Gesamtverteidigung in Nordhessen und der Region Marburg

Die Gesamtverteidigung Deutschlands umfasst alle Maßnahmen, die Staat und Gesellschaft ergreifen, um die Widerstandsfähigkeit im Falle von Krisen oder militärischen Auseinandersetzungen sicherzustellen. Dabei spielen nicht nur die Bundeswehr, sondern auch zivile Akteure, Unternehmen und öffentliche Institutionen in Nordhessen und der Region Marburg eine zentrale Rolle.
Unternehmen sind wesentlich für die Aufrechterhaltung von Produktion, Lieferketten, kritischen Infrastrukturen und der Grundversorgung. Dazu gehören insbesondere Vorsorgemaßnahmen wie Business Continuity Management sowie der Schutz vor hybriden Bedrohungen und physischer Sabotage.
Im Krisen- oder Verteidigungsfall ist die öffentliche Hand auf Leistungen der Wirtschaft angewiesen, etwa in den Bereichen Logistik, Versorgung, IT-Sicherheit, Bau und Infrastruktur. Nordhessen ist aufgrund seiner Lage und Verkehrsanbindung ein strategisch wichtiger Transit- und Logistikraum, unter anderem für Host Nation Support (die Bereitstellung von Unterstützungsleistungen in Einsatzgebieten Nordhessen und die Region Marburg als logistisches Drehkreuz, insbesondere mit der Verkehrsanbindung durch die A7, A44 und A49 sowie dem nahegelegenen Flughafen Kassel, ist strategisch für die Truppenversorgung und Truppenbewegungen relevant) und mögliche Convoy Support Center zur Versorgung marschierender Truppen. Die Heranziehung von Unternehmen stützt sich auf verschiedene gesetzliche Grundlagen zur Sicherstellung von Energie, Verkehr, Ernährung, Wasser, Telekommunikation und wirtschaftlichen Leistungen.
Die IHK Kassel-Marburg unterstützt die regionalen Unternehmen dabei, Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen, interne Notfallpläne zu entwickeln und Netzwerke mit relevanten Akteuren der Gesamtverteidigung aufzubauen.
Resilienz-Check
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Krisenvorsorgeplan für Unternehmen
Die Handelskammer Hamburg hat gemeinsam mit dem BBK einen Krisenvorsorgeplan entwickelt. Er unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dabei, Risiken systematisch zu erkennen, kritische Prozesse abzusichern, Zuständigkeiten festzulegen und die Notfallkommunikation vorzubereiten. Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit in Krisen wie Energieengpässen, Cyberangriffen oder Lieferkettenstörungen zu sichern, die Resilienz zu erhöhen und Ausfälle schneller zu bewältigen. Der Plan ist praxisnah, verständlich aufgebaut und sofort einsetzbar, auch ohne Vorerfahrung in der Krisenvorsorge.