Sicherheitspolitik: IHK positioniert sich

Die Vollversammlung verabschiedete Mitte September das Positionspapier „Wirtschaft und Verteidigung – Herausforderungen in neuer sicherheitspolitischer Lage“ der IHK-Spitzenorganisation Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), an dem die IHK Kassel-Marburg mitgearbeitet hatte.
Dieses Papier benennt konkrete Handlungsfelder, von der Fachkräftegewinnung über Cybersicherheit bis hin zu beschleunigten Genehmigungsverfahren für Infrastruktur: Auch die Rolle von Regionalflughäfen für die Gesamtverteidigung wird benannt.
Zudem beschloss das Gremium eine Partnerschaft mit dem Landeskommando Hessen. Dabei geht es im Kern um die Bereitschaft, freiwillig übende Reservisten im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten für den Reservedienst freizustellen. „Damit setzen wir ein Zeichen unserer Verbundenheit mit der Bundeswehr. Wir gehen davon aus, dass zahlreiche Mitgliedsunternehmen ebenfalls eine solche Vereinbarung unterzeichnen“, so IHK-Präsidentin Désirée Derin-Holzapfel, die Oberstleutnant Horst Knauff als Vertreter des Landeskommandos persönlich begrüßte. Während der Sitzung im Volkswagenwerk Kassel in Baunatal fand die offizielle Übergabe der Urkunde statt. Zum Auftakt sprach Werksleiter Jörg Fenstermann über die Zukunft der E-Mobilität, die Entwicklung des Absatzmarktes in den USA und den Wettbewerb mit China.
Das „Parlament der regionalen Wirtschaft“ verabschiedete außerdem das DIHK-Positionspapier „Ländliche Räume als Möglichmacher der Transformation“. Darin betont die IHK-Organisation die wirtschaftliche Bedeutung ländlicher Regionen. „Diese tragen mit rund der Hälfte der gesamten und mit knapp zwei Drittel der industriellen Bruttowertschöpfung maßgeblich zum Wohlstand und zur Innovationskraft Deutschlands bei“, unterstreicht IHK-Präsidentin Derin-Holzapfel, die auch Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Werra-Meißner ist.
Tagtäglich zeigen zahlreiche Hidden Champions und viele mittelständische Unternehmen – von Händlern über Zulieferer bis hin zu touristischen Anbietern sowie Dienstleistern, welches Potenzial in ländlichen Regionen steckt. Insgesamt benennt das Positionspapier acht zentrale Handlungsfelder, darunter Digitalisierung, Mobilität, Fachkräftesicherung und Nahversorgung. Zu den konkreten Maßnahmen, die vorgeschlagen werden, zählen beispielsweise die Förderung von Direktstromlieferverträgen, Erleichterungen bei der Reaktivierung von Bahnstrecken sowie rechtssichere Regelungen für die Öffnungszeiten vollautomatisierter Kleinstsupermärkte.

Auftakt für eine bundesweite Kampagne

Das Positionspapier ist Auftakt einer bundesweiten Kampagne der IHK-Organisation zum Thema ländlicher Raum, die diesen Herbst starten soll. Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes hebt hervor: „Die Erfahrungen in Nordhessen und der Region Marburg zeigen, wie viel Potenzial im ländlichen Raum steckt. Wir freuen uns darauf, unser Wissen in die geplante Imagekampagne einzubringen.“
Dr.Arnd Klein-Zirbes
Hauptgeschäftsführer