Grenzüberschreitende Bildungspartnerschaft besiegelt!
Kürzlich hat die Firma Hieber mit seinen zwölf Lebensmittelmärkten im Dreiländereck eine Kooperation mit dem beruflichen Gymnasium Lycée Roosevelt aus Mulhouse besiegelt. Die Delegation aus dem Elsass war mit 30 Schülern, Lehrern und Direktor Bertrand Lichtle zum Hieber-Markt nach Bad Krozingen gekommen, um die Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen.
Ziel dieser Kooperation ist es, den jungen französischen Schülern den Einstieg in die deutsche Wirtschaft zu erleichtern und das Kennenlernen von Berufen im Handel und Vertrieb zu ermöglichen. Des Weiteren gibt der grenzüberschreitende Aspekt dieser Partnerschaft die Antwort auf das Ziel, die hohe Jugendarbeitslosigkeit der elsässischen Jugendlichen zu verringern, indem ihnen Karrieremöglichkeiten auf der anderen Seite des Rheins angeboten werden. Die Jugendlichen lernen im Rahmen der Berufswegeplanung betriebliche Abläufe kennen und werden in Projekte integriert. Außerdem erhalten Sie Informationen zum deutschen Bewerbungsverfahren, speziell im Bereich Vorstellungsgespräche.
„Wir wollen damit ein Stück Europa erlebbar machen“, sagte Karsten Pabst, Mitglied der Hieber-Geschäftsführung, als er gemeinsam mit Marktleiterin Andrea Burger und deren Stellvertreterin Julia Hess, die Gäste willkommen hieß. Hieber beschäftigt derzeit ca. 1000 Mitarbeiter, rund 100 Auszubildende und braucht dringend mehr qualifiziertes Personal. In den Märkten in Binzen und Weil am Rhein werden bereits drei junge Franzosen ausgebildet.
Begleitet wird diese Partnerschaft von den Industrie- und Handelskammern (IHK) beiderseits des Rheins. Evelyn Pfändler von der IHK Hochrhein-Bodensee sprach in ihren Grußworten, die sie auch im Namen der IHK Südlicher Oberrhein überbrachte, von Pioniergeist. Sie verband mit dem Projekt die Hoffnung, dass die grenzüberschreitende Ausbildung in einigen Jahren genauso selbstverständlich wird, wie heute schon ein Arbeitsplatz im Nachbarland.
Eine Schulpartnerschaft ist nach ihrer festen Überzeugung ein ausgezeichnetes Instrument, um in der Phase der Berufsfindung die Arbeitswelt und die entsprechenden Karrieremöglichkeiten für die jungen Leute transparent darzustellen. Und noch viel mehr: Schulpartnerschaften setzen bei den künftigen Schulabgängern rechtzeitig Signale, welcher Nachwuchs in der Region wirklich gebraucht wird. Durch planmäßige Praktika und Betriebserkundungen kann sich so jeder einen eigenen Eindruck verschaffen, ob seine Begabungen und Berufsvorstellungen mit dem tatsächlich vorhandenen Angebot am Ausbildungsmarkt übereinstimmen. Im Idealfall kommt es dann zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages und zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Auch Guy Tonnelier von der CCi Alsace Eurométropole, der Handelskammer auf der anderen Rheinseite, verspricht sich von dem Projekt neue Chancen für den Nachwuchs in Frankreich und wünscht sich eine dauerhafte Entwicklung über die Grenze hinweg.
Bertrand Lichtle, Direktor des Luycée Roosevelt, das rund 700 Schüler beschult, verknüpft mit der Ausbildungskooperation die Hoffnung, dass Barrieren überwunden werden und dass seine Schüler Erfahrungen sammeln, um sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt bewerben zu können. Das berufliche Gymnasium am Lycée Roosevelt deckt neben dem Handel u.a. auch die Bereiche Gastronomie, Verwaltung und Logistik ab.
Bildunterschrift: Urkundenübergabe zur grenzüberschreitenden Bildungspartnerschaft (3. von links Bertrand Lichtle, Direktor Lycée des Métiers F.D. Roosevelt, daneben Karsten Pabst, Geschäftsführender Gesellschafter Hieber's Frische Center und Evelyn Pfändler von der IHK Hochrhein-Bodensee, sowie weitere Vertreter/innen der Kammern und Institutionen)