Klimaneutral aus Überzeugung

Casimir Kast Verpackung und Display GmbH ist eines der letzten unabhängigen Familienunternehmen der Papier- und Verpackungsindustrie im badischen Murgtal. Seit mittlerweile 472 Jahren am heimischen Standort in Gernsbach tätig, ist das Unternehmen heute ein Spezialist für offsetkaschierte Verpackungen aus Wellpappe und Karton. Diese werden gefertigt für Kundinnen und Kunden aus dem Bereich der sogenannten FMCG, Fast Moving Consumer Goods, sowie für renommierte Markenartikler und deren Agenturen aus Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern.
„Als produzierendes Unternehmen hinterlassen wir einen CO2-Fußabdruck“, so der geschäftsführende Gesellschafter Christian Oetker-Kast. „Aber der Klimawandel ist real und das bedeutet, wir stehen hier in der Verantwortung.“ Der Weg, diese Verantwortung wahrzunehmen, besteht einerseits darin, am Standort nachhaltige Maßnahmen einzuleiten, wie beispielsweise Einsparungen im Stromverbrauch oder aber den Einstieg in die Elektromobilität. Andererseits hat Casimir Kast sein Unternehmen klimaneutral gestellt, das heißt, die verursachten Emissionen werden durch gezielte Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen.
Wie funktioniert das? In Zusammenarbeit mit Climate Partner bietet Casimir Kast auf Kundenwunsch einerseits klimaneutrale Verpackungen an, wie das 2021 für DHL produzierte GoGreen Packset. Zudem wurde das eigene Unternehmen seit 2016 klimaneutral gestellt, indem die Treibhausgasemissionen, die am Standort durch Wärme, Strom, Wasser, Klimaanlage und Mobilität entstehen, errechnet und daraufhin ausgeglichen werden durch gezielte Investitionen in ein Waldschutz-Projekt in Peru und in ein regionales Projekt in Deutschland, das gekoppelt ist an ein internationales Projekt in Brasilien.

Vier Kriterien müssen erfüllt sein

Damit solche Projekte als Klimaschutzprojekt zertifiziert werden können, müssen vier Kriterien erfüllt sein: das Kriterium der Zusätzlichkeit stellt sicher, dass das Projekt nur umgesetzt werden kann, weil es diesen finanziellen Gegenwert für die CO2-Einsparung erhält. Zweitens zählt der Ausschluss von Doppelzählungen, die CO2-Einsparung darf demnach nur einmal als solche gewertet werden. Gleichzeitig müssen diese Projekte dauerhaft angelegt sein, damit demensprechend auch die Emissionseinsparungen dauerhaft erfolgen. Und zu guter Letzt müssen sich die Projekte regelmäßig der Überprüfung durch unabhängige Institutionen wie beispielsweise dem TÜV stellen.
Diese Kriterien machen es regionalen oder auch europäischen Projekten schwer, als Klimaschutzprojekte zertifiziert zu werden, weshalb sie immer an internationale Projekte gekoppelt sind. Vor allem die Zusätzlichkeit und die Doppelzählung sind hier eine hohe Hürde, da regionale Projekte oft bereits von anderen Förderprogrammen profitieren. Oder die Einsparung eines Projekts wirkt sich bereits positiv auf die nationale Treibhausgasbilanz aus und trägt damit zu Erreichung der Klimaziele des Landes bei, damit würde es dann aber zu einer Doppelzählung kommen.
„Für das Klima ist es wichtig, dass die Emissionen ausgeglichen werden, aber nicht so sehr, wo das passiert“, so Christian Oetker-Kast, der das Familienunternehmen in der mittlerweile 13. Generation leitet. „Es kommt darauf an, dass wir etwas tun, um den CO2-Abdruck zu reduzieren. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass wir auch bei uns Zuhause etwas verändern.“ Dementsprechend könne der Ausgleich der Emissionen nur der Anfang sein. Deshalb stelle sich Casimir Kast kontinuierlich der Herausforderung, weitere Umstellungen auf noch nachhaltigeres Wirtschaften am eigenen Standort umzusetzen. „Schließlich wollen wir unseren nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt erhalten“, so Oetker-Kast.

Kontakt

Claudia Nehm
Claudia Nehm
IHK Karlsruhe
Bereich Kommunikation
Presse, Chefredaktion WIMA, Vereinbarkeit von Beruf und Familie