Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg

Karlsruher entfernen Mikroplastik

Dem gemeinnützigen Start-up „Wasser 3.0“ und dem Großhandelsunternehmen für Spezialchemikalien „abcr“ wurde Ende November 2022 der „Dr. Rudolph-Eberle-Preis“, durch die Wirtschaftsministerien Dr. Nicole Hoffmeister Kraut verliehen. Zusammen entwickeln die beiden Unternehmen aus Karlsruhe seit 2012 eine ganzheitliche Lösung zur Detektion, Entfernung und Weiterverwendung von Mikroplastik aus industriellen und kommunalen Abwässern.
Mit dem Landes-Innovationspreis werden alljährlich mittelständische Unternehmen für ihre herausragenden Entwicklungen und Anwendungen neuer Technologien ausgezeichnet. „Ohne die Innovationskraft, gerade in den mittelständischen Unternehmen, können die enormen vielseitigen Herausforderungen unserer Gegenwart kaum bewältigt werden. Hinter den Ideen stehen letztlich Menschen, die mit Mut, Wille und Ehrgeiz ihre Ideen umsetzen“, sagte die Ministerin im Rahmen der Verleihung des 38. Innovationspreises.
Drei Unternehmen wurden in diesem Jahr für den Innovationspreis des Landes durch das Preiskomitee ausgewählt: die SAX Power GmbH aus Erbach erhielt ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. Die Wasser 3.0 gGmbH erhielt gemeinsam mit der abcr GmbH, beide aus Karlsruhe, ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro für ihren übergreifenden Ansatz zur Entfernung von Mikroplastik. 10.000 Euro gingen an die Subsequent GmbH aus Konstanz.
Das Produktportfolio der Karlsruher Unternehmen beinhaltet einfach skalier- und adaptierbare, kosten- und energieeffiziente Lösungen für die Entfernung von Mikroplastik und Mikroschadstoffen aus kommunalen und industriellen Abwässer sowie Prozess- und Meerwasser. Eine neu entwickelte einfache und schnelle Analysemethode ermöglicht erstmalig eine standardisierte kontinuierliche und gleichzeitig kostengünstige Überwachung der Mikroplastik-Belastungen in (Ab-)Wasseraufbereitungsprozessen.
Schon während ihrer Promotion wurde Dr. Schuhen durch kostenfreie Spezialchemikalien bei Ihrer Forschung zur Bindung von Mikroplastik von abcr unterstützt, so dass sie im Anschluss das Projekt mit der Gründung von Wasser 3.0 fortführte. Seitdem liegt der Fokus auf der Entwicklung eines möglichst kostengünstigen Verfahrens, um mehr Unternehmen und Kommunen die Chance zu geben, Mikroplastik aus ihrem Abwasser zu filtern. Mit der Gemeinnützigkeit will Wasser 3.0 ein Vorbild für eine neue Art des Wirtschaftens sein und als „Social-Business“ den ökologischen statt ökonomischen Erfolg fokussieren.
Das Bruchsaler Start-up Alpha-Protein erhielt eine Anerkennung für ihre Aufzuchtanlagen für Mehlwürmer zur Gewinnung von Eiweißmehl. 
„Innovationen sind der Schlüssel zum Erfolg. Sie entstehen dabei vor allem an der Schnittstelle von traditionell starken Branchen und neuen Technologien“. Mit diesen Worten betonte die Wirtschaftsministerin in Ihrer Rede die wichtige Rolle von Innovationen für den internationalen Erfolg der baden-württembergischen Wirtschaft. Dabei dankte sie ebenfalls den Technologietransfermanagerinnen und -managern (TTM), die seit 2014 durch das Land gefördert werden. Insgesamt sind aktuell 15 TTM bei verschiedenen Institutionen in Baden-Württemberg beschäftigt. Seit 2022 beteiligt sich auch die IHK Karlsruhe durch die Beschäftigung des TTM Björn Jahnke an dem Programm, um besonders für klein- und mittelständische Unternehmen ein Angebot für persönliche Beratungen zu schaffen. Auf dieser Basis können Kooperationen mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen initiiert oder Informationen zur bedarfsgerechten Innovationsförderung weitergegeben werden. 
Für weitere Informationen: Wasser3.0 , abcr, Alpha-Protein