Ergebnisse der IHK-Standortumfrage 2025
Zufriedenheit mit Standortbedingungen - aber Luft nach oben
Karlsruhe. Wie bewerten die Unternehmen im IHK-Bezirk Karlsruhe ihren Standort? Diese Frage stand im Mittelpunkt der erstmals durchgeführten IHK-Standortumfrage 2025, an der über 700 Mitgliedsun-ternehmen teilgenommen haben.
Die Wirtschaft zeigt sich mit dem Wirtschaftsstandort ins-gesamt zufrieden und erhält von den Unternehmen eine Durchschnittsnote von 2,7. Der IHK Hauptgeschäftsführer Dr. Arne Rudolph sagt hierzu: „Die Region ist ein starker Wirtschaftsstandort. Die Stärken liegen unter anderem in der hohen Lebensqualität und der verkehrlichen Anbin-dung.“
Die Rahmenbedingungen vor Ort entscheiden für Unter-nehmen oft über Erfolg oder Stillstand. Im internationalen Wettbewerb müssen Standorte heute optimale Bedingun-gen bieten, die es den Unternehmen erlauben, nachhalti-ger und erfolgreicher zu wirtschaften. Günstige Standort-faktoren beeinflussen nicht nur Ansiedlungsvorhaben und Investitionsentscheidungen von Unternehmen positiv, sie wirken auch Abwanderungstendenzen und somit Produk-tions- und Arbeitsplatzverlagerungen sowie Betriebs-schließungen entgegen.
Der Standort steht zunehmend unter Druck
Allerdings haben sich laut der Umfrage die Standortbe-dingungen in den vergangenen fünf Jahren verschlech-tert. Die Befragten bewerten diese lediglich mit der Note 3,1. Insbesondere die hohen Kosten und die Verfügbar-keit von Flächen machen den Unternehmen zu schaffen. Aber auch die Bürokratie belastet die Betriebe, beispiels-weise mit Blick auf das Angebot digitaler Verwaltungsver-fahren oder die Bearbeitungsdauer von Genehmigungs- und Antragsverfahren in Kommunen und Landkreisen.
IHK-Präsident Volker Hasbargen betont: „Die Standortum-frage selbst unterstreicht einmal mehr, dass Bürokratie für unsere Unternehmen ein Standortnachteil ist.“ Es sei Auf-trag für Politik und Verwaltung, hier endlich substanziell Veränderungen herbeizuführen und die Unternehmen zu entlasten.
Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der Region
Trotz dieser negativen Entwicklung blicken die Unterneh-men optimistisch in die Zukunft. Die Zukunftsfähigkeit des Standorts bewerten sie mit der Note 2,6 und damit sogar leicht positiver als die aktuelle Lage. „Die Unternehmen geben der Politik einen Vertrauensvorschuss: wir brau-chen jetzt entschlossenes Handeln auf allen Ebenen, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts zu sichern und das Vertrauen der Unternehmen in den Standort zurückzuzahlen. Wir stehen dabei als konstrukti-ver Sparringspartner zum Dialog bereit“, so Hasbargen.
Die IHK-Standortumfrage zeichnet ein umfassendes Bild des Wirtschaftsstandorts der Region. In der Umfrage werden insgesamt 41 Standortfaktoren aus den Berei-chen „Verkehr und Infrastruktur“, „Kosten und Flächen“, „Arbeitsmarkt und Qualifizierungsangebot“, „Verwaltung und Wirtschaftsförderung“ sowie „Lebensqualität“ abge-fragt. Mehr als 700 Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen. Die qualifizierten Aussagen der Unter-nehmen zu den Standortbedingungen sollen als Grundla-ge dienen, um gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren in der Region Lösungsansätze zur Verbesserung der Rahmenbedingungen zu entwickeln.