Digitalisierung und KI

ZUKIPRO

Das Zukunftszentrum für Künstliche Intelligenz in der Produktionsarbeit

Die IHK Kassel-Marburg ist Praxispartner des Projekts ZUKIPRO (Zukunftszentrum für menschzentrierte Künstliche Intelligenz in der Produktionsarbeit), das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Hessen Analysen der Potenziale für den Einsatz von KI, Beratung bei der Einführung von KI-Werkzeugen und Schulung des Personals bietet. Aufgrund der Finanzierung aus öffentlichen Mitteln sind diese Leistungen für die interessierten Unternehmen kostenfrei.

Unsere Angebote für Ihre Ideen

Das Angebot des Zukunftszentrums umfasst drei Servicesäulen:
Informieren: ZUKIPRO stellt verständliche Informationen rund um Digitalisierung und den Einsatz von KI bereit, unterstützt bei der Orientierung und beantwortet Fragen, die kleine und mittelständische Unternehmen beschäftigen.
Beraten: Es werden verschiedene Beratungsformate angeboten, von Vorträgen und Workshops bis hin zur konkreten Umsetzungsbegleitung.
Qualifizieren: Eigens im Projekt entwickelte Lern- und Qualifizierungsangebote bereiten Unternehmen und ihre Mitarbeitenden optimal auf die Herausforderungen des digitalen Wandels vor.
Das übergeordnete Ziel des Zukunftszentrums besteht in der Befähigung hessischer KMU aus produzierendem Gewerbe und Handwerk, mit innovativen KI-Services und weiteren modernen Technologien nachhaltigkeits- und wettbewerbssteigernd die digitale Transformation für Organisation, Führung und Produktion zu bewältigen. Dieses Ziel wird verfolgt basierend auf den sechs Handlungsschwerpunkten:
  1. Digitale Technologien/KI
  2. Demografie/Diversität
  3. Nachhaltigkeit
  4. Innovation
  5. Organisation/Führung 
  6. Spezifische Herausforderungen

Anhand einiger Beispiele möchten wir Ihnen aufzeigen, wie Sie und Ihr Unternehmen von ZUKIPRO und den Angeboten profitieren können:
  • Digitalisierung und KI sind Ihnen bekannt, aber Sie möchten gerne mehr dazu erfahren?
ZUKIPRO stellt Ihnen verständliche Informationen zur Verfügung und bietet auf Ihre Bedürfnisse angepasste Formate, um in die Themen Digitalisierung und KI einzusteigen – von der Sprechstunde bis zum Einführungsvortrag. Alle anstehenden Termine finden Sie auf der Website.

  • Sie möchten Ihre Mitarbeitenden in den Themenfeldern Digitalisierung und KI qualifizieren?
Die Qualifikationsmaßnahmen von ZUKIPRO unterstützen Sie dabei, sich und Ihre Mitarbeitenden optimal auf die Anforderungen und Herausforderungen des digitalen Wandels einzustellen. ZUKIPRO bietet sowohl innovative Online-Lernformate als auch die Möglichkeit, neue Technologien selbst zu erproben und kennenzulernen – im KI-Lab in Kassel oder mit den mobilen Angeboten direkt vor Ort bei Ihnen im Betrieb.

  • Sie haben eine Idee, aber wissen noch nicht, wie Sie diese umsetzen können?
ZUKIPRO bietet individuelle Beratungsformate, die sich am spezifischen Bedarf Ihres Unternehmens orientieren. Unser Expertenteam unterstützt Sie dabei, vorhandene Potenziale und Bedarfe zu ermitteln und eine nutzenbringende KI-Zielstellung zu identifizieren. Wir beraten Sie auch über Fördermöglichkeiten für Ihre Ideen.

  • Sie sind ein Unternehmen, haben bereits ein Digitalisierungs-Projekt umgesetzt und möchten diesen Weg fortsetzen?
Im Idealfall verfügen Sie bereits über Planungen, Ideen oder eine Zielsetzung für eine KI-Umsetzung, die sich an Ihrer Unternehmensstrategie orientiert. Ebenso sind Herausforderungen bei Produkten und Prozessen, die Befähigung Ihres Personals oder konkrete Ziele zum Thema Ressourceneffizienz eine gute Ausgangsbasis für eine Zusammenarbeit.
Die Umsetzungsbegleitung unterstützt Sie und befähigt Sie zur Entwicklung, Einführung und dem Betrieb Ihrer KI-Lösung. Der durchschnittliche Zeitbedarf von der Projektplanung bis zur Implementierung und Evaluierung des KI-Piloten bei Ihnen beträgt ca. 2 bis 4 Monate.
Oder werden Sie Best-Practice-Partner! Wir stellen Ihr Unternehmen und Ihren Anwendungsfall auf unseren Kanälen dar, wodurch Ihre Sichtbarkeit als Vorreiter im Bereich KI erhöht wird.

