Asien/Pazifik

Asiatisches Handelsabkommen RCEP

Bereits am 15.11.2020 wurde das Handelsabkommen "Regional Comprehensive Economic Partnership" (RCEP) auf dem 37. ASEAN-Gipfel unterzeichnet. Das Abkommen zwischen China, Japan, ASEAN, Australien, Neuseeland und Südkorea gilt zunächst nur für die Staaten, die es bereits ratifiziert haben. Das sind die ASEAN-Staaten Brunei-Darussalam, Kambodscha, Laos, Singapur, Thailand und Vietnam sowie Australien, China, Japan und Neuseeland. 
Für die restlichen Vertragsstaaten Indonesien, Malaysia, Myanmar und die Philippinen sowie für Südkorea tritt es 60 Tage nach deren Ratifizierung in Kraft.
RCEP umfasst 30% des Welt-BIPs, 28% des globalen Handels und eine Bevölkerung von über 2,2 Milliarden. Geplant ist ein Zollabbau von ca. 92%.
Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland:
Handel
  • Im Jahr 2019 hat Deutschland Waren im Wert von 173 Milliarden Euro in die RCEP-Staaten exportiert – mehr als auf den gesamten amerikanischen Kontinent (166 Milliarden Euro).
  • Nach der EU sind die RCEP-Staaten als Verbund der wichtigste Exportmarkt Deutschlands; auf sie entfällt ein Exportanteil von 13 Prozent.
  • Im Jahr 2019 hat Deutschland Waren im Wert von 191 Milliarden Euro aus den RCEP-Staaten importiert.
  • Nach der EU ist die RCEP als Verbund der wichtigste Importmarkt Deutschlands. Über 17 Prozent aller deutschen Importe kommen aus den RCEP-Staaten.
  • Im Jahr 2019 betrug das Handelsvolumen Deutschlands mit den RCEP-Staaten 363 Milliarden Euro. Das sind fast 15 Prozent des deutschen Gesamthandels. Zum Vergleich: Auf den gesamten amerikanischen Kontinent entfällt ein Anteil von 11 Prozent.
  • In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 sanken die deutschen Exporte in die RCEP-Staaten um 8 Prozent. Die Importe von dort blieben im gleichen Zeitraum nahezu konstant (minus 0,2 Prozent).
Deutsche Direktinvestitionen in RCEP-Staaten
Deutsche Unternehmen haben in den RCEP-Staaten einen Investitionsbestand von über 178 Milliarden Euro aufgebaut. 10 Prozent aller deutschen Auslands-Direktinvestitionen gehen in die RCEP-Staaten.
  • Über 5.000 deutsche Unternehmen sind in den RCEP-Staaten präsent.
  • Sie beschäftigten fast 1,3 Millionen Menschen vor Ort.
RCEP-Investitionen in Deutschland
  • Die RCEP-Staaten haben einen Investitionsbestand von 42 Milliarden Euro in Deutschland aufgebaut.
  • 880 Unternehmen aus den RCEP-Staaten sind in Deutschland aktiv. Sie beschäftigen 120.000 Menschen.
Weitere Informationen zum Abkommen sowie zu den deutschen Handelsbeziehungen mit den RCEP-Staaten finden Sie hier.

ASEAN

Zu der Staatengemeinschaft ASEAN (Association of SouthEast Asian Nations) zählen Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.
Ziel der ASEAN Economic Community ist es, die wirtschaftliche Integration der Mitgliedsstaaten weiter voranzutreiben und einen gemeinsamen Binnenmarkt zu schaffen, der den freien Verkehr von Gütern, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitnehmern ermöglicht. So wurden bereits knapp 99% aller Handelszölle zwischen den ASEAN-Staaten abgeschafft.
Der riesige Staatenverbund mit rund 625 Millionen Konsumenten und konstant hohen Wachstumsraten weist jedoch große Unterschiede hinsichtlich Entwicklungsstand, Stärken & Schwächen und branchenspezifischen Schwerpunkten auf. Einen Überblick über Branchen pro Land und Region gibt der ,,Cluster-Atlas ASEAN" der  in Zusammenarbeit mit den AHKs in der Region und mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie entstanden ist.
Eine weitere Informationsquelle ist der ASEAN Snapshot, der von den sieben AHKs und Delegationen nun bereits zum vierten Mal veröffentlicht wurde. So erhalten deutsche Unternehmen die Grundlage für eine aktuelle Einschätzung der Lage in der Staatengemeinschaft insgesamt und speziell in Indonesien, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, in Singapur, Thailand und Vietnam. Im Fokus stehen die Themen Wirtschaft, Handel, Investitionen, Demografie und die Geschäftsbeziehungen ausgewählter Asean-Staaten mit Deutschland. Sie finden die aktuelle Publikation hier.
Weitere Publikationen für die ASEAN-Region können Sie auf der gemeinsamen Plattform der ASEAN-AHKs herunterladen.
Kompakte Informationen zu den Wirtschaftsdaten erhalten Sie auch bei der GTAI.

