
Praktika und Speed-Dating für den Nachwuchs
Attraktive Ausbildungsplätze und unkomplizierte Schnupper-Praktika: Unternehmen sollten ihre Türen auch jetzt noch weit öffnen, um Azubis für dieses Jahr zu rekrutieren.
Text:
Imke Reiher
Vielleicht ist der 21. März 2023 rückblickend für manche Schülerinnen und Schüler der Anfang einer großen Karriere. An diesem Tag fand in Köln das
14. Azubi-Speed-Dating statt – veranstaltet von der IHK und der Agentur für Arbeit –, bei dem sich rund 80 Unternehmen als potenzielle Ausbildungsbetriebe präsentierten: Banken, Versicherungen, Einzelhandels- und Sicherheitsunternehmen, Hotels, Reisebüros und IT-Firmen waren ebenso dabei wie ein Brauhaus.
Das Besondere in diesem Jahr: Viele der Unternehmen boten die Möglichkeit, vor dem regulären Ausbildungsbeginn im August noch kurzfristig ein Praktikum während der NRW-Schulferien im April zu absolvieren.
Für beide Parteien ist das eine Win-win-Situation. Während die Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in das Alltagsgeschäft ihres potenziellen Jobs und des jeweiligen Berufsfelds bekommen, können die Unternehmen sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren – und sich im Idealfall damit den hart umkämpften Fachkräfte-Nachwuchs von morgen sichern.
Die Konkurrenz ist bekanntlich groß: Seit es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gibt, haben sich die Spielregeln verändert. „Anders als vor 15 Jahren bewerben sich die Unternehmen jetzt bei den Jugendlichen“, sagt Carsten Berg, Leiter des Bereichs Ausbildung bei der IHK Köln. Auch aus diesem Grund sollten Unternehmerinnen und Unternehmer den Stellenwert eines Praktikums bei der Personalgewinnung nicht unterschätzen und sich gezielt ins Blickfeld der Beschäftigten von morgen bringen, rät Berg: „Unternehmen bekommen damit die Chance, sich frühzeitig bekannt zu machen.“
Unternehmen sollten ihre Chancen nutzen
Eine erste gute Möglichkeit gibt es in NRW schon während der Schulzeit, wo im Rahmen der Landesinitiative
Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf NRW“(KAoA) verschiedene
Schul-Pflichtpraktika auf der Agenda stehen. Diese reichen von einem verbindlichen Tagespraktikum in Klasse 8 bis zum mehrwöchigen Praktikum in höheren Klassen; die genaue Ausgestaltung hängt vom jeweiligen Schultyp ab. Entsprechend unterschiedlich sind auch der jeweilige Ablauf und gesetzte Schwerpunkte.
Während es bei Kurz-Praktika vor allem darum geht, einen ersten Eindruck voneinander zu gewinnen, dienen längere Praktika aus Sicht der Unternehmen dazu, die Fertigkeiten und Talente der Praktikanten besser beurteilen zu können.
„Wir empfehlen Unternehmen, diese Chancen gezielt zu nutzen – auch wenn die kurzen Praktika zunächst nur mehr Aufwand verursachen. Wer hier einen guten Eindruck hinterlässt, investiert ganz klar in die Zukunft!“
Carsten Berg, Leiter des Bereichs Ausbildung bei der IHK Köln
Das Azubi-Speed-Dating bietet Unternehmen die Chance, sich in kurzer Zeit einer Vielzahl potenzieller Nachwuchskräfte zu präsentieren. Im Schnitt besuchen jedes Jahr rund 1.500 Interessierte das Event. Zehn Minuten Zeit gibt es für ein erstes persönliches Kennenlernen beim Speed-Dating. Für alles Weitere können die beteiligten Unternehmen mit den Jugendlichen einen Gesprächstermin im Betrieb vereinbaren. Allerdings heißt es, schnell zu sein, denn die Nachfrage auf Firmenseite ist groß. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine lange Warteliste.
Die gute Nachricht:
Interessierte Unternehmen können sich bei der IHK schon jetzt auf eine Vormerkliste für das Azubi-Speed-Dating 2024 setzen lassen. Zudem besteht die Möglichkeit, Praktika über die
Lehrstellenbörse der IHK anzubieten, genauso wie Ausbildungen oder duale
Studiengänge.
Studiengänge.
Die IHK Köln bietet Unternehmen auch über Veranstaltungen und die Lehrstellenbörse hinaus die Möglichkeit, ihr Azubi-Recruiting zu verbessern oder die Chancen einer Vermittlung zu erhöhen. Die Mitarbeitenden der sogenannten
Passgenauen Besetzung stehen mit Beratungen und Vermittlungen bereit.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, Ausbildungsbetrieb zu werden und damit gleich für den eigenen Fachkräftenachwuchs zu sorgen, wird durch die
Ausbildungsberaterinnen und -berater der IHK Köln bei allen notwendigen Schritten unterstützt.