Mindset für lebenslanges Lernen
Wie neue Perspektiven für Unternehmen und Mitarbeitende entstehen
In unserer globalisierten Welt mit ihren dynamischen Strukturen sind Wissen, Innovation und Weiterentwicklung gefragt. Für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden bedeutet das, immer am Ball zu bleiben und zu lernen. „Lebenslanges Lernen ist eine Haltung und eine Denkweise, die neue Perspektiven eröffnet und Flexibilität erhöht“, sagt Dr.-Ing. Judith Elsner, Managing Director der HECTOR School. In enger Kooperation mit der Industrie qualifiziert die HECTOR School Mitarbeitende unter anderem in den Bereichen E-Mobilität, erneuerbare Energien und Digitalisierung weiter.
Nach seinem Bachelor-Abschluss im Maschinenbau arbeitete Michael Müller zunächst sechs Jahre als Entwicklungsingenieur bei einem Textilmaschinenhersteller und war Dozent an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim. Dann kribbelte es ihm in den Fingern und er absolvierte berufsbegleitend ein Master-Studium mit Schwerpunkt Mobility Engineering and Management an der HECTOR School. „Das hat noch einmal ganz andere Perspektiven in meinen Beruf gebracht – sowohl in fachlicher Hinsicht als auch in Richtung Führungsaufgaben“, berichtet Müller, der inzwischen die Produktentwicklung bei WMF leitet und zugleich an seiner Promotion arbeitet, die WMF unterstützt. Noch heute profitiert er vom „Drive“ des Master-Studiums und dem dort entstandenen internationalen Netzwerk. „Das Lernen mit so vielen hochmotivierten Leuten hat viel Energie freigesetzt und ermöglicht über das Studium hinaus einen fachlichen Austausch auf hohem Niveau.“
Mix aus Push and Pull
Intrinsische Motivation, Offenheit für Neues und ein unterstützender Rahmen sind für den Ingenieur Schlüsselkomponenten für lebenslanges Lernen. Das lebt er auch in seinem Team und motiviert seine Mitarbeitenden dazu, sich weiterzuentwickeln, Dinge aus anderen Perspektiven zu betrachten und sich neue Kompetenzen zu erarbeiten. Sein Erfolgsrezept ist ein Mix aus Push und Pull – wobei niemand gepusht wird, der nicht will. „Dieses Budget gebe ich dann lieber jemandem, der darauf brennt, etwas Neues zu lernen“, berichtet Müller. „Viele Mitarbeitende machen selbst Vorschläge für Fortbildungen zu interessanten Zukunftsthemen. Zudem habe ich eine Vision, wohin ich die Abteilung führen möchte, wohin der Wandel gehen soll. Wir schauen dann, welche Qualifikationen benötigen wir dafür, welche Personen könnten diese Rollen erfüllen und was brauchen sie dafür noch – und dann mache ich Vorschläge für konkrete Weiterbildungen.“
Verschiedenen Schätzungen zufolge gibt es die Mehrheit der Jobs von 2030 heute noch gar nicht, daher ermuntert Müller sein Team: „Stellt euch so breit wie möglich auf und nehmt so viel wie möglich mit.“ Viele tun das, selbst kurz vor der Rente noch.
Auch bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG wird Weiterentwicklung groß geschrieben. „Lebenslanges Lernen heißt, sich die Neugier zu bewahren, denn das ist der Antreiber, sich mit neuen Dingen, Methoden und Techniken zu beschäftigen“, so bringt es Martina Klug auf den Punkt. Die Geschäftsführerin der EnBW Perspektiven GmbH berichtet über eine Inhouse-Karriereberatung, die auf Augenhöhe setzt. In einem vertraulichen 1-zu-1-Coaching findet vor allem Selbstreflexion statt und die Mitarbeitenden behalten die Verantwortung für ihre Entscheidungen und Lösungen. Auf diese Weise können sie für sich klären: Was kann ich, was will ich, wo liegen meine Stärken und meine Kompetenzen, was treibt mich an und wo will ich hin? Klug betont: „Unsere Kernaufgabe ist es, wie eine kleine Manufaktur Menschen in ihrer Karriereentwicklung aktivierend zu begleiten – und das nicht durch Schulung oder Training, sondern einen Beratungsprozess.“
Jährlich nutzen etwa 200 Mitarbeitende das offene Angebot und die Nachfrage steigt. Die Anlässe sind vielfältig: Entweder möchte sich jemand beruflich verändern, weil sich im eigenen Fachbereich die Aufgaben stark wandeln, oder jemand möchte sich auf neues Terrain begeben und im Konzern eine andere Stelle finden, oder jemand braucht aus gesundheitlichen Gründen eine andere Aufgabe oder ein anderes Umfeld. „Bevor sich gut qualifizierte und ambitionierte Mitarbeitende extern orientieren, unterstützen wir sie dabei, ihre Karriere intern auszurichten“, erläutert Martina Klug. Das lohnt sich, vor allem auch bei der Führungskräfteentwicklung: „Beispielsweise freuen wir uns über jede Ingenieurin und Naturwissenschaftlerin, die wir halten und in ihrer Führungslaufbahn begleiten können.“ Aus dem Coaching können sich wiederum konkrete Weiterqualifizierungen ergeben – etwa in Kooperation mit der HECTOR School, wenn es um die Etablierung neuer Technologien und ihre Verzahnung mit Managementaufgaben geht.
HECTOR School of Engineering & Management
Die HECTOR School als Technology Business School des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist die Plattform für Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Informatiker für berufsbegleitende Weiterbildung. Sechs M.Sc.-Programme befassen sich mit technologischen Entwicklungen in Produktion, Logistik, Finanz- und Risikomanagement, Informationstechnologie sowie erneuerbaren Energien oder Mobilität. Dabei wird Wert auf eine ganzheitliche Expertise mit Blick auf Technologie & Management Themen gelegt. Kürzere und maßgeschneiderte Weiterbildungsformate werden in der HECTOR School Academy gebündelt.