China

Liste von Rechtsanwälten

Die deutsche Botschaft in Peking stellt auf ihren Internetseiten Rechtsanwaltslisten in Peking, Shanghai, Kanton und Chengdu zur Verfügung. Außerdem informiert sie über Übersetzerbüros und -datenbanken. Weitere Informationen finden Sie hier.

Betrugsfälle – AHK Greater China und Deutshe Botschaft informieren

Seit geraumer Zeit verzeichnen wir eine Zunahme von Betrugsfällen mit China. In den vergangenen Jahren wandten sich deutsche Unternehmen vermehrt an die AHK Büros in Greater China und berichteten von immer wieder ähnlich ablaufenden Vorfällen. Gerne stellen wir Ihnen das von der AHK erarbeitete Merkblatt mit Checkliste auf Anfrage zur Verfügung.
Auch die deutsche Botschaft warnt auf ihren Internetseiten. Die Wirtschaftskammer Österreich hat zudem eine Liste verdächtiger Firmen veröffentlicht, die durch unseriöse Geschäftspraktiken auffällig geworden sind.

Umfrage zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und China in 2021

Ein Großteil der Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg will seine Aktivitäten in China ausbauen – daran hat auch der tiefgreifende Einfluss der Pandemie auf die Lieferketten nichts geändert. Auch die Bedeutung Chinas als Beschaffungsmarkt wird zunehmen. Das sind Kernaussagen der Umfrage "Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China in 2021 – Ein Überblick", den das China Netzwerk Baden-Württemberg (CNBW) und die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg durchgeführt haben.
Die kompletten Umfrageergebnisse finden Sie hier.

European Chamber Umfrage: Schwierig aber erfolgreich

Der “Business Confidence Survey” der europäischen Handelskammer in China zeigt, dass die Gewinnlage der Unternehmen in China 2020 oft deutlich besser war als in den europäischen Muttergesellschaften. Dennoch bleibt der Markt extrem anspruchsvoll und die Herausforderungen nehmen zu. Die meisten Probleme bereitete die Pandemie mit ihren Auswirkungen, z.B. auch im Bereich des Reiseverkehrs, aber nach wie vor berichten Unternehmen auch von regulatorischen Problemen und Schwierigkeiten beim Markteintritt. Aus der Umfrage kann eine deutliche strategische Verschiebung in vielen Unternehmen herausgelesen werden: Statt den Markt zu verlassen, setzen viele Unternehmen darauf, ihre Lieferketten noch mehr nach China zu verlagern, indem sie entweder verstärkt auf lokale Hersteller umstellen oder ihre internationalen Lieferanten dazu bewegen, in China zu produzieren.
Der vollständige Report steht bei der European Chamber in Englisch zum Download zur Verfügung.

AHK veröffentlicht „Business Confidence Survey 2020/2021“ 

Die deutschen Unternehmen in China sind laut der jährlichen Geschäftsklima-Umfrage der deutschen Handelskammern und der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überwiegend optimistisch gestimmt. Ein großer Hoffnungsträger ist hierbei das zu verabschiedende EU-China-Investitionsabkommen (CAI), welches den chinesischen Markt für europäische Unternehmen öffnet. Um Entkopplungsszenarien vorzubeugen, lokalisieren die Unternehmen zunehmend Forschung- und Entwicklung sowie Beschaffung und passen Schlüsseltechnologien an Standards an. Weitere Informationen finden Sie hier.

AHK veröffentlicht Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen

Nach einer aktuellen Blitzumfrage der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) Greater China hat jedes zweite deutsche Unternehmen vor Ort für das laufende Jahr einen zweistelligen Absatzrückgang. Zu den größten Herausforderungen zählen die Betriebe die anhaltenden Reisebeschränkungen und Finanzierungsschwierigkeiten. Die Rückkehr des Geschäfts auf Vorkrisenniveau wird sich nach Einschätzung der AHK voraussichtlich auf das kommende Jahr verschieben.
Das Forderungspapier der AHK enthält neben praktischen Hinweisen von Unternehmern für Unternehmer konkrete Handlungsempfehlungen, wie die chinesische Regierung die deutsche Wirtschaft vor Ort unterstützen könnte. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Reisebeschränkungen, Investitionssicherheit, Digitalisierung, Zugang zu lokalen Finanzierungsquellen, Mobilität für in- und ausländische Mitarbeiter sowie Protektionismus.

