Konjunkturbericht Herbst 2025

Noch kein Ende der Durststrecke –
Unternehmen mit gedämpften Erwartungen

Im Herbst 2025 bleibt die regionale Wirtschaft im Branchendurchschnitt weiter unter Druck. Der erhoffte Stimmungsaufschwung ist ausgeblieben. Zwar bewerten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage insgesamt noch positiv, doch so schlecht wie derzeit war die Einschätzung seit fünf Jahren nicht mehr. Anhaltende wirtschaftliche Unsicherheiten, zunehmende Zollkonflikte, gestiegene Kosten, rückläufige Aufträge und sinkende Umsätze sowie der holprige Neustart in der Wirtschaftspolitik drücken auf die Stimmung. Entsprechend vorsichtig blicken viele Unternehmen auf die kommenden zwölf Monate, auch wenn die Erwartungen etwas optimistischer ausfallen als noch vor einem Jahr. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Beurteilung der Geschäftslage und der Geschäftserwartungen in einem Wert darstellt, ist von 106 Punkten im Frühsommer auf aktuell 102 Punkte zurückgegangen. Die vielen verschiedenen Herausforderungen belasten zudem spürbar die langfristigen Investitions- und Beschäftigungsplanungen der Unternehmen. Die Umfrage fand im Zeitraum vom 15. September bis 10. Oktober 2025 statt. Von insgesamt 1.135 angeschriebenen Unternehmen beteiligten sich 342 an der Befragung.
Konjunkturklimaindex
Der IHK-Konjunkturklimaindikator wird berechnet als geometrisches Mittel der Lage- und Erwartungssalden und stellt den konjunkturellen Gesamtzustand der regionalen Wirtschaft dar. Der Indikator kann zwischen den Werten 0 und 200 schwanken. Je höher der auf der linken Achse dargestellte Wert, desto besser ist das Konjunkturklima. Die Lage- und Erwartungsindikatoren werden als Saldo aus den gewichteten positiven und negativen Antworten ermittelt. Sie sind auf der rechten Achse dargestellt.

Geschäftslage

Im Herbst 2025 hat die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage im Branchendurchschnitt einen weiteren Dämpfer erfahren. Der Anteil der Unternehmen, die von gut laufenden Geschäften berichten, ist von 30 % auf 27 % gesunken. 52 % der Betriebe bewerten ihre Gesamtsituation als zufriedenstellend, gegenüber dem Frühsommer ein Plus von einem Prozentpunkt. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Lage als schlecht einschätzen, hat um zwei Pro-zentpunkte auf 21 % zugenommen. Entsprechend ist der Geschäftslagesaldo von plus 11 Punkten auf plus 6 Punkte zurückgegangen. Der Rückgang der Auftragseingänge hat sich zuletzt wieder verstärkt. Der Auftragseingangssaldo ist von minus 7 Punkten auf minus 10 Punkte gesunken. Die rückläufige Umsatzentwicklung setzte sich ähnlich wie im Frühsommer fort. Einen positiven Geschäftslagesaldo verzeichnen derzeit der Dienstleistungssektor und das Baugewerbe, beide jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau als zuvor. In der Industrie fällt die Bewertung der aktuellen Situation zwar etwas freundlicher aus, bleibt aber insgesamt negativ. Im Einzelhandel hat sich die Lageeinschätzung auf die Null-Linie abgeschwächt, während sich die ohnehin seit längerem schwierige Situation im Großhandel weiter verschlechtert hat.

