Hochwassergefahrenkarten, Hochwasserrisikokarten und Hochwasserrisikobewertungskarten

Das Land hat im Rahmen des Hochwasserrisikomanagements zusätzlich zu den bereits seit längerem veröffentlichten Hochwassergefahrenkarten (HWGK) aktualisierte Informationen zu Hochwasserrisikokarten und Hochwasserrisikobewertungskarten veröffentlicht. Die Pressemitteilung des Umweltministeriums vom 2.2.2017 ist hier abrufbar.

Die Umsetzung des Hochwasserrisikomanagements im Land basiert auf der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie (Richtlinie 2007/60/EG vom 23. Oktober 2007), kurz: HWRM-RL, und deren Umsetzung in nationales Recht.

1. Hochwassergefahrenkarten (HWGK)
Hochwassergefahrenkarten (HWGK) stellen die von Oberflächengewässern ausgehende Überflutungsgefahr für unterschiedliche Hochwasserszenarien dar. Dabei werden in den Karten Gewässer I. und II. Ordnung dargestellt. Die Gefahrenkarten stellen die Ausdehnung und Tiefe möglicher Hochwasser dar. Das Hochwasserrisikomanagement hat zum Ziel, die nachteiligen Folgen durch Hochwasser für menschliche Gesundheit, Umwelt, wirtschaftliche Tätigkeiten und Kulturgüter zu reduzieren.
Unternehmen, die an oder in der Nähe eines Gewässers angesiedelt sind, können anhand der Hochwassergefahrenkarten (HWGK) ermitteln, welche Hochwassergefahr (potentielle Überflutungstiefe und potentielle Überflutungsfläche) das angrenzende Gewässer für ihr Unternehmen birgt und Maßnahmen zur Eigenvorsorge ergreifen. Zudem können Unternehmen anhand der HWGK feststellen, ob ihr Betriebsgelände in einem Überschwemmungsgebiet liegt (bei der statistischen Gefahr eines hundertjährlichen Hochwassers (HQ 100)) und sie somit u. a. den Verboten/ Beschränkungen des § 78 Abs. 1 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) unterliegen. Darüber hinaus können sich aus den im Zusammenhang mit den HWGK erstellten Hochwasserrisikomanagementplan Oberrhein Maßnahmen für Unternehmen ergeben.

In den Gefahrenkarten können Unternehmen im Suchfeld den Namen der Kommune eingeben, in der sie mit ihrem Unternehmen angesiedelt sind und können hier bis auf das einzelne Werksgebäude heranzoomen. Durch Anklicken des einzelnen Gebäudes können die entsprechenden Hochwassergefahreninformationen zu diesem Werksgebäude (z. B. zu Überflutungstiefe) bzw. Werksgelände (z. B. Überflutungsfläche) ermittelt werden. Die Bedeutung der farblichen Einfärbungen zum Hochwasser können der Legende der Hochwassergefahrenkarte entnommen werden. Die HWGK sind über die vom Umweltministerium zum Hochwasserrisikomanagement eingerichtete Homepage www.hochwasser-bw.de (dort unter Button „Interaktive HWGK“) einsehbar. Dabei sind auf das einzelne Objekt bezogene Informationen z. B. zur potenziellen Überflutungstiefe und Überflutungsfläche abrufbar. Weitere Informationen zum Thema Hochwassergefahrenkarten ergeben sich aus der entsprechenden Informationsbroschüre des Landes (hier abrufbar).


2. Hochwasserrisikokarten (HWRK)
Die Hochwasserrisikokarten bauen auf den Darstellungen der Hochwassergefahrenkarten auf. In den Hochwasserrisikokarten ist dargestellt, welche Nutzungen und welche Objekte bei bestimmten Hochwasserereignissen betroffen sind. Die Risikokarten können durch Steckbriefe für jede Gemeinde ergänzt werden, in denen die betroffenen Nutzungen flächenmäßig bilanziert und die gefährdeten Objekte konkret benannt werden. Die Risikokarten und Steckbriefe bilden die Grundlage zur Beurteilung der Risiken und für die Ermittlung des Handlungsbedarfs in den betroffenen Gemeinden.

Die Hochwasserrisikokarten zeigen die Hochwasserrisiken für die vier Schutzgüter
  • menschliche Gesundheit,
  • Umwelt,
  • wirtschaftliche Tätigkeiten und
  • Kulturgüter
auf.

Aus der Hochwasserrisikokarte ergibt sich das - auf Basis der Hochwassergefahrenkarten - ermittelte Hochwasserrisiko für:
  • Einwohner
  • Schutzgebiete wie Natura2000- oder Wasserschutzgebiete
  • EU-Badestellen
  • Wirtschaftliche Tätigkeiten
  • IED-Anlagenstandort und Seveso-III-Betriebsbereiche
  • Kulturgüter von landesweiter Bedeutung

Informationen zu den Hochwasserrisikokarten sind hier abrufbar: www.hochwasser-bw.de

Weitere Informationen zum Thema Hochwasserrisikokarten ergeben sich aus der entsprechenden Informationsbroschüre des Landes (hier abrufbar) sowie aus der Legende zur Karte.

Die Hochwasserrisikokarten sind hier abrufbar: www.hochwasser-bw.de (-> dort rechts in der Maske auf „Interaktive HWGK“ klicken; sobald sich die Karte öffnet, links unter „Themen“ das Themenfeld „Hochwasserrisikokarten“ anklicken).


3. Hochwasserrisikobewertungskarten (HWRBK)
Die Risikobewertungskarten enthalten Schlussfolgerungen aus den Hochwassergefahren- und –risikokarten. Sie beschreiben und bewerten für jedes Projektgebiet die Risiken für die vier Schutzgüter menschliche Gesundheit, Umwelt, wirtschaftliche Tätigkeiten und Kulturgüter.

Die vom Land Baden-Württemberg erstellten Risikobewertungskarten ermöglichen den Kommunen und anderen Akteuren, bestehende Risiken durch Hochwasser nicht nur zu erkennen, sondern auch einzustufen. Die Kommunen erhalten damit wichtige Anhaltspunkte für die Dringlichkeit einzelner Maßnahmen und insbesondere für ihre Krisenmanagementplanung. Der Inhalt der Hochwasserrisikobewertungskarten ergibt sich aus der Informationsbroschüre des Landes zum Thema Hochwasserrisikobewertungskarten (unter www.hochwasser-bw.de -> „Unser Service“ -> „Publikationen“ abrufbar) sowie aus der Legende zur Karte.

Aus den Karten zu ersehen sind die Risiken, die für diese Schutzgüter bei einem Extremhochwasser (HQExtrem) bestehen. Sie werden mittels drei Risikostufen bewertet: geringes, mittleres, großes Risiko.