Zum vierten Mal suchen wir Unternehmen, die sich mit besonderem Engagement der Kreislaufwirtschaft widmen. Ab sofort können Sie Ihre Bewerbung einreichen und sind mit etwas Glück 2024 unter den Top 7 Finalisten und Finalistinnen!
Wir setzen nicht auf die eine große weltverbessernde Idee. Schon kleine Ideen und Konzepte können eine große Wirkung entfalten. Sie haben beispielswiese Produktreststoffe, die bei Ihnen als Wertstoff wieder in der Wertschöpfungskette und nicht in der Mülltonne landen? Oder Sie bedenken bewusst Ihren Rohstoff- und Energieeinsatz? Oder Sie haben es geschafft die Lebensdauer Ihrer Produkte oder Anlagen erfolgreich zu verlängern?
Der Wettbewerb Going Circular steht allen Unternehmen offen, die sich in Sachen Rohstoff- und Energieeinsparung engagieren. Dabei spielen Unternehmensgröße und Branche keine Rolle. Egal ob Start-up, etablierter Mittelstand oder Konzerneinheit: Jeder kann teilnehmen!
Gute Gründe für Ihre Bewerbung
Mit der Teilnahme sind für Sie viele Vorteile verbunden ...
Vernetzung in der Branche mit möglichen Partnern und Kunden
Bekanntheitsgrad steigern durch die mediale Reichweite von IHK, VDI und VDE und weiteren Akteuren
Teilnahme am Circular Economy Forum 2024 (Informationen folgen)
Wir suchen unter anderem Ideen aus diesen Bereichen:
1. Product to Product – Verlängerung der Lebensdauer
Verlängerung der Lebensdauer von Maschinen und Anlagen durch wesentliche Neuentwicklungen, Anpassungen oder Änderungen bei Wartung, Reparatur, Überholung oder Ersatz.
2. Product as a service – Service statt Besitz
Umstellung von Produkt- auf Leistungsverkauf oder innovative Miet- und Leasingmodelle. Produktivität, Lebenszeit und Weiterverwertbarkeit der Produkte werden wesentlich gesteigert.
3. Product from waste – vom Abfall zum Produkt
Neuartige Aufwertung von Abfällen zu neuen Produkten oder Materialien.
4. Circular product design – Ökodesign
Neu- oder Umgestaltung von Produkten für erleichterte Wartung, Reparatur, Wiederverwendung, Recycling, Verwendung als anderes Produkt oder Abfallminimierung.
5. Enabling solutions – Lösungen anbieten
Erhöhung der Ressourcenproduktivität durch nachhaltig sinnvolle Effizienzsteigerung, Systemlaufzeitverlängerung, mehrere Verwendungszyklen oder Abfallreduktion in Systemen.
Gewinnergalerie
Vorstellung der Jury-Mitglieder von Going Circular 2024
Sehen Sie hier die Statements der Jury. Wir haben sie gebeten, uns kurz etwas über sich, über die Bedeutung von „Circular Economy“ in ihrem Umfeld und über die Erwartungen zu unserem Wettbewerb zu berichten.
Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer der Interseroh+ GmbH, kann auf 30 Jahre Erfahrung in der Kreislaufwirtschaft und im Recycling zurückgreifen. In zahlreichen Verbänden und Organisationen unter anderem im BDE, der Stiftung 2 Grad, der IHK Köln/Bonn und dem DIHK, engagiert er sich für die Circular Economy. Als Vorsitzender des Umwelt- und Energieausschuss der IHK zu Köln ist er einer der Initiatoren des Wettbewerbs Going Circular.
Hier sein Statement:
„Der zunehmende Konsum und damit einhergehende verschwenderische Umgang mit Ressourcen belasten unseren Planeten auf dramatische Weise. Eine sichere Rohstoffversorgung der wachsenden Erdbevölkerung ist daher DIE globale Herausforderung unserer Zeit – und eine umfassende Kreislaufwirtschaft nicht nur eine mögliche Lösung, sondern unabdingbare Notwendigkeit.
Die dafür notwendige Transformation braucht immer mutige Vorreiter. Der Wettbewerb Going Circular 2021 soll nachhaltige Wirtschaftsstrategien und -innovationen fördern, diesen eine Öffentlichkeit geben und diejenigen auszeichnen, die mit neuen Ansätzen und Praktiken Strukturen und Muster für kreislauforientiertes Handeln in Wirtschaft und Gesellschaft schaffen.
Bewerben sollten sich demnach Unternehmen mit Vorbildcharakter, die Kreislaufwirtschaft im Großen oder auch im Kleinen bereits erfolgreich in ihrem Geschäftsmodell integriert haben. Die Bewerber sollten beschreiben können, wie und warum ihr Unternehmen den Blick auf die Wertschöpfung verändert hat und es schafft, Konzepte für den Klima- und Ressourcenschutz umzusetzen, ohne die eigene Wirtschaftlichkeit außer Acht zu lassen.
Ich bin dabei, weil ich davon überzeugt bin: Kreislaufwirtschaft hat nicht nur Zukunft, es ist die Zukunft."
Als Gründerin und Direktorin der ecosign/Akademie für Gestaltung bemühe ich mich seit ca. 30 Jahren um die Ausbildung von Gestalter*innen, die über Kompetenz und Wissen, aber auch über die Haltung und den Umsetzungswillen verfügen, unsere Welt zu einem nachhaltigeren Ort zu machen.
Dazu gehört es, Produkte nicht linear, sondern zyklisch zu denken und von Beginn an zu berücksichtigen, welche Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus anfallen. Zirkuläres Wirtschaften respektiert die planetaren Grenzen unseres Planeten und schafft mithilfe von innovativen Produktentwicklungen effizientere, zukunftsfähige Lösungen. Die Circular Economy ist für mich eine riesige Chance!
Der Wettbewerb Going Circular trägt dieser Chance Rechnung, indem er anwendungsorientierte Beispiele fördert und sichtbar macht. Aus meiner Sicht sollten alle mitmachen, die sich auf diesem Weg befinden. Ich bin mehr als gespannt auf die vielen guten Ideen, die sicherlich heute schon da draußen sind.
Seit acht Jahren darf ich das Cologne Institute for Renewable Energy an der TH Köln mitgestalten und leiten. In der Lehre und Forschung vertrete ich die Photovoltaik und bin begeistert, wie sich Studierende aus dem Bachelor und Master Erneuerbare Energien sowie unsere Doktoranden und Doktorandinnen für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.
Circular Economy bedeutet für mich, dass wir in Zukunft unsere Industrie und Gesellschaft ressourcen- aber auch klimaneutral gestalten müssen und wollen. Idealerweise sollten dann in die Prozesse nur noch erneuerbare Energien reinfließen und alle Stoffe vollständig gewinnbringend wiederverwendet werden. Dieser „Wandel hin zur Nachhaltigkeit“ wird auch zunehmend vom deutschen Mittelstand mitgetragen.
Damit dieser Wandel gelingt, benötigen wir viele kreative Ideen, die zur Nachhaltigkeit beitragen und die auch eine realistische Chance der Umsetzung bieten. Ich freue mich auf solche Ideen vor allem aus kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Frau Prof. Sabine Flamme ist seit 28 Jahren in der Kreislaufwirtschaft engagiert und lehrt und forscht seit mehr als 15 Jahren an der FH Münster zu Themen des Stoffstrom- und Ressourcenmanagements. In den letzten Jahren hat die „Zirkuläre Wertschöpfung“ immer mehr an Bedeutung gewonnen und diese bildet zur Zeit den Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit. Frau Prof. Flamme vertritt den Bereich der umfassenden Kreislaufschließung auch in zahlreichen Gremien, Verbänden und Organisationen, wie z. B. der re!source Stiftung e.V. sowie der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V.
Statement von Frau Professor Flamme
Verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umzugehen erfordert von dem Prinzip „sell and forget“ zu einer „Zirkuläre Wertschöpfung“ zu kommen. Ich begrüße es sehr, dass der Begriff der Kreislaufwirtschaft mittlerweile viel umfassender definiert wird. Für mich gehört zu einer echten Kreislaufwirtschaft, dass beim Design eines Produktes der komplette Lebensweg, einschließlich der Möglichkeit, den Materialien ein zweites Leben zu geben, mitgedacht wird. Für diese Umsetzung benötigen wir einerseits, dass interdisziplinär auf der Wertschöpfungskette und zwar von Anfang an zusammengearbeitet wird, aber auch, dass wir Geschäftsmodelle finden, die dieses Wirtschaften zu einem Erfolgsfaktor machen.