Geschäftserwartungen

Nach der vorsichtigen Zuversicht im Frühsommer hat sich im Herbst 2025 wieder mehr Skepsis in die Erwartungen der Unternehmen eingeschlichen. Der Saldo der Geschäftserwartungen ist von plus 1 Punkt auf minus 2 Punkte gesunken. Aktuell blicken 18 % der Betriebe optimistisch in die Zukunft, ein Rückgang um drei Prozentpunkte. Der Anteil der pessimistischen Unternehmen bleibt mit 20 % unverändert. Leicht positive Erwartungen bestehen im Groß- und Einzelhandel sowie im Dienstleistungssektor. In Industrie und Bau hingegen haben sich die konjunkturellen Perspektiven aus Sicht der Unternehmen erneut eingetrübt. Als größte Herausforderungen nennen die Betriebe die schwache Inlandsnachfrage (66 %), steigende Arbeitskosten (55 %) und den anhaltenden Fachkräftemangel (51 %). Zudem betrachten 39 % der Unternehmen die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise als Risiko für ihre Geschäftsentwicklung. 35 % beunruhigen die aktuellen geopolitischen Spannungen. 34 % sehen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen eine potenzielle Belastung. Mehrfachnennungen waren möglich.
Geschäftsrisiken

Beschäftigung

Die Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt brachte nur eine geringfügige Entspannung. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im September im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken, doch im Jahresvergleich liegt sie weiterhin spürbar höher. Im IHK-Bezirk Karlsruhe waren im September 2025 27.456 Menschen arbeitslos gemeldet – das sind 868 Personen bzw. 3,3 % mehr als im Vorjahresmonat, aber immerhin 376 weniger als im August 2025 (minus 1,4 %). Die Arbeitslosenquote betrug 4,6 % (Baden-Württemberg: 4,7 %, Deutschland: 6,3 %). Die Zahl der der Arbeitsagentur Karlsruhe-Rastatt gemeldeten offenen Stellen lag zuletzt bei 7.461, 858 Stellen weniger als im September 2024 (minus 10,3 %). Angesichts der weiterhin unsicheren Konjunkturaussichten haben die Betriebe über alle Wirtschaftsbereiche hinweg ihre Personalplanungen erneut zurückgefahren. Derzeit rechnet im Branchendurchschnitt nur noch jedes zehnte Unternehmen damit, seine Belegschaft in den kommenden zwölf Monaten zu vergrößern (Frühsommer 2025: 15 %). Gleichzeitig befürchten 26 % der Betriebe, den aktuellen Personalbestand nicht halten zu können. Erstmals seit fünf Jahren zeigt auch der Dienstleistungssektor eine negative Einstellungsbereitschaft.
Beschäftigungsabsichten

Investitionen

Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten, fehlender Wachstumsimpulse und der nur zögerlich voranschreitenden Reformen zur Stärkung des Standorts bleibt die Investitionsbereitschaft auch im Herbst 2025 sehr gering. Der Investitionssaldo hat sich lediglich um einen Punkt verbessert – von minus 21 auf minus 20 Punkte. Wie bereits im Frühsommer planen aktuell 17 % der Betriebe, in den kommenden zwölf Monaten mehr zu investieren. 46 % wollen ihre Ausgaben aus heutiger Sicht auf dem bisherigen Niveau halten, während 22 % geringere Investitionen vorsehen. 15 % der Unternehmen beabsichtigen, ganz auf Investitionen zu verzichten. Am häufigsten investieren die Betriebe, um bestehende Anlagen und Geräte zu ersetzen (65 %, nach 70 % im Frühsommer). An zweiter Stelle steht mit 49 % die Absicht, die unternehmensinterne Digitalisierung voranzutreiben (zuvor 55 %). Dritthäufigstes Motiv sind weiterhin Rationalisierungsmaßnahmen, die für 35 % der Unternehmen relevant sind (ein Rück-gang um einen Prozentpunkt). Bei rund einem Drittel der Betriebe spielen Produkt- oder Prozessinnovationen eine Rolle. Investitionen in Umweltschutz und Energieeffizienz stehen bei 27 % der Unternehmen auf der Agenda. Kapazitätserweiterungen planen derzeit nur noch 20 % der Betriebe. Mehrfachnennungen waren möglich.
Investitionsabsichten
* Erläuterung der Trendaussagen in den Grafiken
Die Pfeile stellen die Gesamtveränderung zur Vorumfrage dar: Horizontal: Zu- bzw. Abnahme des Saldos der positiven und negativen Antworten bis +/- 5,0.
Schräg: Zu- bzw. Abnahme des Saldos der positiven und negativen Antworten um mehr als +/- 5,0 bis +/- 10,0.
Vertikal: Zu- bzw. Abnahme des Saldos der positiven und negativen Antworten um mehr als +/- 10,0.

