Wirtschaftsjunioren feiern 75-jähriges Bestehen

Workshops, Impulse und auch Party: Anfang September feierte der Kasseler Juniorenkreis an zwei Tagen sein 75-jähriges Bestehen.
Höhepunkte bildeten der Gala-Abend im Audi-Zentrum der Glinicke Gruppe in Kassel ebenso wie ein Impulsvortrag von Ex-Fußballmanager Reiner Calmund in der VIP-Lounge des Auestadions.
„Die Stimmung war elektrisierend“, blickte das Organisationsteam um Kreissprecherin Anna Friedrich und Past President Marco Schneider zurück. Mit den etwa 200 Gästen teilten die WJ an zwei Tagen „eine ganze Menge Erinnerungen, die uns zum Schmunzeln und auch zum Nachdenken gebracht haben“, so Friedrich und Schneider.
Die Parallelen zwischen Wirtschaft und Fußball zeigte der frühere Manager des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, Reiner Calmund, am Eröffnungsabend auf. „Eine erfolgreiche Mannschaft besteht nicht nur aus Top-Spielern, sondern auch aus einem starken Teamgeist und klarer Kommunikation“, bilanzierte der 75-Jährige. Jeder müsse seine Rolle kennen und perfekt ausfüllen, um gemeinsam die gesetzten Ziele zu erreichen. Entscheidend seien neben Kompetenz und Leidenschaft „eine starke Führung, klare Ziele, Flexibilität und die Fähigkeit, sich an veränderte Situationen anzupassen“.

Gemeinsame Zeitreise mit dem WKK

Gemeinsam mit dem Wirtschaftskollegium Kassel (WKK), das seinerzeit aus dem Wirtschaftsjuniorenkreis hervorgegangen ist, warfen die Jungunternehmerinnen und -unternehmer einen Blick zurück auf die 75-jährige Historie. Bis heute tauschen sich im WJ-Netzwerk Jungunternehmerinnen und -unternehmer sowie Führungskräfte unter 40 Jahren aus und geben ihr Wissen weiter. Davon profitieren zum Beispiel angehende Gründerinnen und Gründer beim Businessplan sowie Schülerinnen und Schüler beim Bewerbungsmappen-Check.
Beim Gala-Dinner überbrachte Vizepräsident Alexander Starke die Glückwünsche der IHK Kassel-Marburg. „Wir stoßen auf das Jubiläum eines außergewöhnlichen Netzwerks an. Es lebt vom Engagement eines jeden Einzelnen“, sagte das langjährige Mitglied der Kasseler Wirtschaftsjunioren. „Sei es bei Austauschformaten wie dem WJ-Mixer, im Einsatz für ein besseres Start-up-Ökosystem in der Region oder im IHK-Ehrenamt.“ Auf Landes- und Bundesebene befänden sich die Wirtschaftsjunioren im regelmäßigen Austausch mit den politischen Entscheidern, zum Beispiel durch Formate wie den Know-how-Transfer.

Auf inspirierende Menschen treffen

In seinem Jubiläumsjahr stellt der Kasseler Kreis sogar den hessischen Landesvorsitzenden. Christoph Steinbach würdigte das Engagement vor Ort als ein tolles Beispiel dafür, was im Ehrenamt möglich sei. „Wir treffen auf Menschen, die uns inspirieren und von denen wir lernen können“, betonte Steinbach. „Diese Beziehungen bereichern unser Leben und erweitern unser Netzwerk.“
Die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements betonte ebenso die stellvertretende Bundesvorsitzende Constance Kaysser, die zwei Wochen nach den Jubiläumsfeiern in Kassel zur neuen Bundesvorsitzenden gewählt worden ist. Mit rund 10.000 Unternehmerinnen, Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren sowie rund 125 Mitgliedskreisen sind die WJ das größte Netzwerk der jungen Wirtschaft – eine Stimme, die gehört werden müsse. Von der Politik wünschen sich die Wirtschaftsjunioren ein Signal des Aufbruchs und eine Infrastruktur, die Lust auf Gründung, Unternehmertum und Zukunft mache. Gute Politik denke dabei nicht nur in Legislaturperioden.
Gratulationen überbrachte außerdem der Stadtkämmerer Kassels und Leiter des Dezernats für Finanzen und Wirtschaft, Matthias Nölke. Er stimmte zu, dass die Stimme der jungen Wirtschaft besser gehört werden müsse: „Fordert es ein.“ Nölke regte eine engere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Wirtschaft an.