IHKplus 12/2021
Sachverstand für Sachverständige
Bei der IHK Köln kümmert sich ein dreiköpfiges Team um alles vom Erstgespräch bis zur Vereidigung.
Text: Werner Grosch
Foto: Aliki Monika Panousi
Foto: Aliki Monika Panousi
„Sachverständige/-r“ darf sich in Deutschland jede und jeder nennen, der über Kenntnisse in einem bestimmten Bereich verfügt – und damit für die eigene Dienstleistung werben. „Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige“ aber haben ihre besondere fachliche und persönliche Qualifikation nachgewiesen und sind deshalb wichtige Ansprechpartner:in für Gerichte, Privatpersonen und nicht zuletzt für Unternehmen, die Gutachten unterschiedlichster Art brauchen. Das kann die Ermittlung der Schadenshöhe nach einem Unfall sein, aber auch die Bewertung eines Gemäldes, die Messung von Lärmbelastung und vieles mehr. Die IHKs gehören zu den Institutionen, die mit der Überprüfung der Voraussetzungen, der Bestellung und Vereidigung der Sachverständigen beauftragt sind. In der IHK Köln kümmert sich ein dreiköpfiges Team darum: Susanne Wollenweber (Foto r.), Stephanie Bay (l.) und Angela Jentz (M.).
Jede Bewerberin und jeder Bewerber muss auf Herz und Nieren geprüft werden. Das IHK-Team bereitet die Beratungen des Sachverständigenausschusses vor, in dem die potenzielle Kundenseite der Sachverständigen vertreten ist. Zudem gibt es für jeden Bereich Fachgremien, die ebenfalls hinzugezogen werden. Auch das persönliche Auftreten der Sachverständigen spielt eine wesentliche Rolle. Neben der Gutachtenüberprüfung findet im Regelfall sowohl eine schriftliche als auch eine mündliche Prüfung statt. „Letztere ist besonders wichtig, weil die Bewerberinnen und Bewerber eben auch in der Lage sein müssen, etwa technische Details auch Laien verständlich zu erklären“, sagt Susanne Wollenweber.
All das muss organisiert werden. Während Angela Jentz sich vor allem um die Benennung der geeigneten Sachverständigen an Gerichte, Unternehmen und andere Interessenten sowie die Datenpflege kümmert, führt Stephanie Bay die Erstgespräche mit Bewerberinnen und Bewerbern und führt die Überprüfungen durch, etwa anhand des Werdegangs, aber auch hinsichtlich Unterlagen wie polizeilicher Führungszeugnisse, und begleitet die Bewerber:in bis hin zur eigentlichen öffentlichen Bestellung und Vereidigung. Aktuell kümmert sie sich zudem intensiv um die Neugestaltung des bundesweiten Verzeichnisses, das mehr als 8.000 Sachverständige umfasst. „Das Verzeichnis wird moderner gestaltet und verbessert die Datensicherheit, die Funktionen für Nutzerinnen und Nutzer bleiben aber weitgehend gleich“, sagt Stephanie Bay.