Im Herbst 2023 ist das Konjunkturklima im Vergleich zum Frühjahr erneut eingebrochen. Der Konjunkturklimaindikator fällt auf 89 Punkte in den negativen Bereich.
Die Konjunkturumfrage zum Herbst 2023 (PDF-Datei · 919 KB) wurde vom 06.09.2023 bis zum 29.09.2023 bei rund 2.500 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Köln durchgeführt. In die Auswertung sind Antworten von 744 Unternehmen eingeflossen.
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage Herbst 2023 im Überblick
Geschäftslage
Ein Rückgang um 17 Punkte zeigt, dass sich die Lage in vielen Unternehmen massiv verschlechtert hat. Dies gilt besonders für Industrie und Handel. 25 Prozent der Unternehmen melden eine gute Geschäftslage, 25 Prozent geben eine schlechte Lage an. 50 Prozent schätzen ihre Lage als „befriedigend“ ein.
Geschäftsaussichten
Nach dem drastischen Einbruch der Geschäftserwartungen im Herbst 2022 aufgrund von Rezessionsängsten und Sorgen vor einer Gasmangellage und der leichten Entwarnung im Frühjahr, sind die Erwartungen im Herbst 2023 erneut eingebrochen. 12 Prozent der Unternehmen gehen von einer Verbesserung aus, 34 Prozent befürchten hingegen eine Verschlechterung in den kommenden Monaten.
Investitionen
Hohe Unsicherheit um wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen hemmen weiterhin die Investitionsabsichten vieler Unternehmen. 29 Prozent der Unternehmen planen höhere Investitionen, 32 Prozent der Unternehmen planen hingegen die Investitionen in den kommenden zwölf Monaten zu reduzieren. 40 Prozent geben an, ihr Investitionsverhalten nicht zu ändern.
Beschäftigung
Ein Großteil der Unternehmen plant keine Veränderung beim Personalstand. Die schwache Konjunktur führt aber aktuell, trotz Arbeits- und Fachkräftemangel, zu einer Zurückhaltung am Arbeitsmarkt. 16 Prozent planen eine Steigerung, 24 Prozent eine Verringerung des Personalstands.
Risiken
Hauptrisiken sind der Fachkräftemangel (60 Prozent), die Inlandsnachfrage (56 Prozent) und die Energiepreise (53 Prozent). Insgesamt steigt die Anzahl der genannten Risiken durch die Unternehmen. Die Rahmenbedingungen am Wirtschaftsstandort haben sich demnach spürbar verschlechtert. So gibt auch fast jedes zweite Unternehmen die Arbeitskosten sowie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risiken an.
Export
Aussichten haben sich ausgehend von einem niedrigen Niveau nochmals verschlechtert: Eine eingetrübte Weltkonjunktur macht vielen exportorientierten Unternehmen zu schaffen. Aktuell gehen 43 Prozent der Industrieunternehmen von einem Rückgang des Exportgeschäfts in den kommenden zwölf Monaten aus. 50 Prozent erwarten eine gleichbleibende Entwicklung ihrer Ausfuhren, nur 7 Prozent einen Anstieg.
IHK-Konjunkturberichte seit 2020
Um die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im IHK-Bezirk Köln verfolgen zu können, stellt Ihnen die IHK Köln frühere Berichte zur Verfügung: