IHK-Reihe Energiewende am Mittag

So schützen Unternehmen die Biodiversität

Die biologische Vielfalt zu erhalten, zahlt sich nicht nur für die Umwelt aus, sondern auch für Unternehmen. Im Oktober zeigte die IHK-Reihe Energiewende am Mittag Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten auf.
Sauberes Wasser, frische Luft sowie eine reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt sind keine Selbstverständlichkeit: Weltweit nimmt die biologische Vielfalt aus unterschiedlichen Gründen ab. Um etwas für ihren Schutz zu tun, bieten sich Unternehmen verschiedene Möglichkeiten. Vom naturnahen Gestalten des eigenen Firmengeländes über die Aufnahme von Biodiversität in das Umweltmanagement oder das Eingehen von Partnerschaften mit örtlichen Naturschutzverbänden bis hin zum Durchleuchten der eigenen Lieferketten und Produktionsschritte – die passenden Maßnahmen hängen immer auch vom eigenen Unternehmen ab.
Herausforderungen und Handlungsoptionen skizzierten Anfang Oktober zwei Online-Impulse aus der Informationsreihe „Energiewende am Mittag“ der IHK Kassel-Marburg. Ziel war, ein größeres Verständnis für die biologische Vielfalt und die damit einhergehenden Vorteile für Unternehmen zu wecken. Neben dem Erhalt der Biodiversität durch freiwillige Maßnahmen geht es insbesondere darum, welche Fördermöglichkeiten und Kostenersparnisse sich bieten.
Der erste Online-Impuls „Biologische Vielfalt: Potenziale für Klimaschutz und Kostensenkungen“ fand am 6. Oktober statt. Referenten waren Eva Baumgärtner und Valentin Franklyn von der DIHK Service GmbH, die dort das Projekt „Unternehmen Biologische Vielfalt“ (UBi) koordinieren. Im Mittelpunkt von UBi steht das Ziel, Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen aufzuzeigen sowie konkrete Aktivitäten auf den Weg zu bringen. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Partner sind neben der DIHK Service GmbH die Biodiversity in Good Company Initiative, die Bodensee-Stiftung, der Global Nature Fund sowie das Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP).
Baumgärtner und Franklyn erläuterten, warum Vorhaben für den Erhalt der Biodiversität wichtig sind und sie sich für Unternehmen lohnen – auch finanziell. Außerdem stellen sie Beispiele aus der Betriebspraxis vor und informieren über Förderprogramme und Kostenersparnisse, beispielsweise infolge reduzierter Abwassergebühren.

Klima schützen, Förderprogramme nutzen

Der zweite Online-Impuls unter dem Titel „Biologische Vielfalt: Förderprogramme“ folgte am 13. Oktober. Eckhard von Schwerin, Referent der KfW-Bankengruppe, nahm das Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ in den Blick. Er zeigte auf, welche Konditionen bestehen, welche maximalen Zuschüsse Unternehmen erhalten können, welche Unterlagen benötigt werden, wie der Antragsprozess genau verläuft und welche Unterstützung sich in Anspruch nehmen lässt. Ergänzend präsentierte von Schwerin Praxisbeispiele.

Viele Rohstoffe hängen vom Ökosystem ab

Die Wirtschaft ist auf vielfältige Weise von funktionierenden Ökosystemleistungen abhängig. Dazu gehören Versorgungsleistungen wie das Bereitstellen von Gütern wie Holz, Nahrungsmittel, Wasser, Fasern oder biomassebasierten Energierohstoffen. Viele Roh- und Hilfsstoffe hängen von der biologischen Vielfalt ab. Darüber hinaus können Ökosystemleistungen das Klima und den Niederschlag regulieren, vor Überschwemmungen und Bodenerosion schützen und Schadstoffe binden oder abbauen. Naturlandschaften prägen nicht zuletzt einen Standort und haben einen Freizeit- und Erholungswert. Für Unternehmen kann dies ein wichtiger Standortfaktor sein.

Allianz für Klimaschutz

Jetzt Partner werden, sich in die Unternehmensallianz Klimaschutz und Nachhaltigkeit einbringen und voneinander lernen: Die regionale Allianz ermöglicht einen institutionenübergreifenden Austausch darüber, wie die Wirtschaft zur Klimaneutralität beitragen kann. Mehr Infos sind unter www.gemeinsamklimaschuetzen.de zu finden.


Dr.-Ing.Tobias Heidrich
Teamleiter Energie | Umwelt | Industrie