Politikgespräch

Hessens Finanzminister Michael Boddenberg zu Besuch

Was läuft gut, was muss besser werden? Wo kann das Land weiterhin helfen? Hessens Finanzminister Michael Boddenberg traf sich mit Unternehmern und Spitzen der IHK, um Einblicke zu gewinnen, was die Wirtschaft umtreibt.
Es waren Themen wie die Digitalisierung, die Fachkräftesicherung, die Überwindung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise, die Bedeutung innovativer Unternehmen für den Klimaschutz und Möglichkeiten zur Beschleunigung langwieriger Infrastrukturprojekte, die in den Gesprächen mit Michael Boddenberg zur Sprache kamen. 
IHK-Vizepräsident Dr. Friedrich Waitz von Eschen, Geschäftsführer der POLYMA Energiesysteme GmbH, begrüßte den Minister zusammen mit IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes im Haus der Wirtschaft in Kassel. Im Anschluss besuchte Boddenberg die Renthof GmbH in Kassel sowie die von IHK-Präsidiumsmitglied Julia Esterer geführte Dr.-Ing. Ulrich Esterer GmbH & Co. Fahrzeugaufbauten und Anlagen KG in Helsa. Mit Maßnahmen wie dem Corona-Sondervermögen zeige die Hessische Landesregierung, so IHK-Vizepräsident Dr. Friedrich Waitz von Eschen, dass sie bei der Überwindung der Corona-Krise langfristig plane: "Das ist auch gut so, denn die Folgen der Pandemie werden auch die Wirtschaft in Nordhessen und der Region Marburg noch lange beschäftigen", so der IHK-Vizepräsident, der beispielhaft auch auf die Situation in der Gastronomie und in der Hotelbranche hinweist. 

Lob für Krisenmanagement

„Corona hatte auch Nordhessen fest im Griff. Auch wenn die Pandemie noch nicht vorbei ist, kann man schon feststellen, dass Nordhessen diese schwere Krise gut meistert. Das liegt auch an starken und innovativen Unternehmen, am engen Miteinander von Landes- und Kommunalpolitik mit Institutionen wie der IHK und vor allem an vielen besonnenen Bürgerinnen und Bürgern“, sagte Michael Boddenberg. „Ich möchte mir vor Ort ein Bild machen, hören, was gut lief, was besser werden muss und wo wir als Land weiterhin helfen können. Die Herausforderungen sind riesig: Corona weiter eindämmen und die Folgen bewältigen, den Klimaschutz voranbringen, Infrastruktur ausbauen und erhalten. Das alles schaffen wir nur gemeinsam. Ich freue mich auf die Begegnungen und bin mir sicher, bei jeder einzelnen wieder etwas dazuzulernen.“

Nachhaltiges Konzept in der Hotelbranche

Wie sich ein Unternehmen der Hotelbranche nachhaltig für die Zukunft wappnet, zeigte sich beim Besuch der Renthof GmbH, die neben einem Hotel eine Eventlocation sowie ein Restaurant betreibt, das auf regionale Produkte setzt. Wie die Wirtschaft mit Innovationen einen Beitrag zur Erreichung ehrgeiziger Klimaziele leistet, demonstrierte Julia Esterer am Beispiel des ersten Straßentankwagens mit elektrischem Pumpenantrieb "PEANO". Für ihr Fahrzeug "PEANO" erhielt das Familienunternehmen den Innovationspreis der expo PetroTrans, der Leitmesse für Energielogistik in Kassel.
Mit Blick auf die A 44 und den Lückenschluss zwischen Kassel und Wommen sprach IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes vom "letzten unvollendeten Projekt zur deutschen Einheit." Wie beim Beispiel A 49 zeige sich deutlich, dass sich Infrastrukturprojekte aufgrund langwieriger Abstimmungen zwischen Bund und Land, häufigen Überarbeitungen der Planfeststellungsunterlagen und immer wieder anzupassender Umweltvorgaben verzögerten. Grundsätzlich sollten Doppelprüfungen vermieden, Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit verbessert und Prozesse stärker digitalisiert werden. Planungsbeschleunigung sei ein wichtiges Thema, dass die IHK-Organisation auf Landesebene künftig sicher noch stärker thematisieren werde.