 32.000 Beuteln. Die Menge, die das Unternehmen Mayka Naturbackwaren GmbH in Schliengen im Landkreis Lörrach Tag für Tag produziert, ist riesig. Doch die Verbraucher wollen mehr. Michaela Abdelhamid, Prokuristin und Marketingleiterin, bringt es auf den Punkt: „Wir haben mehr Nachfrage, als wir bedienen können.“
Vier Anlagen mit jeweils zwölf Meter langen Öfen, in denen Knuspriges zum Knabbern gebacken wird, sind nicht nur mengenmäßig ein Flaschenhals. Sie sind zudem gasbetrieben, und damit ist die zweite große Baustelle des Unternehmens identifiziert. „Durch den aktuellen Preisanstieg wird es zunehmend problematisch“, erläutert Michaela Abdelhamid. Zwei neue, elektrisch betriebene Anlagen sind bereits bestellt.

Neben dem Thema Nummer eins, dem Ausbau der Produktionskapazitäten, stehen Reduktionsmöglichkeiten bei Energie und Verpackungsmaterial ganz oben auf der Agenda. Dabei hat die von der Familie Mayer in Kandern – aus den Anfangsbuchstaben bildet sich der Firmenname – Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Firma in Sachen Umweltschutz bereits jede Menge geleistet. Seit 1986 ist das Unternehmen bio-zertifiziert, den Hauptrohstoff Weizenmehl bezieht Mayka nicht am sogenannten Spotmarkt, sondern über langfristige Verträge von einem Lieferanten aus dem Schwarzwald. Auch mit dem Bezug des Firmengebäudes 1996 in Schliengen hat das Unternehmen Maßstäbe gesetzt: Biologisches Baumaterial, eine Zisterne für die Nutzung des Regenwassers, begrünte Dächer als Ausgleich für versiegelte Flächen: All dies war vor 25 Jahren noch nicht selbstverständlich. Eine 2009 installierte Photovoltaik-Dachanlage produziert sauberen Sonnenstrom – rund 150.000 Kilowattstunden seit Inbetriebnahme. Eine kleinere Anlage ist 2020 hinzugekommen.

Besonders stolz ist Michaela Abdelhamid auf das Engagement für den Natur- und Artenschutz. So ist Mayka seit Januar offizieller Sponsoring-Partner im Verein Naturpark Südschwarzwald. Eine fünfstellige Fördersumme fließt jährlich in regionale Projekte. Ergänzend hilft Mayka bei der Aufforstung von Baumarten, die als widerstandsfähig gegenüber den klimatischen Veränderungen im Markgräflerland gelten, allen voran die heimische Flatterulme. Herzstück aber ist der firmeneigene Garten, der vom BUND gestaltet und gepflegt wird. Im Projekt „Alter Falter“ hat Mayka dort 15 Pflanzenarten angesiedelt, die Schmetterlingen neben Futter auch einen Wohnraum über den gesamten Lebenszyklus hinweg bieten. „Schwer was los im Garten“, sagt die Prokuristin.

Dennoch: Beim Energiemanagement gibt es noch Luft nach oben. Ein Beispiel ist die Abwärme aus dem Produktionsprozess, die zurzeit noch ungenutzt verpufft. Eine Anlagenerweiterung ist kostenaufwändig, und Fördergelder sind „nicht an einem Nachmittag beantragt“. Vieles erfordert einen langen Atem. Auch für die Plastikbeutel und Dosen gebe es keine passenden Recyclingprodukte. „Für unsere Sticks und Brezeln müssen sie extrem wasserdampf-undurchlässig sein“, sagt Abdelhamid. Klar, Brezeln und Sticks, die nicht knusprig sind, will weder der Handel noch der Kunde im Supermarkt. 
bb

MAYKA gehört zu den Gründungsmitgliedern des bundesweiten Unternehmensnetzwerks Klimaschutz. Kern des Unternehmensnetzwerks ist eine digitale Plattform, die der Vernetzung, der Unterstützung und dem Erfahrungsaustausch der Mitglieder dient.

Weitere Infos hier:
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