Daten und Fakten

Landes- und Wirtschaftsinformationen

Ländername                                              
Russische Föderation (Russland)
Hauptstadt
Moskau (12,6 Mio Einwohner, 2022)
Einwohnerzahl
144,7 Mio (2022)
Landesfläche
17.098.200 Quadratkilometer
Landessprache
Russisch
Regierungsform
Präsidialrepublik, föderativer Staatsaufbau
Staatsoberhaupt
Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin
Vorsitzender der Regierung
Michail Mischustin
Außenminister
Sergej Lawrow
Minister mit Zuständigkeit für Wirtschaftsfragen
Maxim Reschetnikow (Wirtschaft),
Denis Manturow (Industrie und Handel),
Maskut Schadajew (Digitales und Kommunikation),
Nikolaj Schulginow (Energie)
Gesamtübersicht: Minister und ihre Zuständigkeiten (Russisch)

Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftslage

Russland ist einer der größten Energieproduzenten der Welt und verfügt mit 16,8 % der Weltgasreserven, 5,5 % der Weltölreserven und den zweitgrößten Kohlereserven (17,6 %) über bedeutende Ressourcen. Zu den wichtigsten Sektoren der russischen Wirtschaft gehören außerdem chemische Industrie, Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse, Edelsteine und Edelmetalle, Maschinen, Geräte und Transportmittel, Holz, Papier- und Zellstofferzeugnisse sowie Textilien und Schuhe.
Im zweiten Jahr des Angriffskrieges gegen die Ukraine zeigen die mehr als 13.000 gegen Russland verhängten Sanktionen ihre Wirkung auf die lokale Wirtschaft. Im 1. Quartal 2023 ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,9 Prozent zurück, meldet das Statistikamt Rosstat. Aufgrund der niedrigen Basiswerte aus dem Vorjahr dürfte das Minus im Gesamtjahr geringer ausfallen. Die Weltbank rechnet für 2023 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent. Im Jahr 2022 sank das BIP um 2,1 Prozent.
Laut Russlands Zentralbankchefin Elvira Nabiullina zwinge der Konflikt mit der Ukraine und daraus resultierende westliche Sanktionen zu einem Strukturwandel und zur Suche nach neuen Geschäftsmodellen. Die "Transformation" der Wirtschaft beginne bereits im 2. und 3. Quartal 2022.
Die westlichen Sanktionen hätten sich bisher vor allem auf das Finanzsystem ausgewirkt. Nun sei zunehmend auch der reale Sektor betroffen. Sanktionen bei Importen und Exporten sowie Engpässe im Transport- und Logistiksektor zwängen russische Hersteller und Exporteure dazu, neue Partner und Transitwege zu suchen. Unterbrochene Lieferketten und Sanktionen im Warenverkehr erforderten die Umstellung auf Produkte früherer Generationen.
Die staatlichen Ausgaben für die Rüstungsindustrie sind Wachstumstreiber Nummer eins. Im Jahr 2022 stiegen die Ausgaben für Militär und Verteidigung um rund ein Drittel auf 82 Milliarden Euro, was einem Anteil von 4 Prozent am BIP entspricht. Diese Ausgaben steigen 2023 weiter. 
Ausländische Investoren meiden Russland hingegen und zogen bei ihrem Rückzug zwischen März 2022 und März 2023 rund 34,5 Milliarden Euro ab, meldet die Zentralbank. Infolge staatlicher Rückzugsbedingungen und Enteignungen verloren westliche Firmen 28,7 Milliarden Euro, berechnete der Wirtschaftswissenschaftler Wladislaw Inosemzew.
Der Anstieg der Inflation schwächt sich etwas ab. Für das Jahr 2023 rechnet die Zentralbank mit einer Inflationsrate von bis zu 6,5 Prozent.

Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU)

Seit 1. Januar 2015 ist die Russische Föderation Mitglied der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU), die aus der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft hervorging. Die EAWU ist ein Zusammenschluss von derzeit fünf GUS-Staaten zu einem Binnenmarkt mit Zollunion. Neben der Russischen Föderation gehören der EAWU noch Armenien, Belarus, Kasachstan und Kirgisistan an. Russland ist das größte Mitgliedsland der EAWU.

Quellen: BMWi, GTAI, Statista