Fördermittel

Was habe ich von FuE-Förderprogrammen?

Wer als kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss in Forschung und Entwicklung (FuE) investieren und Ergebnisse schnell in neue, innovative Produkte und Dienstleistungen umsetzen.
Ziel von FuE-Förderprogrammen ist die Unterstützung von FuE-Projekten über Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen. In vielen Förderprogrammen wird die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen besonders gefördert, damit neue Erkenntnise der Wissenschaft schnell in marktfähige Produkte umgesetzt werden können.

Welche Art der Förderung gibt es für FuE-Aktivitäten?

Im FuE-Bereich können technologieoffene und technologiespezifische Programme unterschieden werden.
Ein Großteil der Fördermittel im FuE-Bereich wird als nicht-rückzahlbarer Zuschuss gewährt. Die Förderquoten liegen für Unternehmen jedoch in der Regel unter 50% der förderfähigen Kosten. Ebenso können Unternehmen Beteiligungen und zinsgünstige Darlehen, z. B. von Förderbanken, für FuE-Aktivitäten bekommen.

Wie aufwändig ist die Beantragung von FuE-Fördermitteln?

Hierfür gibt es keine allgemein gültige Aussage. Die Erfahrung zeigt, dass der Aufwand in der Regel mit dem beantragten Fördervolumen steigt, das heißt: kleines Fördervolumen = geringerer Aufwand, großes Fördervolumen = großer Aufwand. Die Spanne reicht von Förderanträgen, die keine fünf Seiten umfassen bis hin zu hunderten von Seiten für große Verbundforschungsprojekte.
Entsprechend verhält es sich im Allgemeinen auch mit dem Bewilligungszeitraum. Es gibt Fördermaßnahmen, bei denen Anträge innerhalb von vier Wochen bewilligt werden. Wiederum für große Projekte kann der Bewilligungszeitraum etliche Monate betragen.

Wer bietet FuE-Förderprogramme an?

Für KMU in Baden-Württemberg gibt es FuE-Förderprogramme von Land, Bund und EU. Einige konkrete Programme finden Sie unter dem übernächsten Gliederungspunkt.
Baden-Württemberg bietet verschiedene Instrumente zur FuE-Förderung für KMU an (z. B. technologieoffene Programme und Clusterförderung). In anderen Bundesländern zeichnet sich z. T. eine zunehmende Konzentration auf Schlüsseltechnologien ab. .
Die Technologieförderung des Bundes steht im Wesentlichen auf den zwei Säulen technologieoffener und technologiespezifischer Programme.
Die Europäische Union fördert FuE-Aktivitäten auf der Grundlage von Rahmenprogrammen. Das aktuelle Programm Horizont 2020 ist Anfang 2014 in Kraft getreten und wird bis 2020 laufen.
ACHTUNG: Die Förderlandschaft ändert sich! Alte Programme laufen aus, neue Fördermaßnahmen werden angeschoben. Für jedes neue FuE-Projekt sollte daher nach der aktuellen Lage in der Förderlandschaft recherchiert werden.

Wie finde ich „mein” FuE-Förderprogramm?

Einen stets aktuellen Überblick über FuE-Förderprogramme für KMU von Bundesländern, Bund und EU bietet die Förderdatenbank des Bundes. Das Fördergeschehen wird unabhängig von der Förderebene oder dem Fördergeber nach einheitlichen Kriterien und in einer konsistenten Darstellung zusammengefasst. Dabei werden auch die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Programmen aufgezeigt, die für eine effiziente Nutzung der staatlichen Förderung von Bedeutung sind.

Wenn Sie z. B. unter der Rubrik SCHNELLSUCHE auswählen:
FÖRDERGEBER -> Land,
FÖRDERGEBIET -> Baden-Württemberg,
FÖRDERBERECHTIGTE -> Unternehmen,
FÖRDERBEREICH -> Forschung & Innovation und
FÖRDERART -> Zuschuss,
erhalten Sie eine Übersicht über alle FuE-Förderprogramme, die vom Land Baden-Württemberg an Unternehmen in Form eines Zuschusses für FuE-Vorhaben angeboten werden.
Unter der Rubrik FÖRDERASSISTENT können Sie ihre Suche anhand weiterer Kriterien verfeinern.
ACHTUNG: Die Nutzung der Förderdatenbank kann immer nur ein erster Schritt sein! Nehmen Sie deshalb das vielfältige Beratungsangebot des Bundes, der Länder, der Kammern und Verbände, der freien Unternehmens- oder Steuerberatung und der Banken in Anspruch. Denn viele konzeptionelle, steuerliche oder rechtliche Fragen wollen geklärt sein, bevor Sie ein Vorhaben mit staatlicher Hilfe verwirklichen.
Ihre Ansprechpartner der IHK Karlsruhe zum Thema Förderprogramme finden Sie auf dieser Seite in der rechten Spalte.

Welche FuE-Förderprogramme sind für KMU interessant?