Der Wettbewerb „Going Circular“ setzt genau hier an. Ich bin gespannt auf die Bewerbungen von Unternehmen, die in dem Bereich vorangehen und Ideen und Konzepte bereits in ihr Wirtschaften übernommen haben oder kurz davorstehen. In der Bewerbung sollte dargelegt werden, was zur Umsetzung des Kreislaufgedankens geführt hat und wie dieser erfolgreich etabliert und kommuniziert wurde. Zudem wären die Reaktionen des Marktes interessant.
Seit Beginn meiner beruflichen Karriere in der Landesverwaltung von Nordrhein-Westfalen bin ich im Umweltschutz in verschiedenen Positionen und an verschiedenen Standorten tätig. Zurzeit bin ich stellvertretender Leiter der Abteilung „Umwelt- und Arbeitsschutz“ bei der Bezirksregierung Köln. Die Kreislaufwirtschaft spielt in dieser Abteilung und überhaupt in der Umweltverwaltung eine wesentliche Rolle mit ihren Auswirkungen auch auf die anderen Umweltbereiche.
Darüber hinaus hat die „Circular Economy“ mit ihrer Verankerung im europäischen „Green Deal“ einen wesentlichen Einfluss auf meine internationale Tätigkeit im Netzwerk der europäischen Umweltbehörden. In dem von mir geleiteten Projekt „Implementation of the Industrial Emission Directive (IED)“ geht es im Teilprojekt „IED and Circular Economy“ um die Verankerung der Prinzipien der Circular Economy in den Prozess der Genehmigung von industriellen Anlagen.
In Zukunft muss mehr in ganzheitlichen Kreisläufen gedacht werden, um ressourcenschonender zu wirtschaften. Der Green Deal nimmt genau diesen Gedanken auf. Sowohl Rohstoffe als auch Produkte sollen so lange wie möglich in der technischen Nutzung und somit im Wirtschaftskreislauf bleiben. Der schonende und effiziente Umgang mit den Ressourcen ist wichtiger denn je. Mit einer ressourcenschonenden Produktion werden die künftigen Umweltbelastungen von Produkten schon während der Entwicklung minimiert. Eingesetzte Rohstoffe werden dabei möglichst lange im Nutzungskreislauf gehalten.
Ich bin sicher, dass die eingereichten Vorschläge diese Ansprüche erfüllen. Wenn in den Vorschlägen von Anfang an bei Gestaltung und Design alle Phasen des Lebenszyklus mitgedacht werden, von der Rohstoffgewinnung über die Nutzungsphase bis hin zur (Wieder-) Verwendung, dann ist „going circular“ implementiert und eine erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb greifbar.
Mein Name ist Marc Oliver Bettzüge. Ich arbeite als Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln sowie als Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an unserer Universität. Seit mehr als 10 Jahren beschäftige ich mich in Forschung und Lehre mit Fragen der Energie und Nachhaltigkeit. Derzeit habe ich auch die Ehre, als Mitglied im Expertenrat für Klimafragen dienen zu dürfen.
Das Schlagwort von der Circular Economy dient derzeit als Zielbild für eine Industriegesellschaft, die allein auf Basis solarer Energie und ökologisch geschlossenen Stoffkreisläufen beruht. Bei der Annäherung an dieses Zielbild wird der Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz in möglichst ganzheitlich gedachten Konzepten eine besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht.
Der Wettbewerb richtet sich an Unternehmen aus der Region, die herausragende Fortschritte in den Bereichen Energie- und/oder Ressourceneffizienz gemacht haben. Ich erwarte von den Bewerbern kreative, übertragbare, und wirtschaftliche Projekte und Projektideen! Gerne unterstütze ich die IHK bei dieser wichtigen Initiative, weil mir die wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Verringerung des Fußabdrucks unserer Wirtschaftsregion am Herzen liegt.
Als Bau- und Wirtschaftsingenieurin habe ich im Bereich der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden an der RWTH Aachen promoviert. Seit 2013 bin ich an der TH Köln als Professorin für das Lehr- und Forschungsgebiet Green Building Engineering aktiv und leite seit fünf Jahren gemeinsam mit Andreas Friesdorf das Ingenieurbüro BAUES WUNDER. Auch hier beschäftigen wir uns mit den Fragen rund ums Nachhaltige Bauen. Wir beraten Bauherren, Planer und Ausführende unter anderem zu Klimaneutralität, Materialökologie und eben auch zirkulärem Bauen. Außerdem engagiere ich mich im Kölner Klimarat in der Projektgruppe Gebäude. Neben dem Klimaschutz ist die Umsetzung des Prinzips der Circular Economy für mich die große Aufgabe und Herausforderung im Gebäudebereich.
