Gründungswoche Deutschland
Unter dem Motto „Gründen.Jetzt“ fand in diesem Jahr vom 17. bis zum 23. November die bundesweite Gründungswoche statt. Sie stand ganz im Zeichen der Beratung und Information für Menschen, die sich beruflich selbstständig machen möchten - sei es in Form einer Neugründung oder einer Unternehmensnachfolge.
Trotz eines leichten Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der von den Industrie- und Handelskammern im Jahr 2024 geführten Gespräche mit Gründerinnen und Gründern auf dem zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2003, wie der Report „Unternehmensgründung“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ergeben hat. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich im Bezirk der IHK Kassel-Marburg. Im Jahr 2024 kam das Team der Gründungsberatung auf 1113 Beratungsgespräche und Auskünfte in Nordhessen und der Region Marburg. 2020 lag dieser Wert noch bei 1733.
Um für die Gründung neuer Firmen oder die Übernahme bestehender Unternehmen zu werben, fand vom 17. bis zum 23. November die bundesweite Gründungswoche statt. Mit vielfältigen kostenfreien Beratungen und Informationen für alle, die sich beruflich selbstständig machen wollen, beteiligte sich auch die IHK Kassel-Marburg mit ihren Partnern – und das über die Dauer der Aktionswoche hinaus. Vom Sheroes-Jahrestreffen der Frauen am 14. November in Kassel bis hin zu Start-up-Seminaren und Sprechtagen wie dem der WI-Bank am 25. November: „Lassen Sie sich von den Terminen und regelmäßigen Beratungsangeboten auch außerhalb der Aktionswoche inspirieren“, lud IHK-Existenzgründungsreferentin Carmen Schlieckmann ein.
Hausgemachte strukturelle Probleme
Deutschland hat aus Sicht der Gründerinnen und Gründer weitestgehend hausgemachte strukturelle Probleme, wie der DIHK-Report Unternehmensgründung dokumentiert: Ein Berg von Bürokratie und Dokumentationspflichten, hohe Steuern, stark gestiegene Energie- und Arbeitskosten sowie eine unzureichende digitale Infrastruktur bremsen Unternehmertum aus. Die Gründerinnen und Gründer haben genaue Vorstellungen davon, wie Gründen wieder attraktiver werden kann: Nach Meinung von drei Vierteln der Befragten sind schnellere und einfachere Regularien nötig. Mehr als die Hälfte fordern ein einfacheres Steuerrecht. Weit oben auf der Liste der Gründenden stehen außerdem ein besserer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln, mehr Verständnis für das Unternehmertum in der Gesellschaft und niedrigere Energiepreise.
Kontakt
Carmen Schlieckmann
Referentin Existenzgründung und Handel
