Dezember-Vollversammlung

Unternehmerparlament verabschiedet Resolution zur Klimapolitik

Die regionale Wirtschaft bekennt sich zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Eine entsprechende Resolution zur Klima- und Umweltpolitik unter dem Titel „Verantwortung übernehmen, Standortnachteile vermeiden“ verabschiedete die Vollversammlung der IHK Kassel-Marburg in ihrer Sitzung am 2. Dezember mit sehr großer Mehrheit.
In der Sitzung des IHK-Präsidiums, die der Vollversammlung vorangegangen war, vereinbarte man, eine regionen- und fachübergreifende Taskforce zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit einzuberufen, um unternehmerische Kompetenz zu bündeln und Wissensteilung zu organisieren. 
Klimaschutz sei als Chance zu begreifen, so die Vollversammlung in der Resolution. Dieser dürfe jedoch nicht zu Standortnachteilen führen, „sondern sollte im Gegenteil als Standortvorteil verstanden und umgesetzt werden.“ IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan ergänzte: „Für Unternehmen ist entscheidend, dass sie möglichst effizient und effektiv ihren Beitrag leisten können, die Region klimaneutral zu machen – eine Aufgabe, die höchst komplex und multidimensional ist. Wir können sie nur gemeinsam lösen: mit gebündelter unternehmerischer Kompetenz und in Zusammenarbeit mit der Politik.“ 
Um den Transformationsprozess zur Klimaneutralität gemeinsam mit der Wirtschaft erfolgreich umzusetzen, appelliert die große Mehrheit der regionalen Unternehmer an die neue Bundesregierung sowie an Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung,
  • die ökonomischen, ökologischen, sozialen und zeitlichen Wechselwirkungen von Klimaschutzanforderungen und -maßnahmen stärker zu beachten, um Zielkonflikte zu vermeiden, 
  • die Energiepreise, insbesondere die Strompreise, durch den Abbau staatlicher Lasten zu senken, die Mehrbelastungen durch hohe Energiewendekosten offen zu kommunizieren sowie die verschiedenen Förderinstrumente aufeinander abzustimmen,
  • die Versorgungssicherheit mit allen Energieträgern sicherzustellen, 
  • den Ausbau der Netzinfrastruktur und der erneuerbaren Energien effizient und zügig voranzutreiben,
  • Planungssicherheit für Investitionen in Energievorhaben zu erhöhen sowie schlanke Genehmigungsverfahren sicherzustellen und 
  • Innovationen grundsätzlich technologieoffen zu fördern und uneingeschränkt nutzbar zu machen
Durch Innovationen bei Prozessen, Produkten und Dienstleistungen sowie Investitionen in klimaschonende Technologien und Maßnahmen wollen die Unternehmen weiterhin dazu beitragen, die angestrebten CO2-Reduktionsziele zu erreichen. Um unternehmerische Innovation zu fördern, bedarf es nach Einschätzung der überwiegenden Mehrheit der Unternehmen allerdings sinnvoller Anreize sowie geeignete politische Rahmenbedingungen. „Dabei sollte die Politik auf marktwirtschaftliche Lösungen und Technologieoffenheit setzen und nicht auf Verbote und eine überbordende und kostentreibende staatliche Regulatorik“, heißt es in der Resolution. „Innovationen und Wachstum sind das Ergebnis von Freiheit, Eigenverantwortung und Gestaltungsspielräumen – nicht jedoch von Verboten.“
Die vollständige Resolution finden Sie unter www.ihk-kassel.de/klimapolitik