Geschäftsbericht 2021

Die Pandemie und ihre Folgen

Auch im Jahr 2021 hat die Corona-Pandemie vielen Branchen erhebliche Umsatzverluste beschert. Besonders betroffen waren weiterhin Gastronomie und Hotellerie sowie die Kultur- und Eventbranche, die mit Umsatzeinbrüchen im Vergleich zu 2019 von teils deutlich mehr als 60 Prozent zu kämpfen hatten.

Diskussion um die Corona-Schutzmaßnahmen

Standen im Jahr 2020 noch die kurzfristigen Finanzhilfen für Unternehmen und Solo-Selbstständige im Mittelpunkt unserer Beratungen, so verschob sich der Fokus im Jahr 2021 stärker auf die nachhaltige Unterstützung der Wirtschaft sowie die Diskussion um die Coronaschutzmaßnahmen und ihre Folgen für Unternehmen. Letztere lassen sich für den Kammerbezirk der IHK Köln sehr deutlich an den Ergebnissen unserer Konjunkturumfragen ablesen.

Umsatzverluste

Anfang des Jahres 2021 gab jedes dritte befragte Unternehmen weiterhin Umsatzverluste aufgrund der Pandemie an. Zu dieser Zeit nannten die Unternehmen aufgrund der Pandemie auch die Inlandsnachfrage als ihr Haupt-Geschäftsrisiko. Das Konjunkturklima in der Region verbesserte sich zwar im weiteren Verlauf des Jahres, blieb aber unter dem langjährigen Durchschnitt. 

Unterstützung für Mitgliedsunternehmen

Die IHK Köln hat ihre Mitgliedsunternehmen in der Coronakrise weiter intensiv beraten und unterstützt. Besonders wichtig waren in dieser Zeit stets aktuelle und konkrete Informationen zu jeweils geltenden Vorschriften für Unternehmen, zu Impfungen in Betrieben und weiterhin zu den Unterstützungsmöglichkeiten für stark betroffene Branchen.
Neben den regelmäßig aktualisierten Informationen auf unserer Internetseite hat die IHK Köln ihre Mitglieder weiterhin über einen speziellen Corona-Newsletter auf dem Laufenden gehalten. Über eine Hotline und das Servicecenter wurden  zahlreiche Anfragen beispielsweise zu den staatlichen Fördermöglichkeiten wie der im Jahr 2021 angebotenen Überbrückungshilfe III und IV und der Neustarthilfe beantwortet.

Praxisorientierte Coronahilfen

Gemeinsam mit dem DIHK wirkte die IHK Köln maßgeblich dabei mit, dass die Coronahilfen stetig praxisorientiert weiterentwickelt wurden. Im vergangenen Jahr konnte vielen Handelsunternehmen geholfen werden, die ihre abgeschriebenen Saisonwarenbestände zu einem Großteil erstattet bekommen konnten. Die von der IHK-Organisation initiierte Liste zur Konkretisierung förderfähiger Digitalisierungs- und Hygienemaßnahmen konnte viele Unsicherheiten seitens der Unternehmen reduzieren.
Zuletzt haben die IHKs maßgeblich bewirkt, dass 2G/2G +/3G -Kontrollkosten erstattet werden können und dass Unternehmen auch dann Förderung bekommen können,  wenn sie eine Zeit lang schließen, weil der Weiterbetrieb in dieser Zeit unwirtschaftlich wäre. 

Forderungen der Wirtschaft Gehör verschaffen

Auf lokaler und regionaler Ebene hat die IHK Köln auch im Jahr 2021 deutlich die Stimme erhoben, um den berechtigten Forderungen der Wirtschaft in der Pandemie Gehör zu verschaffen. So sprach sich IHK-Präsidentin Dr. Nicole Grünewald im Frühjahr 2021 eindeutig gegen die damals geplanten Ausgangssperren aus und kritisierte im Dezember 2021 die erneuten Beschränkungen für Betriebe sowie die Uneindeutigkeit und Uneinheitlichkeit der zwischen Bund und Ländern verabredeten Regelungen.
Ebenso deutlich wandte sich die IHK Köln gegen die Rückkehr zur Angebotspflicht für Homeoffice und andere Beschränkungen, die aus ihrer Sicht die Wirtschaft zu stark belasteten und keinen nennenswerten Erfolg in der Pandemiebekämpfung brachten. Durchaus positiv bewertete die IHK Köln aber auch einige Maßnahmen wie die bürokratischen Erleichterungen bei der Beantragung einiger Finanzhilfen.

Gremienarbeit

Auch die Gremien der IHK Köln befassten sich regelmäßig mit den Coronafolgen und den aktuellen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, vor allem auf lokaler Ebene in den örtlichen Wirtschaftsgremien. Die Gremien pflegten dazu engen Austausch mit den Spitzen von Politik und Verwaltung.

IHK-Aktivitäten im Zusammenhang mit der Pandemie im Jahr 2021

  • Regelmäßige Corona-Newsletter mit Informationen zu aktuellen Entwicklungen vor allem bei den Auflagen für Betriebe
  • Telefonische Beratungen u.a. zu Fördermitteln und branchenspezifischen Einschränkungen
  • Eine Reihe politischer Statements zu Maßnahmen in der Pandemiebekämpfung
  • Zahlreiche Online-Angebote wie z.B. Webinare als Ersatz für Präsenzveranstaltungen
  • Regelmäßig aktualisierte Infos zu Rechtsthemen im Zusammenhang mit Corona wie z.B. Kurzarbeit, Mietzahlungen, Datenschutz im Homeoffice oder viele Fragen im Bereich von Vertrags- und Arbeitsrecht
  • Pandemie-Stories von betroffenen Unternehmen in der Krise (Video-Statements als Twitter/Social-Media-Kampagne, um Perspektiven zu eröffnen und Bedarfe zu artikulieren), Wissensvermittlung zu branchenspezifischen Fragestellungen, Beratungs- und Unterstützungsangeboten u.a. für das Gastgewerbe in der Corona-Krise
  • Studien und Umfragen zu den Auswirkungen der Pandemie und den Bedürfnissen der Unternehmen