Das Beste aus beiden Welten
Wie das Strukturprogramm REGIONALE 2025 Innovation, Vernetzung und Wissenstransfer in der Region voranbringen will.
Text:
Manfred Kasper
REGIONALE-Projekt mit Strahlkraft: InnoHub.
© REGIONALE 2025
Die REGIONALE 2025 widmet sich den Perspektiven des „Bergischen RheinLandes“. Dabei umschreibt der Kunstbegriff das Gebiet des Rheinisch-Bergischen und des Oberbergischen Kreises sowie der östlichen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises. Gemeinsam mit dem Region Köln/Bonn e.V. sind die beteiligten Kreise auch Gesellschafter der REGIONALE 2025 Agentur, die den Prozess koordiniert und begleitet.
„Mit der REGIONALE 2025 wollen wir die Stärken der drei Landkreise mit denen der urban geprägten Rheinschiene verknüpfen und zugleich den Dialog der regionalen Akteure unterstützen“, betont Sascha Gebhardt, der für die Kommunikation der REGIONALE 2025 Agentur verantwortlich ist. So sollen zum Beispiel über die Nutzung von Wissen und Know-how aus der Wissenschaft Impulse für eine innovative Wirtschaftsentwicklung gegeben werden. Dies bringe nicht nur der Region insgesamt Vorteile, sondern auch den hier ansässigen Unternehmen.
Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation
Im Fokus stehen Themen wie die Weiternutzung bestehender Gebäude und Flächen, der nachhaltige und zirkuläre Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Gestaltung der Fluss- und Talsperrenlandschaft sowie Innovationen an der Schnittstelle zwischen Forschung, Hochschulen und Unternehmen. Das lässt sich auch an den bereits auf den Weg gebrachten Projekten ablesen: 64 sind im Qualifizierungsprozess, bis Ende 2024 können weitere eingereicht werden, gerne auch aus der Wirtschaft.
Eine Orientierung für die Entwicklung eigener Projektideen geben die auf der Website der REGIONALE 2025 abrufbaren Strategiepapiere zu den Handlungsfeldern Arbeit und Innovation sowie Ressourcen. Das Spektrum reicht vom Aufbau und der Vernetzung von Innovationsstandorten über die Entwicklung innovativer Formen und Orte des Lernens bis zu neuen Räumen für Arbeit in der Region. Die jeweiligen Anträge können mit Hilfe der REGIONALE 2025 Agentur qualifiziert und hinsichtlich geeigneter Fördermittel geprüft werden. Die REGIONALE vergibt zwar keine eigenen Fördergelder, hat aber sozusagen „Erstzugriff“ auf Fördertöpfe der NRW-Landesministerien und anderer Stellen.
IHK sieht Chancen für Unternehmen
Claudia Betzing, Leiterin des Geschäftsbereiches Wirtschaft und Politik der IHK Köln, sieht hier Chancen für die Unternehmen. Sie verweist darauf, dass die IHK Köln die REGIONALE 2025 durch ihre Mitgliedschaft im Region Köln/Bonn e.V. unterstützt, und bekräftigt: „Wir sind überzeugt, dass derartige Formate einen guten Impact auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region haben. Sie stärken die Strukturen und fördern über innovative Ansätze die Wettbewerbsfähigkeit der Region und der Unternehmen.“ Hinzu komme, dass die REGIONALE eine Art „Zukunftslabor“ sei, in dem relevante Themen getestet und mit Unterstützung von Fördermitteln auf ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit erprobt werden könnten.
InnoHub auf ehemaligem Industriegelände
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Innovation Hub Bergisches RheinLand e.V. (InnoHub), der seit Februar 2022 auf dem Steinmüller-Gelände in Gummersbach angesiedelt ist. Er ist das erste bereits realisierte Projekt der REGIONALE 2025. Die Genehmigung der Projektförderung erfolgte Ende 2019, die Arbeit des InnoHub startete Anfang 2020. Entwickelt wurde er seit 2018 durch eine Arbeitsgemeinschaft der IHK Köln (Geschäftsstelle Oberberg), der TH Köln und der Opitz Consulting GmbH. Deren Geschäftsführer Bernhard Opitz, Vorsitzender des Trägervereins InnoHub, unterstreicht: „Wir wollten anhand eines Beispiels zeigen, was durch die REGIONALE erreicht werden kann, und dabei die Industrie aktiv einbeziehen. Der InnoHub ist ein Impulsgeber, um vor allem mittelständische Unternehmen aus den drei Kreisen auf dem Weg der Transformation in Richtung Digitalisierung und Industrie 4.0 zu begleiten. Wir wollen die Möglichkeit bieten, mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand Innovation voranzubringen.“
Im März lud der InnoHub erstmalig zum Info-Networking-Tag.
© InnovationHub Bergisches RheinLand
Bausteine des neuen Knotenpunkts für Wirtschaft, Wissenschaft und lokale Politik sind sowohl ein IT-Lab als auch eine Modellfabrik. Während im IT-Lab neue Produkte entworfen und simuliert werden, können in der Modellfabrik bereits erste Prototypen produziert werden. Dabei folgt der InnoHub der Idee der „Open Innovation“: gezielte Öffnung des Innovationsprozesses nach außen. Hier kommen sowohl Unternehmensleitung als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen, um sich untereinander und mit Forschung und Wissenschaft über neue Erkenntnisse auszutauschen.
Konkreter Nutzen für Wirtschaft
Als Geschäftsführer der MSSC Ahle GmbH in Lindlar sieht Götz Peter Ander vor allem im unmittelbaren Zugriff auf die eigenen Prozesse einen Hauptnutzen des InnoHub: „Wir können unsere Themen mit Hilfe modernster Technik konkret ‚anfassen‘ und auf unsere Bedürfnisse zuschneiden. Das ermöglicht einen pragmatischen und schnellen Zugriff auf aktuelle Daten und Entwicklungen und macht uns noch flexibler, als wir es ohnehin schon sind. Mit dem InnoHub holen wir uns die Innovation praktisch ins Unternehmen.“
Einen Blick hinter die Kulissen der REGIONALE 2025 und einzelner Projekte ermöglichen die „Tage der offenen Projekte“ im September. Mehr dazu und zum Strukturprogramm erfahren Sie auf der Website
www.regionale2025.de
Was ist eigentlich eine REGIONALE?
Die REGIONALEN sind ein Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das 2022 Jubiläum feiert: Seit 25 Jahren fördern sie die Zusammenarbeit zwischen regionalen Akteuren in den Bereichen Stadt, Landschaft, Kultur und Wirtschaft. Ausgehend von den individuellen Herausforderungen einer Region begleiten sie den Strukturwandel und loten Handlungsspielräume aus. Zudem vernetzen sie Akteure und Projekte – stets mit dem Fokus auf die nachhaltige Gestaltung der Zukunft.
Die REGIONALEN sind ein Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das 2022 Jubiläum feiert: Seit 25 Jahren fördern sie die Zusammenarbeit zwischen regionalen Akteuren in den Bereichen Stadt, Landschaft, Kultur und Wirtschaft. Ausgehend von den individuellen Herausforderungen einer Region begleiten sie den Strukturwandel und loten Handlungsspielräume aus. Zudem vernetzen sie Akteure und Projekte – stets mit dem Fokus auf die nachhaltige Gestaltung der Zukunft.