IHK bringt erneute Beitragssenkung auf den Weg

Im Dr. Reinfried Pohl Zentrum für Vermögensberatung (ZVB) kam das oberste Organ der IHK am 14. September zusammen, um über Finanzthemen, die strategische Ausrichtung der Regionalmanagements, Personalien und weitere wichtige Themen zu beraten und Beschlüsse zu fassen.

Die Vollversammlung machte dabei den Weg für eine weitere Beitragssenkung für das Geschäftsjahr 2022 frei. Dafür stehen knapp 1,2 Millionen Euro zusätzlich aus dem Bilanzgewinn zur Verfügung. Die IHK Kassel-Marburg hatte in diesem Jahr bereits ihre Beiträge um knapp 2,7 Millionen Euro gesenkt und damit Unternehmen im Schnitt um 25 Prozent bei den IHK-Beiträgen entlastet. IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan hebt hervor: „Wir senden mit einer erneuten Beitragssenkung ein Signal der Entlastung aus.“ Die hohen Energiepreise werden tiefe Spuren in der heimischen Unternehmenslandschaft hinterlassen. „Für etliche Betriebe steht in den kommenden Monaten viel auf dem Spiel“, mahnt IHK-Präsident Jordan. „Wo es nur geht, sollten Unternehmen in dieser Zeit entlastet werden.“ 

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 sah einen Bilanzgewinn von knapp 2,7 Millionen Euro vor. Diesen nutzte die IHK Kassel-Marburg bereits, um ihre Beiträge für 2022 zu verringern. Seitdem hat sich der Bilanzgewinn besser entwickelt als prognostiziert. Daher hat die IHK-Geschäftsführung der Vollversammlung in der September-Sitzung vorgeschlagen, die IHK-Beiträge für 2022 nochmals zu senken. Dem stimmten die ehrenamtlich engagierten Unternehmerinnen und Unternehmer zu. Eine Empfehlung, wie die konkrete Senkung ausgestaltet wird, liegt in der Dezember-Sitzung vor. Dann beschließt die Vollversammlung endgültig über die erneute Beitragssenkung. 

Darüber hinaus stimmten die Unternehmerinnen und Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistung dafür, die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts durch eine höhere finanzielle Unterstützung von Projekten und Aktionen des Regionalmanagements Nordhessen und für die Region Marburg zu ermöglichen. Im Vorfeld hatte Nordhessens Regionalmanager Kai Georg Bachmann den Vollversammlungsmitgliedern strategische Schwerpunkte wie das Sichern von Fachkräften und die Entwicklung hin zur Wasserstoff-Modellregion erläutert. Für das Regionalmanagement Mittelhessen schilderte Ökosystemmanager Benjamin Stuchly, wie sich Kooperationskulturen schaffen lassen, und stellte das EU-Projekt Digital-Gründung-Innovation Mittelhessen (Digimit) vor.    

Um den Fachkräftenachwuchs vor allem im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu sichern und den Wirtschaftsstandort zu stärken, hat die Vollversammlung überdies beschlossen, das Chemikum Marburg und das Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN) zwischen 2023 und 2025 mit jährlich 10.000 Euro weiter zu fördern. Während das Chemikum Marburg als ein fester Bestandteil des regionalen MINT-Bildungsangebots mittel- und langfristig den Pharma- und Biotechnologiestandort stärkt, handelt es sich beim SFN um eine bundesweit einzigartige Einrichtung, um den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht ab der fünften Klasse zu fördern. Und das sehr erfolgreich, wie das vielfach prämierte Abschneiden von Schülerinnen und Schülern am jährlichen Wettbewerb „Jugend forscht“ auf regionaler, Landes- und Bundesebene sowie weiteren nationalen und internationalen Wettbewerben belegt. 

Zudem bringen einige Persönlichkeiten aus der regionalen Wirtschaft ihr Fach- und Erfahrungswissen neu in die Vollversammlung ein. Sie nehmen frei gewordene Sitze ein. Damit sie die Belange ihrer Branche vertreten, wurden in das oberste IHK-Organ hinzugewählt: 

Darüber hinaus hat die Vollversammlung Christoph Lübcke von der BLG Project GmbH in Wolfhagen in den IHK-Ausschuss für Infrastruktur, Verkehr und Logistik berufen. Die Fachausschüsse haben beratende Funktion.