IHK beteiligt sich an bundesweiter Kampagne
Eine Zeitenwende in der Wirtschaftspolitik forderten die Präsidentinnen und Präsidenten der IHK von der neuen Bundesregierung kurz nach deren Start. Eine entsprechende Resolution für bessere Rahmenbedingungen hatten sie mit dem Aufruf „#GemeinsamBesseresSchaffen – jetzt!“ überschrieben.
Darin sind zehn konkrete Punkte formuliert, die mit Lösungsvorschlägen dort ansetzen, wo den Unternehmerinnen und Unternehmern in Deutschland am meisten der Schuh drückt. Dafür bereiteten DIHK und IHKs unter dem Slogan „Ich kann so nicht arbeiten“ einige anschauliche Beispiele aus der betrieblichen Praxis auf.
Unternehmerin Ellen Kördel-Heinemann aus Guxhagen
Auch Ellen Kördel-Heinemann aus der Geschäftsführung der Heinrich Kördel GmbH in Guxhagen und Präsidiumsmitglied der IHK Kassel-Marburg, beteiligte sich an der Kampagne und forderte die neue Bundesregierung auf, mit ihrer Politik wieder Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und dadurch Wohlstand zu sichern.
Exemplarisch blickte sie in einem Video auf eine Autobahn, die seit Jahrzehnten im Nichts endet – die A 44. „Wie kaum eine andere Autobahn steht sie für langwierige Verfahren made in Germany“, bemängelte Kördel-Heinemann. Im 35. Jahr der Wiedervereinigung lasse sich immer noch nicht abschätzen, wann das letzte Verkehrsprojekt der Deutschen Einheit durchgängig bis Eisenach befahrbar sein werde. Die Folgen: Umfahrungen, Staus und finanzielle Verluste für Speditionen. „Ich kann so nicht arbeiten“, hielt die Unternehmerin fest.
IHK-Präsidiumsmitglied Kördel-Heinemann forderte daher, bei wichtigen Projekten der Verkehrsinfrastruktur massiv aufs Tempo zu drücken sowie Planungssicherheit ohne Umwege zu schaffen. Das gelte vor allem auch für die marode Bergshäuser Brücke bei Kassel, ein Knotenpunkt im überregionalen Autobahnnetz. „Es reicht nicht, Planungs- und Genehmigungsverfahren auf dem Papier vereinfachen und beschleunigen zu wollen. Jetzt gilt es, zügig Taten sprechen zu lassen – ganz gleich, ob bei Sanierung oder Neubau“, sagte die Vorsitzende des IHK-Fachausschusses für Verkehr und Logistik. Das gelinge zum Beispiel, indem Verfahren wie Umweltprüfungen zusammengeführt und vereinfacht, Doppelprüfungen vermieden und Brücken rechtzeitig saniert würden.
„Nur mit einer leistungsfähigen Infrastruktur erhalten wir die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts und damit die Grundlage unserer sozialen Marktwirtschaft", resümierte Ellen Kördel-Heinemann im Video. „Wir können es uns nicht leisten, weiter auf Verschleiß zu fahren.“