Industrie

Die regionale Industrie kommt auch im Herbst 2025 kaum voran. Der Geschäftslagesaldo liegt mit minus 6 Punkten weiterhin im negativen Bereich (Frühsommer 2025: minus 12 Punkte). Zwar bewerten inzwischen 19 % der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage als gut, ein Plus von 6 Prozentpunkten gegenüber dem Frühsommer. Dagegen bleibt der Anteil der Unternehmen in kritischer Gesamtsituation mit 24 % nahezu unverändert. Der bereits seit über zwei Jahren negative Trend bei den Inlandsumsätzen setzte sich fort, wenn auch mit abgeschwächtem Tempo. Der Umsatzsaldo Inland verbesserte sich leicht von minus 27 auf minus 22 Punkte. Etwas besser lief es auf den Auslandsmärkten. Hier stieg der Saldo der Entwicklung der Auslandserlöse von minus 22 Punkten auf minus 1 Punkt. Die aktuelle Auftragslage gibt jedoch keinen Anlass für Optimismus. Auf den Inlandsmärkten verschlechterte sich der Saldo der Auftragseingänge von minus 20 Punkte auf minus 23 Punkte. Auch der Bestellsaldo Ausland sank von minus 10 auf minus 13 Punkte. Für die kommenden 12 Monate erwarten die Industriebe-triebe daher keine Trendwende zum Besseren, im Gegenteil überwiegen die Skeptiker (20 %) die Optimisten (15 %). Entsprechend bleiben auch die Planungen für Investitionen und Beschäftigung weiter restriktiv.
Konjunkturklima Industrie

Exporterwartungen

Im Herbst 2025 stehen viele international tätige Industrieunternehmen aus der Region weiter-hin unter Druck. Mehr als jeder zweite Betrieb sieht in der schwachen Auslandsnachfrage ein Geschäftsrisiko. Die Gründe dafür liegen in einem insgesamt schwierigen globalen Umfeld, der unberechenbaren Handels- und Zollpolitik der USA, zunehmendem Protektionismus weltweit sowie den anhaltenden geopolitischen Spannungen. Trotz dieser Herausforderungen ist die Zuversicht leicht gewachsen. Während im Frühsommer noch 18 % der Betriebe mit steigenden Ausfuhren rechneten, sind es nun 22 %. Der Anteil der Unternehmen, die ein stabiles Exportniveau erwarten, ist von 35 % auf 39 % gestiegen. Hingegen ist der Anteil derjenigen, die mit einem Rückgang des Auslandsgeschäfts rechnen, um 4 Prozentpunkte auf 22 % zurückgegangen. 17 % der Betriebe (zuvor 21 %) werden voraussichtlich keine Ausfuhrgeschäfte tätigen. Leicht positive Perspektiven sehen die Unternehmen derzeit im asiatisch-pazifischen Raum, auch wenn sich der Exporterwartungssaldo auf plus 3 Punkte halbiert hat, und gering-fügig in der EURO-Zone (plus 1 Punkt nach zuvor plus 2 Punkten) sowie Lateinamerika (eben-falls plus 1 Punkt nach zuvor minus 5 Punkten). Für die EU-Staaten außerhalb der Euro-Zone inklusive EFTA, die anderen europäischen Regionen sowie Nordamerika bleiben die Aussichten dagegen weiterhin verhalten. Hinsichtlich den USA haben die Negativbewertungen von minus 33 Punkten auf minus 17 Punkte abgenommen.