Einführung eines Corporate Social Credit Systems (CSCS)

China will 2020 das Social Credit System (SCS) einführen. Grundlage ist ein Punktesystem, das nicht nur Bürger, sondern auch Unternehmen bewertet. Die gewonnenen Ergebnisse können beispielsweise bei der Beantragung von Lizenzen und Genehmigungen, sowie bei Fragen der externen Finanzierung eine Rolle spielen. Allerdings fehlen bislang detaillierte Informationen über die Systematik und die vorzubereitende Maßnahmen für das Scoring-Systems. Auch ist derzeit unklar, welche konkreten Auswirkungen auf Unternehmen zu erwarten sind.China will 2020 das Social Credit System (SCS) einführen. Grundlage ist ein Punktesystem, das nicht nur Bürger, sondern auch Unternehmen bewertet. Die gewonnenen Ergebnisse können beispielsweise bei der Beantragung von Lizenzen und Genehmigungen, sowie bei Fragen der externen Finanzierung eine Rolle spielen. Allerdings fehlen bislang detaillierte Informationen über die Systematik und die vorzubereitende Maßnahmen für das Scoring-Systems. Auch ist derzeit unklar, welche konkreten Auswirkungen auf Unternehmen zu erwarten sind.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der European Chamber.

CHINA – digitaler, innovativer Drachen

Mit der „Made in China 2025“ Strategie hat sich China das Ziel gesetzt, endgültig vom Schwellen- zum Industrieland aufzusteigen. Es ist das erste von drei Zehnjahresprogrammen, um China bis 2049 in die Liga der führenden Industrieländer zu katapultieren.
Die Regierung setzt dabei auf Innovationsförderung, Steigerung der Produktionseffizienz und -qualität, die Optimierung der Industriestruktur und „grüne“ Fertigung durch Verbesserung der Ressourceneffizienz. Zehn Schwerpunktbranchen werden speziell gefördert: CNC-Maschinen und Robotik, Elektromobilität, Medizintechnik, Agrartechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologien, Luft- und Raumfahrt, Meeres- und Schifftechnik, Schienenfahrzeuge, Ausrüstung zur Stromerzeugung und neue Materialien. Dies eröffnet deutschen Firmen Chancen der Zusammenarbeit, verschärft aber auch den Wettbewerb.
eCommerce-Strategie ein Muss
Bei der Veranstaltung der IHK-Karlsruhe zum Thema „China – innovativer, digitaler Drache!?“ stellte die Auslandshandelskammer aktuelle Ergebnisse ihrer Geschäftsklimaumfrage vor. „Die Hälfte aller befragten deutschen Unternehmen in China gaben an, dass lokale chinesische Wettbewerber eine ernstzunehmende Konkurrenz in den nächsten fünf Jahren darstellen werden“, so Henriette Wildnitz und Jonathan Schoo einstimmig von der AHK Greater China. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Rolle der Digitalisierung und rasanten Innovationskraft Chinas.  „China Speed“ bezeichnet die AHK das rasante Tempo, mit dem Innovationen und Neuerungen vorangetrieben werden.
China ist die größte Online-Community der Welt mit 1,4 MIlliarden Einwohnern, wovon 830 Millionen eCommerce-Nutzer in 2019 waren. Der eCommerce Umsatz belief sich in diesem Jahr bisher auf 635 Milliarden Euo und wird auf geschätzt 965 Milliarden Euro in 2023 steigen, was einem jährlichen Wachstum von elf Prozent entspricht. Die im Westen üblichen eCommerce sowie Social Media Plattformen wie Amazon, Google, Facebook, Twitter und Co. spielen in China keine Rolle. China besitzt seine eigene digitale Landschaft, die von Playern wie Alibaba und Tencent beherrscht wird. Auf der mobilen Plattform WeChat, die täglich von einer Milliarde genutzt wird, kann der chinesische Nutzer fast alles erledigen – mobil von unterwegs. 
Mit Milliarden fördert der chinesische Staat Schlüsseltechnologien. Ob Blockchain, 5G oder Künstliche Intelligenz: Was in Deutschland in weiten Teilen noch Zukunftsmusik ist, ist in China schon Realität. Laut dem neuesten Report des Hurun Instituts hat China mit 206 Unicorns weltweit die meisten mit über einer Milliarde US Dollar bewerteten Startups in diesem Jahr hervorgebracht – mehr als die USA.
Hong Kong im „clash der Systeme“
Die Sonderverwaltungszone Hong Kong bot viele Jahrzehnte einen sicheren Rechtsrahmen, eine einfache und berechenbare Administration, eine geringe Abgabenlast und eine hoch entwickelte Volkswirtschaft. Doch seit mehr als fünf Monaten ist Hong Kong aufgrund der andauernden Proteste negativ in den Nachrichten. Hintergrund der Proteste ist das Auslieferungsgesetz, das jedoch im Oktober formell zurückgezogen wurde. Doch das ist nur eine Seite der Medaille, so Wolfgang Ehmann, stellvertretender Geschäftsführer der AHK Greater China in Hong Kong. „Ein Land, zwei Systeme“ wurde mit einer Übergangszeit von 50 Jahren vereinbart und läuft im Jahr 2047 aus. Somit ist die Halbzeit fast erreicht.
Bei einer Umfrage der AHK Hong Kong gaben über ein Drittel der befragten deutschen Unternehmen an, dass sie Umsatzeinbußen haben, vor allem der Einzelhandel und das Gastgewerbe leiden darunter. Zunehmend pessimistischer werden die Zukunftsaussichten eingeschätzt. Neben flexibleren Arbeitszeiten und Büroschließzeiten denken einige Unternehmen ernsthaft über Standortverlagerungen nach.

