Hohe Arbeitsmoral, niedrige Arbeitslosenzahl

Wirtschaft im Rhein-Lahn-Kreis

Der Rhein-Lahn-Kreis (782,31 km², 137 Gemeinden und Städte, 130.000 Einwohner) ist wie die meisten rheinland-pfälzischen Kreise, im Rahmen der Gebietsreform von 1969 durch Zusammenschluss zweier Kreise (Loreley- und Unterlahnkreis) entstanden. Dieser neu gebildete Kreis, dessen Verwaltung damals von St. Goarshausen und Diez nach Bad Ems verlegt wurde, umfasst das rechtsrheinische Gebiet mit der Lahnmündung, den Verlauf der Lahn bis Diez kurz vor Limburg, die südlichen Ausläufer des Westerwaldes zum Lahntal hin und das nördliche Hochland des Taunus zwischen Rhein und Aar. Rhein, Lahn und Taunus, die Welterben "Oberes Mittelrheintal" und "Limes", der Rheinsteig, idyllische Städte und Gemeinden, aktiver Mittelstand, kulturelle Highlights – das alles und viel mehr kennzeichnet diesen Landkreis.
Emser Pastillen, Staatlich Fachingen, Leifheit, Ebinger, Kaiser-Backformen und viele andere bekannte Namen verleihen dem Wirtschaftsstandort Rhein-Lahn-Kreis weltweiten Glanz. Doch der Kreis lebt nicht allein aus seiner (Wirtschafts-) Geschichte heraus, versteht sich nicht nur als Hüter der Tradition. Aufgeschlossen und modern präsentiert sich die Region als Arbeitgeber und interessanter Standort. Großbetriebe gibt es kaum, es dominiert der Mittelstand.
Die Wirtschaftsbeziehungen des Rhein-Lahn-Kreises reichen in drei Hauptrichtungen. Die Region rund um Lahnstein ist stark zur unmittelbar benachbarten Großstadt Koblenz orientiert, der Raum rund um Nastätten wird geprägt durch rege Beziehungen nach Wiesbaden, bedingt auch in die Landeshauptstadt Mainz. Und die Gegend rund um Diez ist intensiv mit dem Raum Limburg verknüpft, nicht zuletzt auch wegen des dortigen ICE-Haltepunktes. Dadurch hat sich die Region rund um Bad Ems stärker zum Westerwald geöffnet.
Hohe Arbeitsmoral, niedrige Arbeitslosenzahl – so lässt sich kurz und bündig die Situation am Arbeitsmarkt im Rhein-Lahn-Kreis skizzieren. Der Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur, zu dem auch der Rhein-Lahn-Kreis gehört, weist seit Jahren eine vergleichsweise moderate Arbeitslosenquote auf.
Stark in der Dienstleistung, leistungsfähig in der Produktion: Von den rund 5.400 nichtlandwirtschaftlichen Betrieben sind 77 Prozent im Dienstleistungsbereich und 23 Prozent im produzierenden Gewerbe angesiedelt. Rund 62 Prozent der Beschäftigten arbeiten in den Bereichen Handel, Gastgewerbe und sonstige Dienstleistungen, 36 Prozent im produzierenden Gewerbe. In 136 Industrie- und Handwerksbetrieben mit mehr als 20 Beschäftigten arbeiten rund 7.400 Menschen.

Der Rhein-Lahn-Kreis ist industriell weniger stark ausgeprägt als der Durchschnitt der rheinland-pfälzischen Landkreise. Es sind vor allem die Familienbetriebe aus Handwerk, Handel und Dienstleistung, die das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden. Die große Zeit des Abbaus von Erzen und Schiefer ist seit 40 Jahren Geschichte. Die Gegenwart gehört im industriellen Mittelstand den Betrieben der Chemie, der Elektrotechnik, der Feinmechanik, der Herstellung von Eisen- und Metallwaren, dem Maschinenbau, dem Holz-, Papier- und Druckgewerbe und der Medizintechnologie.
Die zunehmende Konzentration zu größeren Einheiten führte im Rhein-Lahn-Kreis wie auch andernorts zu einer Verminderung der Handelsbetriebe. Regionales Zentrum des Handels ist die Stadt Lahnstein. Der Dienstleistungssektor hat sich im industrieschwachen Rhein-Lahn-Kreis eine herausragende Position erobert. Rund die Hälfte aller kreisweiten Arbeitsplätze sind in privaten und öffentlichen Dienstleistungsbetrieben eingerichtet. 66,8 Prozent der Bruttowertschöpfung im Kreis wird im Dienstleistungsbereich generiert, 32,1 Prozent im produzierenden Gewerbe und nur 1,1 Prozent in der Land- und Forstwirtschaft. In 32 Gewerbegebieten der acht Verbandsgemeinden des Rhein-Lahn-Kreises und der Stadt Lahnstein sind rund 90 Hektar Gewerbeflächen verfügbar. Die größte verfügbare Nutzfläche beträgt 35.000 Quadratmeter, der Regelfall bewegt sich zwischen 3.000 und 10.000 Quadratmeter. Das größte Flächenangebot konzentriert sich im Westen des Kreises in der Stadt Lahnstein (14,5 Hektar), im Osten in der Verbandsgemeinde Diez (18,6 Hektar) und auf den Taunushöhen in der Verbandsgemeinde Nastätten (35 Hektar). Örtliche Schwerpunkte verfügbarer Gewerbeflächen sind die Städte Lahnstein (14,5 Hektar) und Diez (17 Hektar), die Ortsgemeinde Miehlen (9,8 Hektar) sowie die Städte Nastätten (8,8 Hektar) und Katzenelnbogen (6,7 Hektar). Umfangreiche textliche und bildliche Informationen zu den verfügbaren Flächen können in der internetbasierten Gewerbeflächendatenbank des Rhein-Lahn-Kreises unter der Adresse www.gewerbeflaechen-rhein-lahn.de abgerufen werden.