10. April 2025
„Erste Schritte noch vor Sommerpause“
„Der Anfang ist gemacht, mehr Mut muss folgen“ – die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg schließt sich der Bewertung des jetzt vorliegenden Koalitionsvertrags durch die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) an. Die IHK-Spitzenorganisation erkennt zwar gute Ansätze in den Plänen von CDU, CSU und SPD für die 21. Legislaturperiode, mehr Konsequenz bei den Maßnahmen zur Stärkung von Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit sind jedoch weiterhin notwendig. Der Einstieg in die Unternehmenssteuerreform erst ab 2028 komme beispielsweise zu spät, so die DIHK.
Désirée Derin-Holzapfel, Präsidentin der IHK Kassel-Marburg und DIHK-Präsidiumsmitglied, betont ebenfalls, dass die kommende Bundesregierung rasch ein deutliches Aufbruchssignal senden müsse: „Erste Schritte bei Entbürokratisierung, Investitionserleichterungen, Energiekostensenkung oder der Beschleunigung von Genehmigungs- und Planungsverfahren sollten noch vor der Sommerpause erfolgen, eine Verzögerung können wir uns nicht leisten“, so die IHK-Präsidentin. „Nur wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes entschlossen stärken, können wir die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bewältigen“, unterstreicht Derin-Holzapfel. Die geplante Senkung der Strompreise sei dabei ein gutes Signal: „Wir brauchen jetzt eine zeitnahe Umsetzung“, betont sie deutlich.
Auch die steuerpolitische Ausrichtung bewertet sie grundsätzlich positiv: „Die Richtung des Gesamtpakets stimmt. So sind immerhin keine Steuererhöhungen mehr vorgesehen, verbesserte Abschreibungen und die Senkung der Körperschaftsteuer setzen richtige Akzente.“ Kritisch sieht die IHK jedoch den fehlenden Reformwillen bei den Sozialkassen. Eine tragfähige Antwort auf den demografischen Wandel bleibe aus. „Wer Wachstum sichern will, muss auch den Sozialstaat zukunftsfest machen“, stellt IHK-Präsidentin Derin-Holzapfel fest. Sie betont auch, wie wichtig klare und zugleich zukunftsgerichtete Regelungen für Migration sind: Gerade angesichts des Fachkräftemangels sei es entscheidend, geordnete Zugangswege in den Arbeitsmarkt zu stärken und Integration wirksam zu gestalten.