Indien

IT-Sektor

Indien als digitales Zentrum der Welt
Seit Ender der 70er erlebt die indische IT-Branche einen Boom mit dem Outsourcing von Softwareentwicklung an spezialisierte Unternehmen. Ein substanzieller Grund ist die weite Verbreitung von guten Englischkenntnissen, die Indien zu einem bedeutenden Exporteur von IT Dienstleistungen, Business Process Management (BPM) und IT-Fachkräften verholfen haben. Der BPM-Bereich umfasst den Betrieb von Callcentern, Kundenbetreuung, Buchhaltungsdienstleistungen und logistische Unterstützung. So arbeiten heute vier von zehn remoten Mitarbeitern in den Bereichen Softwareentwicklung und -technologie weltweit in Indien.
Das Land gibt jährlich 1,6 Mrd. USD für die Ausbildung von Arbeitskräften in diesem Sektor aus. Die Branche ist mit 3,9 Mio. Beschäftigten der größte Arbeitgeber im privaten Sektor. Indien verwandelt sich in eine digitale Wirtschaft mit mehr als 450 Millionen Internet-Abonnenten, nur an zweiter Stelle nach China.
In der indischen IT-Branche gibt es mehr als 17.000 Unternehmen, von denen über 1.000 große Unternehmen mit über 50 Lieferorten in Indien sind. Die Kostenwettbewerbsfähigkeit des Landes bei der Bereitstellung von IT-Diensten, die etwa drei- bis viermal kostengünstiger ist als die der USA, ist weiterhin sein Alleinstellungsmerkmal auf dem globalen Beschaffungsmarkt. Dabei nutzen die Unternehmen neueste IT-Technologie, um innovative Software zu entwickeln, ohne Kompromisse bei der Qualität oder der Geschwindigkeit einzugehen.
Covid-19 als Beschleuniger und Wachstumsgenerator
Auch die Covid-19 Pandemie war für viele Unternehmen ein Weckruf, ihre IT-Infrastruktur und -Sicherheit zu überprüfen, vor allem im Hinblick auf die zunehmend normalisierte “Arbeit von zu Hause“. COVID-19 hat die Einführung von digitalen Technologien in allen Segmenten beschleunigt, was sich auch positiv auf Indiens IT-Sektor auswirkt.
Die IT-BPM-Branche belief sich 2019 auf 177 Mrd. USD und wird voraussichtlich bis 2025 auf 350 Mrd. USD wachsen. Die IT-BPM-Branche trägt mit 43% der exportierten IT-BPM-Dienstleistungen am meisten zum Gesamtexport des Landes bei. Der Gesamtumsatz mit IT-Services und BPM für das Geschäftsjahr 2019-20 beläuft sich auf 135 Mrd. USD.
Der Sektor ist auf dem Weg, bis 2022 eine digitale Wirtschaft von 1 Mrd. USD zu erreichen. Das Land hat sich zum globalen Zentrum für digitale Fähigkeiten entwickelt, in dem rund 75% der globalen digitalen Talente im Land vertreten sind.
Bangalore – Silicon Valley Asiens
Indiens IT-Branche konzentriert sich auf wenige Schlüsselregionen um Tier-I-Städte herum. Hier spielt vor allem die Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka - Bangalore - eine bedeutende Rolle. Sie ist das wichtigste IT-Zentrum des Landes und wird als das indische Silicon Valley bezeichnet. Die Zentralregierung investierte frühzeitig stark in Spitzenuniversitäten, wissensintensive Branchen und schaffte somit gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Unternehmen.
Im Jahr 1984 eröffnete Texas Instruments als erstes ausländisches Unternehmen ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Indien und zwar in Bangalore und legte somit den Grundstein für die Entwicklung Bangalores als High-Tech-Cluster.
Bangalore ist heute Heimat von multinationalen IT-Konzernen, Softwareunternehmen und Start-ups, die die neueste Technologie einsetzen, um neue Produkte auf den Markt zu bringen. Große Unternehmen wie Google, Microsoft, SAP und Intel haben ihre F&E-Zentren in Bangalore, SAP unterhält dort den größten Standort außerhalb Deutschlands.
Weitere wichtige Cluster für die indische IT-Industrie befinden sich in der Hauptstadt New Delhi, Chennai, Hyderabad, Pune und Mumbai.
Für Unternehmen, die von den indischen IT-Möglichkeiten profitieren möchten bietet die IHK Karlsruhe zusammen mit den IHKn Südlicher Oberrhein, Rhein-Neckar und Stuttgart am 16. und 22. September ein Webinar von jeweils 10-12 Uhr an. Das detaillierte Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung haben Sie hier. Ergänzend dazu werden am 20. Oktober individuelle Einzelgespräche/B2B Matchmaking-Events für baden-württembergische Unternehmen mit indischen Kooperationspartnern angeboten, unterstützt durch die Auslandshandelskammer Indien sowie NASSCOM, dem Nationalen Verband der Software- und Dienstleistungsunternehmen Indiens.
Indiens Regierung dehnt das im Mai 2020 gestartete Industrieförderprogramm auf immer mehr Produktsparten aus. Damit unterstreicht sie die unter dem Motto Atmanirbhar Bharat (Autarkes Indien) gestartete Neuausrichtung ihrer Wirtschaftspolitik. Danach soll die heimische Industrie weniger Vorprodukte - vor allem aus China - importieren sowie die lokale Wertschöpfung und die Exporte steigern. Zudem soll sich Indien als attraktiver Produktionsstandort für internationale Konzerne aus Schlüsselbranchen wie Kfz, Elektronik und Pharmazeutik etablieren.
Um diese Ziele zu erreichen, wurde im Frühjahr 2020 das Production Linked Incentive-Programm (PLI) aufgelegt. Dabei erhalten indische und ausländische Unternehmen einen Bonus, wenn sie ihren Absatz in den förderfähigen Segmenten gegenüber dem Finanzjahr 2019/20 (1. April bis 31. März) steigern - vorausgesetzt, die Produkte wurden lokal gefertigt. Die Regierung hat dazu zehn strategisch wichtige Sektoren und darunter wiederum eine ganze Reihe von Produktgruppen identifiziert, bei denen Indien bislang stark von Importen abhängig ist. Für das PLI-Programm stehen bis zum Ende des Finanzjahres 2024/25 Fördermittel von umgerechnet 22 Milliarden Euro zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Höhe der Fördersumme je Sektor finden Sie hier.