Großhandel

Im Herbst 2025 hat sich die Stimmung im regionalen Großhandel insgesamt spürbar verschlechtert. Zwar bewerten 17 % der Unternehmen ihre aktuelle Lage als gut (zuvor 15 %), doch der Anteil der unzufriedenen Betriebe ist deutlich von 30 % auf 51 % gestiegen. Wie schon im Frühsommer berichten nur 9 % der Unternehmen von steigenden Erlösen, während inzwischen 57 % rückläufige Umsätze verzeichnen. Der Saldo für das Inlandsgeschäft hat sich von minus 34 Punkten auf minus 46 Punkte verschlechtert. Beim Auslandsgeschäft fiel der Umsatzsaldo von minus 19 Punkten auf minus 44 Punkte. Auch die Ertragslage hat sich im Durchschnitt eingetrübt. Zwar stieg der Anteil der Betriebe mit guter Ertragslage leicht von 11 % auf 16 %, gleichzeitig beurteilen mittlerweile 46 % ihre Situation als problematisch (Frühsommer 2025: 25 %). Die Auftragssituation bleibt unbefriedigend: 16 % der Unternehmen melden steigende Bestellungen, 37 % hingegen Rückgänge bei den Auftragseingängen. Trotz der angespannten Lage blicken die Betriebe insgesamt wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Der Saldo der Geschäftserwartungen ist von minus 15 auf plus 4 Punkte gestiegen. Bei Investitionen und Personal überwiegt jedoch weiterhin Zurückhaltung: Die entsprechenden Salden liegen bei minus 15 beziehungsweise minus 25 Punkten.
Konjunkturklima Handel

Einzelhandel

Im Herbst 2025 präsentiert sich die Lage im im regionalen Einzelhandel insgesamt verhalten. Sowohl positive als auch negative Einschätzungen der aktuellen Geschäftssituation sind im Vergleich zum Frühsommer zurückgegangen. Der Lagesaldo liegt nun bei minus 1 Punkt (zu-vor: plus 7 Punkte). Fast zwei Drittel der Betriebe bewerten das Kaufverhalten ihrer Kundinnen und Kunden als zurückhaltend, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Frühsommer (43 %). Entsprechend berichten 44 % der Unternehmen von rückläufigen Umsätzen, während 13 % steigende Umsätze verzeichnen (Frühsommer 2025: 64 % bzw. 23 %). Damit verbesserte sich der Umsatzsaldo auf minus 31 Punkte nach zuvor minus 41 Punkten. Knapp jeder fünfte Be-trieb schreibt derzeit rote Zahlen, etwa jeder zehnte bezeichnet seine Ertragslage als gut. Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate zeigt sich erstmals seit über drei Jahren ein leicht optimistischer Ausblick. 9 % der Unternehmen hoffen auf bessere Geschäfte, während 4 % pessimistisch bleiben. Größere Umsatzsprünge werden allerdings nicht erwartet (Saldo der erwarteten Umsätze: minus 2 Punkte). Die Planungen für Investitionen und Neueinstellungen bleiben insgesamt sehr zurückhaltend.

Dienstleistungen

Der unternehmensnahe Dienstleistungssektor hat im Herbst 2025 einen Stimmungsdämpfer erfahren. Der Geschäftslagesaldo ist um 10 Punkte auf nun 21 Punkte gesunken. Aktuell bewerten 36 % der Betriebe ihre Lage als gut (Frühsommer: 43 %), während der Anteil derjenigen mit einer kritischen Einschätzung von 11 % auf 15 % gestiegen ist. Die Umsatzentwicklung blieb weiterhin uneinheitlich: Sowohl der Anteil der Unternehmen mit steigenden als auch der der Unternehmen mit sinkenden Erlösen hat sich jeweils leicht erhöht. Der Umsatzsaldo liegt nun bei 3 Punkten, nach zuvor 1 Punkt. Die eingetrübte Geschäftslage spiegelt sich auch in einer teilweise schwächeren Ertragsentwicklung wider. Die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage hat sich vorerst zerschlagen. Der aktuelle Auftragseingangssaldo weist mit minus 4 Punkten ein negatives Vorzeichen auf. Die Zuversicht schwindet: Der Anteil der Optimisten (24 %) liegt nur noch knapp über dem der Pessimisten (22 %). Nicht nur die Investitionsbereitschaft hat weiter nachgelassen, auch die Personalpläne sind mittlerweile restriktiv.
Konjunkturklima Dienstleistungen
Das regionale Transport- und Verkehrsgewerbe zeigt sich derzeit deutlich weniger zufrieden als noch im Frühsommer. Besonders im grenzüberschreitenden Verkehr sind die Umsätze eingebrochen. Auch die Auftragslage entwickelt sich sowohl im nationalen als auch im internationalen Geschäft rückläufig. Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate überwiegt erneut die Skepsis: Der Anteil der Pessimisten ist aktuell doppelt so hoch wie der der Optimisten. Indessen haben sich die Beschäftigungs- und Investitionsplanungen per Saldo verbessert.

