Kampagnenfähiger werden

Um die Unternehmerschaft besser zu erreichen, möchte die Regionalversammlung Marburg ein neues Kommunikationsprojekt etablieren. Das legten die Mitglieder bei ihrer Sitzung am 23. September fest.
Zu ihrer Herbst-Sitzung traf sich die IHK-Regionalversammlung Marburg im FKR Baucentrum. Geschäftsführer Dennis Will stellte nicht nur die fast 250-jährige Firmengeschichte des Marburger Unternehmens vor, sondern betonte: „Wir sind gut für die Zukunft aufgestellt. Denn auch in schwierigen Zeiten investieren wir, um mit unseren 775 Mitarbeitenden allein in Hessen auch danach gut dazustehen.“ In den vergangenen beiden Jahren habe der Fachhandel zwar „ein wenig geschwächelt“, doch im Gegenzug sei der private Konsum etwas gestiegen – „was wir in unseren Einzelhandelsgeschäften durchaus merken“.

An neue Technologien heranführen

Ulrich Müller vom Staatlichen Schulamt Marburg präsentierte das „Future.lab Marburg“. Die Idee: Schüler der neunten und zehnten Klassen sollen an zukunftsweisende Technologien herangeführt werden. Auf dem Themenplan stehen neben CAD, 3D-Druck oder chemischen Analysen im Labor auch ein Einstieg in die Programmierung von Robotern. „Das Projekt ist interessant, um die jungen Leute etwa an das Programmieren heranzuführen“, sagte Thomas Winzer, stellvertretender Vorsitzender der Regionalversammlung. Prinzipiell sei das Projekt „sehr unterstützenswürdig, weil Schulamt und Schulträger damit vorangehen“, verdeutlichte der Vorsitzende Udo Diehl. Daher sprach sich der Vorstand dafür aus, dass solche Projekte dauerhaft vom Kultusministerium gefördert werden sollten.
Beschlossen wurde von der Versammlung, ein Kommunikationsprojekt zu starten, „um Image und Attraktivität der IHK in unserer Region zu verbessern – und um kampagnenfähiger zu werden“, fasste Udo Diehl zusammen. Alle sechs bis
acht Wochen solle ein Impuls versendet werden. Denn für den Vorstand in Marburg steht fest: „Wir werden bei vielen Themen wesentlich sprechfähiger sein, wenn wir uns in der Unternehmerschaft besser erreichen können. Das stärkt in der Konsequenz auch unsere Außendarstellung.“ Geplant sei ein Newsletter-Format. „Das Ganze muss so attraktiv gestaltet werden, dass es die Unternehmen auch nutzen wollen“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Oskar Edelmann. Man entwickele nun in Marburg eine Blaupause, „die andere Regionen unseres IHK-Bezirks später übernehmen können“.

MoVe35 sorgt für Parkplatz-Verdruss

Thomas Winzer gab ein Update zum umstrittenen Verkehrsprojekt MoVe35, das zum Teil im Sommer durch ein Bürgerbegehren gekippt wurde. So wird an der Liebigstraße in Marburg eine Fernwärmeleitung verlegt. „Danach sollen dann Flächen begrünt werden – und im Gegenzug laut Stadtrat Dr. Michael Kopatz rund 20 Parkplätze wegfallen.“ Eine Koalition aus CDU, FDP und Bürgerliste will – sollte der Plan so umgesetzt werden – die Kommunalaufsicht beim Regierungspräsidium einschalten und notfalls vor das Verwaltungsgericht ziehen. „Wir bleiben mit Gesprächen am Ball“, kündigte Udo Diehl an.

Heimat shoppen sichtbarer machen

Gabriele Mensing berichtete von einer Gesprächsrunde zur IHK-Kampagne „Heimat shoppen“. „Es wäre gut, die Sichtbarkeit zu erhöhen“, erläuterte sie – das könne beispielsweise dadurch geschehen, dass das Event nicht in allen Regionen zeitgleich stattfände. Denkbar sei auch ein Event-Kalender. „Und wir müssen digitaler werden, zum Beispiel mit Video-Clips über die teilnehmenden Unternehmen.“
Oskar Edelmann
Stellvertretender Hauptgeschäftsführer
Bereichsleiter Recht | Innovation und Umwelt | Justiziar