Ansprechpartner und Unterstützungsangebote

Die AHK Indien begleitet deutsche Unternehmen auch in Corona-Zeiten direkt vor Ort in Indien und steht als kompetenter Partner zum Beispiel bei der Evaluierung von Standorten zur Seite.
Des Weiteren stellt die IHK Rhein-Neckar mit ihrem Indien Kompetenzzentrum umfangreiche Informationen zu Indiens Wirtschaftsstruktur, Recht und Steuern zur Verfügung.
Auch die Stadt Karlsruhe unterhält seit vielen Jahren enge Kontakte nach Mumbai, Pune und Nagpur. Sie hat eine eigene Repräsentanz vor Ort in Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra aufgebaut, eine Anlaufstelle für Firmen aus der Region, die Interesse an einem Engagement in Indien haben, aber auch für indische Firmen, die eine Ansiedlung in der Technologieregion Karlsruhe anstreben.
Mit der „Chamber of Commerce and Industry“ (IMC) in Mumbai, die älteste Industrie- und Handelskammer Indiens, besteht seit 2016 ein Kooperationsabkommen. Die IMC ist ebenfalls bei der Suche nach geeigneten Lieferanten von Industriegütern behilflich, übernimmt die Partnersuche und klärt dabei Fragen aus den Bereichen Zuverlässigkeit, kulturelle Unterschiede, Rechtliches oder Logistik. Anfragen für Projekte per Mail an info@india-karlsruhe.com. Weitere Informationen finden Sie zudem hier.

Australien/Neuseeland

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