Fachkräftesicherung

Attraktive, arbeitsmarktrelevante Studiengänge mit hohem Praxisanteil bieten

Den 325 Ausbildungsberufen der dualen beruflichen Ausbildung stehen bundesweit mehr als 19.000 Studiengänge gegenüber. Die Hochschulen sind gesetzlich aufgefordert, ihre Studierenden auf berufliche Tätigkeiten vorzubereiten. Die Bedarfe der Wirtschaft und des regionalen Arbeitsmarkts müssen bei der Evaluierung von bestehenden und der Konzeptionierung von neuen Studienangeboten noch stärker berücksichtigt werden. 
Politik und Hochschulen müssen daher in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft  für Studierende aller Fachrichtungen frühzeitig im Studienverlauf verpflichtende, arbeitsmarktrelevante Praxiserfahrungen vorsehen. 

Duale Berufsausbildung flächendeckend in der Region anbieten

Im ländlichen Raum hängt die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe oft von der Erreichbarkeit der Berufsschulen ab. Weit entfernte Landes- oder gar Bundesfachklassen sind Ausbildungshemmnisse und verstärken so den Fachkräftemangel im ländlichen Raum. Durch eine optimierte regionale Schulpolitik sollte eine duale Berufsausbildung auch für kleinere Berufsgruppen weiterhin flächendeckend möglich sein. Viele Auszubildende sind unter 18 Jahren und daher nicht gleichermaßen mobil wie Erwachsene, so dass eine wohnortnahe Beschulung wichtig ist. 
Die regionale Schulentwicklung sollte daher weiterhin auf Basis der gesetzlichen Regeln und in enger Abstimmung mit der IHK und ihren Mitgliedsunternehmen erfolgen. 

Meisterbonus auch für die IHK-Weiterbildungsabschlüsse

Praxisnahe und qualitativ hochwertige Weiterbildung ist aus Sicht der Unternehmen ein wichtiges Instrument, um auf aktuelle Fachkräfteengpässe zu reagieren und die Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs proaktiv vorzubereiten. Insbesondere bei beruflich weitergebildeten Fachkräften mit !HK-Abschlüssen der DQR-Stufe 6 und 7 besteht künftig ein größerer Mangel. 
Daher sollten, wie in unseren Nachbarbundesländern bereits üblich, alle Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung nach erfolgreichem Abschluss eine finanzielle Anerkennung in Höhe von 1.500 Euro erhalten. 

Moderne Ausstattung der beruflichen Schulen

Die Unternehmen in Baden-Württemberg brauchen eine starke berufliche Bildung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auch in Zukunft mit bestens qualifizierten Fachkräften sichern zu können. Vor allem Fachkräfte mit gewerblich/technischer Aus- und Weiterbildung sind aktuell und künftig stark nachgefragt. Daher ist es notwendig, dass die Berufsschulen personell sowie sachlich so ausgestattet sind, dass sie die duale Ausbildung in den Betrieben jederzeit professionell unterstützen und bedarfsgerecht ergänzen können.  Alle Schulen der TechnologieRegion sollten ihrem Bedarf entsprechend auf technisch aktuellem Stand sein und eine administrativ-technische Betreuung an der Schule bereitgestellt werden. 

Start-Ups und Spinoffs an Hochschulen und Forschungseinrichtungen fördern

Neugründungen und Spinoffs sind ein wichtiger Motor unternehmerischer Innovationen und in der Region Karlsruhe seit vielen Jahren etabliert. Dennoch sehen wir im Bereich von Ausgründungen aus den Hochschulen noch Ausbaupotentiale. Wissenschaftspolitik und Hochschulen müssen Rahmenbedingungen und finanzielle Anreize schaffen, um Gründungsinteressenten zu motivieren und die Existenzgründung nachhaltig als Alternative zur abhängigen Beschäftigung zu verankern. Daher sollte das Thema „Entrepreneurship" systematisch und fachübergreifend in Studium und Lehre eingeführt werden.