Energie und Umwelt

Energiewende braucht Strom- und Gasleitungen

Nahezu jede unternehmerische Tätigkeit benötigt eine jederzeit sichere Energieversorgung. Neben dem Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze beim Strom sowie deren Entwicklung hin zu intelligenten Netzen sind auch Speicher sowie Erdgas- bzw. Wasserstoffleitungen wichtige Elemente für eine erfolgreiche Energiewende.  Auch die Politik vor Ort ist gefordert, Informationsbarrieren abzubauen und für Akzeptanz des Infrastrukturausbaus bei den Bürgerinnen und Bürgern zu werben. Dies betrifft gleichermaßen Energieleitungen für Strom, Gas und Wasserstoff als auch Anlagen zu deren Erzeugung bzw. Speicherung. 
Dialogkonzepte unter Einbindung aller Betroffenen und Interessierten können dies erfolgreich umsetzen. Unterstützung des Landes Baden-Württemberg ist über das Forum Energiedialog möglich. Erfolgsbeispiele aus der Region sind die Standortsuche für den südlichen Ultranet-Konverter bei Philippsburg und der Bürgerentscheid zur Windkraft in Rheinstetten. 

Hochwasser- und Starkregenschutz voranbringen

Der Hochwasserschutz in der Region sollte zum Schutz der betroffenen Unternehmen weiter gestärkt werden. Dafür sollten weiterhin ausreichend Finanzmittel bereitstehen. In diesem Zusammenhang sollten - im Rahmen des Integrierten Rheinprogrammes (IRP) - auch die IRP-Rückhalteräume Elisabethenwört und Bellenkopf/Rappenwört in naher Zukunft fertiggestellt und in Betrieb genommen werden können. Dies dient auch dem Hochwasserschutz der am Rhein angesiedelten Wirtschaft und ist für einen verbesserten Hochwasserschutz in der Region von großer Bedeutung. Die Unterstützung der Kommunen für diese Vorhaben ist dabei wichtig.
Starkregenereignisse können - ebenso wie Gewässerhochwasser - große finanzielle, bauliche und weitere Schäden verursachen, wie dies z.B. in Bretten in 2015 oder Braunsbach (Landkreis Schwäbisch Hall) in 2016 der Fall war. Zum Schutz der Wirtschaft in der Region sollte der kommunale Starkregenschutz weiter ausgebaut werden, z.B. durch Implementierung eines kommunalen Starkregenrisikomanagementsystems. Für den kommunalen Starkregenschutz sollten weiterhin ausreichend finanzielle Mittel bereitgestellt werden. 

Kommunale Klimaschutzpakete gemeinsam mit der Wirtschaft gestalten

Der Schutz des Klimas und die Anpassung an den Klimawandel sind zentrale Zukunftsaufgaben. Kommunale Klimaschutzpakte können bundesweite, europäische und internationale Maßnahmen sinnvoll ergänzen. Im Zentrum kommunaler Initiativen sollten der Informations- und Erfahrungsaustausch, die Vernetzung der Akteure sowie mit der Wirtschaft abgestimmte Maßnahmen stehen. 
Nachhaltige Stadtentwicklung soll dem urbanen Lebens- und Wirtschaftsraum langfristig Perspektiven eröffnen und gewachsene Strukturen fortentwickeln. Schlüssel sind Innovation (z.B. intelligente Verkehrssteuerung), moderne Technologie (z.B. Steigerung der Energieeffizienz und Ausbau erneuerbarer Energie), die Stärkung von Wahlmöglichkeiten von Transportmitteln, intelligente Flächennutzung sowie ökologisches Grünflächenmanagement. 

Versorgungssicherheit gewährleisten

Die Strom- und Wärmeversorgung in der Region muss „grüner" werden und dennoch gesichert sein. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss dafür vorankommen, ebenso die erforderliche Flächenausweisung. Freiflächen- und Agri-PV sowie Power­to-X-Anlagen können wichtige Bausteine werden. Auch die Tiefen-Geothermie mit ihrem besonderen Potenzia I am Oberrhein kann g rund lastfähige Beiträge leisten. 
Wasserstoff bietet den Betrieben viele Zukunftschancen, um treibhausgasneutraI zu werden und ergänzt zugleich die volatile erneuerbare Energieerzeugung. Solange Wasserstoff nicht in ausreichenden Mengen über Pipelines importiert werden kann, ist die Erzeugung vor Ort und die Verteilung in lokalen Inselnetzen wichtig. 
Bei der Wärmeversorgung können Nah- und Fernwärmenetze nach dem Vorbild Karlsruhes beitragen, das International vorbildlich in großem Stil industrielle Abwärme einbezieht und auf Anschlusszwang verzichtet.