Ergebnisse der Blitzumfrage: Der US-Markt im Fokus

In einer Blitzumfrage der IHK Karlsruhe gaben die Mitglieder mit Geschäftsbeziehungen in die USA Auskunft über ihre aktuelle Geschäftslage im US-Markt und ihre Erwartungen für die Entwicklung der Geschäfte in den nächsten 12 Monaten. Die Umfrage zeigt deutlich die großen Herausforderungen, denen sich die Unternehmen aus der Region im Geschäft gegenübersehen.

Politische Entwicklungen beeinflussen regionale Unternehmen

Die politischen Entwicklungen in den USA wirken sich spürbar auf deutsche Unternehmen aus – auch in der Region Karlsruhe. Angesichts der sehr volatilen Situation hat die IHK Karlsruhe mit einer Blitzumfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen ein aktuelles Stimmungsbild eingefangen. Die Resonanz auf unsere Blitzumfrage zeigte deutlich, dass Handelshemmnisse, geopolitische Spannungen und konjunkturelle Entwicklungen in den USA viele Betriebe vor neue Herausforderungen stellen.

Einschätzung der aktuellen Geschäftslage im US-Markt

61 Prozent der insgesamt 41 Befragten bewerten die Geschäftslage im US-Markt als befriedigend (39 Prozent) oder schlecht (22 Prozent). Immerhin 34 Prozent verweisen auf gute Geschäfte; lediglich 5 Prozent der Befragten Unternehmen schätzen die Lage als sehr gut ein.

Herausforderungen und Reaktionen der Unternehmen

Die befragten Unternehmen berichteten unter anderem von höheren Einkaufspreisen und Stornierungen von bereits erfolgten Bestellungen. Reaktionen darauf sind die Anpassung von Lieferketten, die Senkung der Investitionsbereitschaft sowie die ständige Analyse der Folgen von Maßnahmen der US-Administration auf Produktionsstandorte der Unternehmen. Der Abbau von Personal wird von den Unternehmen ebenso in Erwägung gezogen. Weitere genannte Befürchtungen betreffen eine zunehmende Marktverunsicherung durch den Trend zu „Buy American“, eine schwierige Planbarkeit und langfristige negative Folgen für die Weltwirtschaft. Deshalb gehen auch insgesamt 57 Prozent der teilnehmenden Unternehmen von einer Verschlechterung der Geschäftslage in den nächsten 12 Monaten aus. Immerhin 36 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Geschäftslage, während nur 7 Prozent der Unternehmen von einer Verbesserung der Lage ausgehen.

Abweichung zur DIHK-Umfrage im Herbst 2024

Dies ist ein eklatanter Unterschied, zu der von der DIHK im Herbst 2024 vor den US-Wahlen durchgeführten Sonderauswertung des AHK World Business Outlook, in dem deutsche Unternehmen in den USA befragt wurden. In dieser Umfrage gaben noch 52 Prozent der Befragten an, dass sie von besseren Geschäftserwartungen für deutsche Unternehmen in den USA ausgehen. Dies unterstreicht den Trend, dass sich die Erwartungen deutscher Unternehmen in den USA eintrüben.
Mit der IHK-Blitzumfrage möchte die IHK Karlsruhe prägnant und direkt das Feedback ihrer Mitglieder zu aktuellen Fragestellungen einsammeln und für die Interessenvermittlung nutzbar machen.