Aktuelle Termine 

Die aktuellen Termine und Veranstaltungen im Überblick:
  • 22.04.24, 15-16 Uhr, online: ZUKIPRO-Sprechstunde KI & Digitalisierung
  • 23.04.24, 14-16 Uhr, ZUKIPRO-Digitallabor Universität Kassel: Arbeitssystemgestaltung mit Virtual Reality
  • 26.04.24, 10-12:30 Uhr, IHK Kassel-Marburg: Workshop „Planspiel Digitalisierung richtig angehen“
  • 30.04.24, 14-16 Uhr, ZUKIPRO-Digitallabor Universität Kassel: “3D-Scanning für die Arbeitssystemgestaltung”
Weitere Informationen und Termine sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

Das ZUKIPRO-Digitallabor

Das ZUKIPRO-Digitallabor bietet Interessenten die Möglichkeit, digitale Technologien und KI für die Produktion, Planung und Fachkräfteausbildung anhand von vier themenbezogenen Demonstratoren kennenzulernen und auszuprobieren. Das Labor wird am Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik der Universität Kassel realisiert und dort für Interessenten im Rahmen von Veranstaltungen und Beratungen zur Verfügung gestellt.
Das Augenmerk der Demonstratoren liegt in der Unterstützung der Mitarbeitenden bei der Verrichtung konventioneller Aufgaben mit Hilfsmitteln, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen (Roboterarm, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) mit Head-Mounted-Display (HMD), Simulationsumgebung). 
  • Demonstrator 1: Partizipative Arbeitssystemgestaltung mittels Simulation in virtueller und realer Umgebung
Mit Hilfe dieses Demonstrators soll die Planung von Arbeitsplätzen anhand digitaler Technologien aufgezeigt werden. In vielen Fällen werden bei der Produktionsplanung heute noch einfache Kartonmodelle verwendet, die vergleichsweise wenig Gestaltungsspielraum und Flexibilität bieten. Im Gegensatz dazu bieten Softwarepakete zur virtuellen Produktionsplanung Möglichkeiten der Planung von einzelnen Arbeitsplätzen bis hin zu ganzen Fabriken mit kollaborierenden Robotern inklusive Modellierung der menschlichen Tätigkeit. Der Demonstrator soll mithilfe ergänzender digitaler Hilfsmittel wie 3D-Scanner, VR-Head-Mounted-Display und 3D-Drucker diese Gestaltungsmethoden, real und virtuell, miteinander verknüpfen. So können z. B. mit dem 3D-Scanner digitalisierte Teile eines Arbeitsplatzes oder Maschinen in die Simulationsumgebung importiert und dort mittels Einsatzes von VR dargestellt werden. Analog zu dieser virtuellen Darstellung können mit Einsatz von 3D-Druck Komponenten aus dem digitalen Modell in die reale Umgebung eingefügt werden.
  • Demonstrator 2: Ausbildung und Training mittels erweiterter Realität 
Das Anlernen Mitarbeitender an Maschinen und vor allem das Erlernen fähigkeitsbasierter Tätigkeiten verursacht häufig hohen Zeit- und Kostenaufwand. Besonders bei motorisch anspruchsvollen Tätigkeiten hat die praktische Übungsphase einen hohen Stellenwert, um benötigte Bewegungsabläufe zu verinnerlichen. Neue Technologien wie Augmented Reality können eingesetzt werden, um Personen in einem sicheren und geführten Szenario zu schulen. Durch AR-Trainer können reale Bewegungsabläufe beliebig oft unter verschiedenen einstellbaren virtuellen Parametern erprobt werden. Der Demonstrator vermittelt vorherig genanntes Konzept anhand zweier Schulungsgeräte (AR-Schweißtrainer und VR-Lehranwendung). 
  • Demonstrator 3: Assistenz für das Anlernen manueller Montageprozesse mittels erweiterter Realität
Durch AR kann während der Arbeitsausführung eine Unterstützungsfunktion realisiert werden, die beispielsweise zur Installation von Anlagen die genauen Montagepositionen visualisiert oder zum Anlernen neuer Mitarbeitender sowie zur Unterstützung der Montage individualisierter Produkte geeignet ist. Beispielhaft dafür zeigt der Demonstrator die Montage des Griffs einer Türnotentriegelung mithilfe von AR. Der Mitarbeitende trägt hierfür ein AR-HMD und erhält darüber lagerichtig eingeblendete virtuelle Anweisungen zum jeweiligen Montageschritt. Der zugehörige Arbeitsplatz besteht aus originalen Bauteilen und Werkzeugen.
  • Demonstrator 4: Unterstützung bei der Montage mittels Mensch-Roboter-Kollaboration
Mensch-Roboter-Kollaboration scheitert in KMU häufig am Respekt vor technischen Herausforderungen. Um diese Einstiegshürden zu senken, ohne auf externe Dienstleister zurückgreifen zu müssen, soll in Praxisworkshops die Integration eines Leichtbauroboters in exemplarischen Arbeitsprozessen selbst durchgeführt werden. Hierzu werden im Lehr-Lernkonzept ein bis zwei Anwendungsfälle mit integriertem Roboterarm aufgebaut. Auch der Einsatz des Roboterarmes in Praxisworkshops vor Ort zur Handhabung tatsächlicher Werkstücke der Anwender ist denkbar. Darüber hinaus können auch Sicherheitsaspekte, wie die Prüfung biomechanischer Grenzwerte nach DIN ISO/TS 15066 mithilfe eines Kraftmesssystems, praktisch erprobt werden. 
  • Mobiler Demonstrator (KI-Koffer) (RWTH Aachen)
Der KI-Koffer ist ein im Projekt ZUKIPRO entwickelter Demonstrator im Kofferformat. Auf Messen oder auch direkt an den Standorten mittelständischer Unternehmen in Hessen, können Mitarbeitende die variablen Einsatzgebiete von KI in der Produktion erleben. 
Die Anwendenden werden im ständigen Austausch mit der KI durch einen beispielhaften Produktionsprozess geleitet. Angefangen beim Logistikprozess und einer anschließenden Qualitätskontrolle, bis hin zu einem von der KI lückenlos überwachten Montageprozess. Während des Logistikprozesses erkennen die Anwendenden, dass durch den Einsatz von KI in der Produktion bspw. die Entnahme falscher Bauteile aus Kanban-Behältern verhindert werden kann. Im Rahmen der anschließenden Qualitätskontrolle zur Identifikation fehlender Bauteile lernen die Anwendenden, sich auf KI zu verlassen. Im Montageprozess werden die Anwendenden Zeugen der KI-gestützten Montage von Morgen. Durch die Schritt-für-Schritt-Anleitung und die ständig mitlaufende Qualitätsüberwachung, werden neue Möglichkeiten der Qualitätssicherung und -verbesserung in der Produktion demonstriert.
Im Video bekommen Sie einen Eindruck der Demonstratoren im ZUKIPRO-Lab an der Universität Kassel. Sie möchten einen Beratungstermin vereinbaren oder einen der mobilen Demonstratoren in Ihrem Unternehmen oder auf der nächsten Messe erleben? Dann melden Sie sich gerne bei uns.