Auch im Bereich der Dienstleistungen für Unternehmen fällt die aktuelle Lageeinschätzung zurückhaltender aus. Bei Umsätzen und Auftragseingängen hat sich die schon im Frühsommer zu beobachtende rückläufige Entwicklung fortgesetzt, so dass inzwischen auch die Ertragslage negativ beeinflusst wird. Für die kommenden Monate überwiegt zwar weiterhin eine vorsichtig optimistische Grundhaltung, doch Beschäftigungs- und Investitionspläne werden häufig vorerst auf Eis gelegt.
Auch im Bereich der ITK-Dienstleister bewerten derzeit weniger Unternehmen als im Frühsommer ihre Geschäftslage als gut, die Mehrheit stuft sie als zufriedenstellend ein. Umsatz- und Ertragssalden sind weiter ins Minus gerutscht. Auch die Nachfrage geht insgesamt zurück, allerdings etwas langsamer als zuvor. Wieder mehr Unternehmen verzeichnen steigende Auftragseingänge. Die Geschäftserwartungen bleiben ähnlich verhalten wie zuvor: Die Skepsis überwiegt. Investitions- und insbesondere die Beschäftigungspläne bleiben negativ.
Die Stimmung im regionalen Hotel- und Gaststättengewerbe hat sich nach dem starken Einbruch im Frühsommer wieder etwas stabilisiert. Die negativen Lageeinschätzungen haben sich halbiert, während die positiven Meldungen leicht zugenommen haben. Dennoch belasten weiterhin deutliche Umsatzrückgänge sowie hohe Kosten für Personal, Energie und Lebensmittel die Erträge erheblich. Hinsichtlich der künftigen Entwicklung ist der Pessimismus spürbar gewachsen. Dementsprechend bleiben Personal- und Investitionspläne stark eingeschränkt.

Finanzdienstleistungen

Im Herbst 2025 bewerten die regionalen Finanzdienstleister ihre Geschäftslage insgesamt als zufriedenstellend bis gut. Haupttreiber dieser positiven Einschätzung bleibt die Versicherungsbranche. Steigende Beitragseinnahmen sorgen hier weiterhin für Rückenwind, auch wenn das Neugeschäft in den letzten Monaten nicht mehr ganz so dynamisch verlief wie im Frühsommer. Zudem berichten mehr Unternehmen von sinkenden und weniger von steigenden Zahlungen für Schadens- und Versicherungsfälle. Im Kreditgewerbe zeigt sich die Lage im Ver-gleich etwas verhaltener, wird aber ebenfalls als mindestens zufriedenstellend eingeschätzt. Das Geschäftsvolumen hat sich per Saldo deutlich erhöht. Auch die Ertragslage hat sich ins-gesamt weiter verbessert. Sowohl Privat- als auch Firmenkunden fragen vermehrt Kredite nach, letztere allerdings immer noch vergleichsweise zögerlich. Dennoch ist die Vergabe von Investitionskrediten per Saldo leicht gestiegen, während die Vergabe von Betriebsmittelkrediten weiter rückläufig ist. Branchenübergreifend deuten die Geschäftserwartungen auf eine Verbesserung hin. Die Investitionsneigung hat deutlich zugenommen, dagegen bleiben die Personalplanungen weiterhin restriktiv.
Konjunkturklima Finanzdienstleistungen

