Aus- und Weiterbildung

Ergebnisse zur IHK Online-Umfrage Aus- und Weiterbildung

Flüchtlinge sind in der Ausbildung angekommen

Immer mehr Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche in Baden-Württemberg bilden Flüchtlinge aus. Damit reagieren die Unternehmen gezielt auf die weiter rückläufigen Bewerberzahlen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Online-Umfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) bei fast 1.900 zumeist ausbildenden Betrieben im Land. Der Anteil der Unternehmen, die Flüchtlinge ausbilden, ist laut Umfrage im Vergleich zum Vorjahr im Land um knapp 4 Prozentpunkte auf 20 Prozent gestiegen. Derzeit stehen in Baden-Württemberg mehr als 3.000 Geflüchtete in einem Ausbildungsverhältnis in einem IHK-Beruf. Viele davon wurden von den IHK-Kümmerern im Rahmen des vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg geförderten Projekts vermittelt.
Die Umfrage ergab auch, dass es wie bereits im Jahr 2018 fast jedes dritte baden-württembergische Unternehmen nicht schafft, seine Ausbildungsplätze zu besetzen.
Die größten Schwierigkeiten bei der Besetzung der Ausbildungsplätze hat laut Umfrage unverändert das Gastgewerbe. Dort ist die Besetzungsquote zwar auch leicht angestiegen, dennoch können nur knapp 45 Prozent der Unternehmen alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen.
Dennoch lassen sich die Unternehmen nicht entmutigen. Mittlerweile gibt jeder zweite Betrieb an, mit verbessertem Ausbildungsmarketing auf rückläufige Bewerberzahlen und Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen zu reagieren. Neben dem Angebot von Praktikumsplätzen erschließen sich die Unternehmen in zunehmendem Umfang neue Bewerbergruppen wie zum Beispiel Studienabbrecher (BW: 43 Prozent, Anstieg um etwa 10 Prozentpunkte seit 2015). Immer mehr Unternehmen bieten ihren Auszubildenden auch finanzielle oder materielle Anreize oder Auslandsaufenthalte während der Ausbildung. Zudem sind zunehmend mehr Betriebe bereit, leistungsschwächeren Schulabgängern eine Chance zu geben. Sie begegnen der mangelnden Ausbildungsreife mit verschiedenen Unterstützungsangeboten wie zum Beispiel mit eigener Nachhilfe, ausbildungsbegleitender Unterstützung der Agentur für Arbeit oder die Möglichkeit einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ). Nur jedes fünfte Unternehmen in Baden-Württemberg und jedes sechste in der Region Stuttgart gibt an, dass es nicht möglich sei, Leistungsschwächere zu fördern oder zu integrieren.
Alle Ergebnisse der IHK-Ausbildungsumfrage 2019 und das IHK-Faktenpapier Qualität in der Ausbildung finden Sie rechts unter “Weitere Informationen”.