Ergebnisse der Bedarfsumfrage

Um die Bedürfnisse von Unternehmen zum Thema „Digitalisierung und Künstliche Intelligenz“ zu ermitteln und die Angebote optimal darauf abstimmen zu können, hat das ZUKIPRO-Team eine Umfrage mit insgesamt 104 Teilnehmenden durchgeführt. Davon ist ein Großteil (69 Prozent) in Industrieunternehmen (im produzierenden Gewerbe) tätig, 14 Prozent der Befragten arbeiten im Dienstleistungssektor und 6 Prozent in Handwerksunternehmen.

Die wesentlichen Ergebnisse

  • Am stärksten digitalisiert sind die Prozesse der Unternehmen derzeit in den Bereichen Termine und Kommunikation, F&E/Konstruktion, Forschung und Entwicklung, Buchhaltung und Controlling sowie im Bereich Kundenservice.
  • Die Nutzung von Methoden zur Verarbeitung unternehmensinterner Daten scheint noch ausbaufähig. Vor allem trainierte, datenbasierte Modelle, welche auf neue Daten angewandt werden, setzen Unternehmen in rund 57 Prozent der Fälle noch ‚gar nicht‘ ein. Es ist zu vermuten, dass Unternehmen nicht über alle Möglichkeiten und Optionen informiert sind.
  • Auf die Frage, aus welchen Gründen sie digitale Lösungen ‚wenig‘ oder ‚gar nicht‘ einsetzen, gaben 24 Prozent der Befragten technische Hürden an und jeweils 18 Prozent sehen keinen oder wenig wirtschaftlichen Nutzen, sorgen sich um die Datensicherheit oder halten ihre Mitarbeitenden für nicht oder nur wenig motiviert. 
  • Unternehmen sehen jedoch auch Chancen und Verbesserungspotenzial durch den Einsatz von Digitalisierung und KI. Rund 78 Prozent sehen eine ‚sehr hohe‘ oder ‚hohe‘ Chance auf eine langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, rund 76 Prozent  erhoffen sich eine ‚sehr hohe‘ oder ‚hohe‘ Zeitersparnis, rund 72 Prozent sehen eine gesteigerte Übersicht, 71 Prozent ein verbessertes internes Wissensmanagement und 65 Prozent erwarten eine höhere Produkt- oder Dienstleistungsqualität.
Die detaillierten Umfrageergebnisse sowie weitere Informationen zu den Angeboten des Zukunftszentrums erhalten Sie in der Broschüre.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Aktuelle Neuigkeiten finden Sie jederzeit auf der Website des Projekts sowie auf den Social-Media-Plattformen Facebook und LinkedIn.

Die Projektpartner

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