Circular Economy steht aus meiner Sicht für eine positive Vision von zukunftsfähigem und zukunftsverträglichem Leben und Wirtschaften. Dies bedeutet für mich: Designprinzipien verändern sich grundlegend. Produkte sind vollkommen zirkulär sowie frei von Risikostoffen. Auch der Einsatz erneuerbarer Energie ist Voraussetzung für eine ganzheitliche Kreislauffähigkeit. Circular Economy ist ein Wirtschaftssystem, von dem Wirtschaft, Umwelt und die Menschen gleichermaßen profitieren. Für mich spielt der Bau- und Immobiliensektor hier eine wichtige Rolle. Seine Aktivitäten haben großen Einfluss auf Mensch und Umwelt und natürlich auch auf die Ökonomie. Der Ressourcenbedarf und das Abfallaufkommen sind enorm.
Um kreislauffähig zu wirtschaften, sind eine Vielzahl kluger, kreativer und mutiger Köpfe in den unterschiedlichsten Bereichen gefragt, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Ich wünsche mir, dass der Wettbewerb durch das Hervorheben und Auszeichnen dieser positiven Beispiele inspiriert und motiviert. Der Wettbewerb bietet für mich auch die Chance, die Akteure in der Region Köln weiter zu vernetzen. Ich freue mich auf Bewerberinnen und Bewerber, die Produkte und Verfahren so über den Lebenszyklus gestalten, dass sie einen Beitrag zur Circular Economy leisten.
Anfang 2020 fand eine gemeinsame Veranstaltung der IHK Köln, des VDI Köln und VDE Köln zum Thema „Zirkuläre Wertschöpfung“ statt. Daraus hat sich ein Kreis interessierter Unternehmerinnen und Unternehmer zusammengesetzt, um dieses Thema weiter voranzubringen.
Die IHK Köln, der VDI und VDE führen in einer gemeinsamen Initiative mit diesen Unternehmenden den Wettbewerb „Going Circular“ durch:
Wir wollen die Gedanken zur zirkulären Wertschöpfung auf eine breite Basis stellen. Die Transformation von einer Linearwirtschaft zu einer zirkulären Wirtschaft ist eines der großen Megatrends der Wirtschaft und betrifft fast alle Unternehmensbereiche.
Schon heute sind viele Unternehmungen damit befasst im Rahmen ihrer täglichen Anstrengungen für Optimierungen im internen Prozess und für ihre Kunden durch Innovationskraft und Nachhaltigkeitsüberlegungen sich diesem Ziel zu nähern. Gesetzliche Regelungen und Verpflichtungen nehmen beispielsweise durch die europäische Politik des Green Deals weiter zu.
Dieser Wettbewerb soll die zirkuläre Wertschöpfung und die bereits laufenden und geplanten Anstrengungen aus den Unternehmen in die Öffentlichkeit tragen, diese Anstrengungen damit fördern und die Vorteile für die Unternehmen, die Umwelt und die Gesellschaft deutlich machen.
Wir möchten mit dem Wettbewerb Netzwerke initiieren und Gedanken austauschen. Konkrete Projekte, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle werden die Wertschöpfung in Kreisläufen ermöglichen und diese fördern. Außerdem geht es darum, Anregungen zu geben, bestehende Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle so abzuwandeln, dass Kreisläufe möglich werden.
Der Wettbewerb bietet die Chance, unternehmens- und industrieübergreifende Ideen „auf die Straße zu bringen“ und Mitstreiter*innen zu aktivieren, die bereit sind, strukturiert an diese Herausforderung heranzugehen. Er bietet die Möglichkeit Ideen zur zirkulären Wertschöpfung über die eigenen Produkte hinaus mit anderen zu teilen.
Wir möchten die Grundmaxime der Kreislaufwirtschaft verstärken und das positive und nachhaltige Handeln vieler Bereiche der Wirtschaft stärker in den Fokus des unternehmerischen Denkens setzen. „Zirkuläre Wertschöpfung“ bekommt damit eine ganz neue Öffentlichkeit, die sich für alle lohnt, da sie nachhaltige, ökonomische und ökologische Vorteile mit sich bringt.