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit finden Sie im Folgenden ausgewählte Förderprogramme, die KMU bei FuE-Vorhaben unterstützen. Für weiterführende Informationen klicken Sie bitte auf den jeweiligen Programmnamen:
     1. FuE-Förderprogramme des Landes Baden-Württemberg
  • Innovationsgutscheine (Zuschuss, technologieoffen)
    Unterstützt die Planung, Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen sowie die wesentliche qualitative Verbesserung bestehender Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen (www.innovationsgutscheine.de).
  • Technologieförderprogramm (Darlehen, technologieoffen)
    Unterstützt den Einsatz moderner Technologien, z. B. bei neuen Produktionsverfahren, bei der Herstellung neuer hochwertiger Produkte oder bei der Verwendung neuartiger Werkstoffe.
     2. FuE-Förderprogramme des Bundes
  • Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) (Zuschuss, technologieoffen)
    Gefördert werden Kooperationsprojekte, Einzelprojekte, Netzwerkprojekte und innovationsunterstützende Dienst- und Beratungsleistungen (www.zim-bmwi.de).
  • BMWi Innovationsgutscheine (Zuschuss, technologieoffen)
    Unterstützt werden Produkt- und technische Verfahrensinnovationen mit technologischem Potenzial durch die Förderung von externen Beratungsleistungen durch akkreditierte Beratungsunternehmen (www.inno-beratung.de).
  • KMU-innovativ (Zuschuss, technologiespezifisch)
    z. Z. Forschung für die zivile Sicherheit, Biotechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologien, Nanotechnologie, optische Technologien, Produktionstechnologie, Technologien für Ressourcen- und Energieeffizienz (www.hightech-strategie.de/de/423.php).
  • Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) (Zuschuss, technologieoffen)
    Gefördert werden wissenschaftlich-technische Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die durch Forschungsvereinigungen als repräsentativen Vertretungen von Unternehmen einer Branche oder eines Technologiefeldes gemeinsam und vorwettbewerblich organisiert werden (www.aif.de
  • ERP-Startfonds (Beteiligung, technologieoffen)
    Die Beteiligung dient der Deckung des Finanzierungsbedarfs für die Entwicklung und Markteinführung neuer oder wesentlich verbesserter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.
  • ERP-Innovationsprogramm (Darlehen, Nachrangdarlehen, technologieoffen)
    Das ERP-Innovationsprogramm dient der langfristigen Finanzierung marktnaher Forschung und der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen (Programmteil I) sowie ihrer Markteinführung (Programmteil II).
  • SIGNO (Zuschuss, technologieoffen)
    Unterstützt werden Hochschulen, Unternehmen und freie Erfinder bei der rechtlichen Sicherung und wirtschaftlichen Verwertung ihrer innovativen Ideen (www.signo-deutschland.de).
  • SIGNO – InnovationMarket / Verwertungsaktion (Zuschuss, technologieoffen)
    Im Rahmen der Verwertungsaktion werden die Kosten für die Erstellung von Inseraten (Summaries) in den InnovationMarket gefördert. Der InnovationMarket ist ein frei zugänglicher Internet-Marktplatz für Erfindungen, der Innovationsanbieter, Kapitalgeber und Unternehmen zusammenbringt (www.signo-deutschland.de).
     3. FuE-Förderprogramme der EU
  • CORDIS - der Informationsdienst der Gemeinschaft zu Forschung und Entwicklung, bietet Zugang zu den Forschungsprogrammen der Gemeinschaft sowie zu den neuesten Forschungsinitiativen in Europa (cordis.europa.eu/home_de.html).
  • Horizont 2020 - Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (2014-2020) (Zuschuss, themenoffen und technologiespezifisch)
    Ziel des Programms ist der Aufbau einer wissens- und innovationsgestützten Gesellschaft und einer weltweit führenden Wirtschaft sowie gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Das Rahmenprogramm besteht aus den drei Schwerpunkten „Wissenschaftsexzellenz“, „Führende Rolle der Industrie“ und „Gesellschaftliche Herausforderungen“ sowie zusätzlichen Bereichen bzw. Einzelzielen. Besondere Aufmerksamkeit legt das Programm auf eine angemessene Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen gemäß KMU-Definition. Grundsätzlich müssen an einem Vorhaben mindestens drei voneinander unabhängige Einrichtungen aus drei unterschiedlichen Ländern beteiligt sein. In verschiedenen Bereichen des Programms besteht jedoch auch die Möglichkeit, Einzelanträge zu stellen. Unternehmen, die einen Förderantrag stellen wollen, können sich an an das Steinbeis Europa Zentrum (www.steinbeis-europa.de) oder an die nationale Kontaktstelle zum EU-Programm Horizont 2020 (www.horizont2020.de) wenden.
  • Fast Track to Innovation (FTI)
    Mit diesem Förderschema des EU-Rahmenprogramms Horizont 2020 (siehe oben) für kleine und mittlere Unternehmen sollen bei Ideen mit großem Marktpotenzial schnellere Förderentscheidungen herbeigeführt werden. Damit soll die Umsetzung von Technologien in innovative Produkte, Verfahren Dienstleistungen  bis zur Vermarktung beschleunigt werden. Die Ausschreibungen werden themenoffen in den in Teilen II "Grundlegende und Industrielle Technologien" und III "Gesellschaftliche Herausforderungen" von Horizont 2020 angesiedelt sein.
    FTI richtet sich an kleine Konsortien mit 3 - 5 Partnern (nicht nur KMU). Der Zeitraum vom Stichtag zum Projektbeginn soll maximal sechs Monate betragen. Die Förderung wird bei einer Förderquote von 70 % auf 3 Mio. Euro begrenzt sein und nach den gängigen Regelungen für Verbundprojekte erfolgen. Die Projektlaufzeiten sind noch nicht geregelt.
    FTI soll 2015 als Pilotmaßnahme starten. Die Antragstellung wird durchgehend möglich sein und an drei Stichtagen im Jahr ausgewertet.
  • EUROSTARS (Zuschuss, themenoffen)
    Gefördert werden zivile Forschungsprojekte zur Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen, die zusammen mit Partnern in anderen EU-Mitgliedsländern durchgeführt werden (www.eurostars-eureka.eu).
  • COST (Zuschuss, technologiespezifisch)
    Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Zusammenarbeit. Gefördert werden Koordinierungskosten von Projekten (www.cost.dlr.de).
Partner für Förderprojekte können Sie EU-weit in den folgenden Kooperationsdatenbanken suchen:
  • Enterprise European Network: https://een-deutschland.de/test0.html