Innenstadtberatung Baden-Württemberg 2021–2024 – Eine Zwischenbilanz

Ein Projekt zur Stärkung lebendiger Zentren in kleinen und mittleren Kommunen
Stendal Stadtzentrum

Foto © IHK Karlsruhe

Im Rahmen eines vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg geförderten Projekts wurde von 2021 bis 2024 ein Beratungsangebot für Städte und Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bereitgestellt. Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein unterstützte die Umsetzung in der Modellregion. Ziel war es, Innenstädte und Ortskerne zukunftsfähig aufzustellen – funktional, wirtschaftlich tragfähig und lebenswert für alle Generationen.
Insgesamt 19 Kommunen wurden in dieser ersten Förderphase betreut. Die Spannweite reichte von ländlich geprägten Gemeinden bis hin zu Mittelzentren mit hoher Pendlerfrequenz. Alle Kommunen verband die Herausforderung, ihre Innenstadt als multifunktionalen Ort im Wandel zu gestalten – angesichts struktureller Veränderungen im Handel, veränderten Konsumverhaltens und wachsender Ansprüche an Aufenthaltsqualität und Mobilität.

Dienstleistungen im Fokus

Die Kommunen erhielten ein kostenfreies, individuell zugeschnittenes Unterstützungsangebot. Zu den angebotenen Leistungen zählten u.a.:
  • Vor-Ort- und Online-Befragungen zur Ermittlung der Nutzungswünsche und Wahrnehmung der Innenstadt bei Bevölkerung, Gästen und Gewerbetreibenden
  • Passantenfrequenzmessungen zur objektiven Beurteilung von Bewegungsströmen
  • Schaufenster-Checks zur Sichtbarkeit und Gestaltung des lokalen Handels
  • Workshops für Gewerbetreibende, darunter ein praxisorientierter Google-Unternehmensprofil-Workshop
  • Kommunal begleitete Maßnahmenentwicklung unter Einbeziehung lokaler Akteursnetzwerke
In der neuen Förderperiode 2025–2026 wird das Angebot um einen Instagram-Workshop erweitert, um insbesondere junge Zielgruppen stärker zu erreichen und die digitale Sichtbarkeit der Innenstädte zu erhöhen.

Erfolge und Erkenntnisse

Die Innenstadtberatung unterstützte die Kommunen nicht nur durch Analyse und Konzeptentwicklung, sondern auch in der konkreten Umsetzung erster Maßnahmen. Erfolgreich angestoßen wurden u.a.:
  • der Aufbau lokaler Innenstadt-Arbeitskreise (Innenstadtakteure)
  • zielgerichtete Maßnahmen zur Aufenthaltsqualitätssteigerung
  • die Erstellung gemeinschaftlich getragener Zielbilder
Zudem wurde das Projekt zur Plattform für den Wissenstransfer: Gute Beispiele wurden verbreitet, neue Kooperationen geknüpft und bestehende Netzwerke gestärkt. Eine zentrale Erkenntnis: Innenstädte lassen sich nicht „verwalten“, sondern müssen gestaltet werden – durch vorausschauende Planung, aktive Beteiligung und ein Verständnis für die sich wandelnden Bedürfnisse der Gemeinschaft.

Fazit

Die Innenstadtberatung 2021–2024 hat gezeigt, wie wichtig strukturierte, externe Impulse für eine strategische Innenstadtentwicklung sind. Die Kombination aus fachlicher Begleitung, kostenneutralen Angeboten für die Akteure vor Ort und individueller Prozessberatung hat sich bewährt. Sie bietet auch in der neuen Förderperiode eine wertvolle Grundlage für Kommunen, ihre Zentren aktiv und zukunftsgerichtet zu gestalten.
Das Projekt wurde finanziell getragen vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und in der Region unterstützt vom Regionalverband Mittlerer Oberrhein. Es leistet einen konkreten Beitrag zur strukturellen Stärkung kleiner und mittlerer Städte – und damit zur Sicherung von Lebensqualität und Identität im ganzen Land.
Ihre Kommune kann ebenfalls teilnehmen, insofern sich die Bevölkerungszahl zwischen 5.000 – 70.000 bewegt. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

Kontakt

Michael Rausch
Referent Innenstadt
Telefon: 0721/174-122
E-Mail: michael.rausch@karlsruhe.ihk.de