3. April 2025
Dr. Juli Zeh beim IHK-Jahresempfang
Rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Medien und Kultur kamen am Mittwochabend (2. April) zum Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg ins Hotel La Strada in Kassel, darunter die Bestsellerautorin Dr. Juli Zeh.
Tauschten sich über aktuelle Themen aus: Der türkische Generalkonsul Erdinç Evirgen, Kassels Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller, Regierungspräsident Mark Weinmeister, IHK-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel, Bestsellerautorin Dr. Juli Zeh, IHK-Ehrenpräsident Jörg Ludwig Jordan und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes (v. l. n. r.).
IHK, Jahresempfang
In ihrer Rede forderte IHK-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel unter dem Motto „Aufwachen, anpacken, aufbauen“ die kommende Bundesregierung auf, ihren Fokus insbesondere darauf zu legen, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands schnell und deutlich zu steigern. Für die Wirtschaft, so Derin-Holzapfel, die dem Präsidium der Deutschen Industrie- und Handelskammer angehört, seien stabile und verlässliche Rahmenbedingungen von zentraler Bedeutung. Umfragen zeigten regelmäßig, dass Unternehmen – auch im Bezirk der IHK Kassel-Marburg – die aktuelle Wirtschaftspolitik als größten Risikofaktor einstufen.
Mit Blick auf das verabschiedete Sondervermögen des Bundes sagte sie, die Höhe von Schulden und Subventionen sei risikobehaftet, grundlegende Strukturreformen notwendig: „Jeder Euro, den wir ausgeben, muss erwirtschaftet werden. Wir sollten nicht vergessen: Geld allein baut keine Brücken.“ Ein Themenschwerpunkt des Abends war der ländliche Raum, dessen Stärkung – zum Beispiel bei der Infrastruktur und dem Erhalt einer zukunftsfähigen Berufsschulinfrastruktur vor Ort – Désirée Derin-Holzapfel forderte.
Chancen und Risiken des ländlichen Raums standen auch im Mittelpunkt einer Talkrunde mit Dr. Juli Zeh, Désirée Derin-Holzapfel und Johannes Seyffarth, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Schwalm-Eder, die IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes moderierte. Dr. Juli Zeh wies bereits in einem vorab veröffentlichten Interview auf die Bedeutung eines funktionierenden Staates für erfolgreiches Wirtschaften hin: „Nur in einem funktionierenden Staat kann man wirtschaftlich erfolgreich sein, und ohne wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen kann man keinen funktionierenden Staat machen“.
Dr. Juli Zeh lebt in Brandenburg und ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit ist sie seit 2023 ehrenamtliche Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg.
Dr. Hans-Friedrich Breithaupt, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Region Kassel, und Udo Diehl, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Marburg, brachten zusammen mit Ralph Hübschmann, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Waldeck-Frankenberg, und Melanie Schaar, stellvertretende Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Hersfeld-Rotenburg, Fragen zum politisch-wirtschaftlichen Diskurs, zur Fachkräftesicherung, zu Berufsschulstandorten oder der wirtschaftlichen Bedeutung von Kulturangeboten im ländlichen Raum per Videobotschaft in die Diskussion ein.
Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Mark Weinmeister, Regierungspräsident Kassel, und Knut John, Beauftragter des Landes Hessen für die ländlichen Räume, vertraten Positionen des Landes Hessen, dem an einem wirtschaftsstarken ländlichen Raum gelegen sei.
Die musikalische Umrahmung des Abends übernahm die Blechbläserformation „Kassel Brass“ unter der Leitung von Ralf Krause.