Bauindustrie

Die Unternehmen der regionalen Bauwirtschaft haben in den vergangenen Monaten unter-schiedliche Entwicklungen erlebt. Insgesamt schätzen sie ihre Lage im Herbst 2025 jedoch weniger positiv ein als noch im Frühsommer. Der Anteil der Betriebe in kritischer Geschäftslage ist mit 19 % nahezu unverändert geblieben (zuvor 17 %). Gleichzeitig ist die Zahl der positiven Rückmeldungen um 14 Prozentpunkte deutlich zurückgegangen, dies allerdings zugunsten zufriedener Einschätzungen. Dadurch hat sich der Geschäftslagesaldo von plus 36 auf plus 20 Punkte fast halbiert. Die Bauproduktion ist im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum insgesamt gesunken und in allen Bausparten ist der Auftragssaldo weiterhin negativ. Dennoch gibt es aktuell im Gewerblichen Hochbau sowie dem Wohnungsbau eine spürbare Verbesserung der Auftragslage. Im Vergleich zum Frühsommer wieder deutlich verschlechtert hat sich die Auftragssituation im Straßen- und Tiefbau sowie dem Öffentlichen Hochbau, nicht zuletzt bedingt durch die angespannten öffentlichen Finanzen. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten hat der Pessimismus wieder zugenommen. Folglich fallen auch die Beschäftigungs- und Investitionspläne zurückhaltender aus als noch vier Monate zuvor.
Konjunkturklima Bauindustrie

Die weiterhin schwierige Suche nach Fachkräften

Trotz der in vielen Bereichen schwachen Nachfrage, die die Betriebe derzeit wirtschaftlich be-lastet, bleibt im Herbst 2025 das Fehlen von Fachkräften für jeden zweiten Betrieb ein Risiko für die eigenen Betriebsabläufe. Im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt befürchten 51 % der Unternehmen (Frühsommer 2025: 49 %, Jahresbeginn 2025: 53 %), dass sie ihren Bedarf an qualifiziertem Personal auf absehbare Zeit nicht werden decken können. Im Frühsommer 2023 nannten allerdings noch 71 % der Unternehmen den Fachkräftemangel als das TOP-Risiko. Seit Jahresbeginn 2024 wurde dieses von der Inlandsnachfrage abgelöst.
45 % der Betriebe berichten von aktuell erfolgloser Suche nach passenden Arbeitskräften. 16 % der Unternehmen haben keine Probleme mit der Stellenbesetzung. Weitere 39 % haben derzeit keinen zusätzlichen Personalbedarf. Insbesondere Mitarbeiter mit abgeschlossener Berufsausbildung (33 %) oder mit einem passenden Weiterbildungsabschluss (16 %) werden vergeblich gesucht. Etwa jeder sechste Betrieb sucht erfolglos nach zum Stellenprofil passen-den Fach- und Hochschulabsolventen. Knapp 10 Prozent finden keine Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern, stehen Rationalisierungs-, Automatisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen an erster Stelle möglicher Maßnahmen (38 %). 37 % der Unternehmen möchten mehr ausbilden. Ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, planen 36 % der Betriebe. An vierter Stelle stehen verstärkte Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeiter gleichauf mit der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (jeweils 29 %). 22 % der Unternehmen möchten gerne ältere Kolleginnen und Kollegen (weiter-)beschäftigen, um sich deren Know-How zu sichern. Die Einstellung ausländischer Fachkräfte ziehen 18 % der Unternehmen in Betracht, 14 % wollen in das betriebliche Gesundheitsmanagement investieren. Jeder zehnte Betrieb befürchtet seine Angebotspalette einschränken und Angebote ab-lehnen zu müssen oder Aufträge zu verlieren. Ähnlich hoch ist der Anteil der Unternehmen, die gezwungen sind, Teile der Wertschöpfung ins Ausland zu verlagern. Mehrfachnennungen waren möglich.
Fachkräftesuche